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Nachhaltigkeitsbericht 2015/2016

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Sinnvoll für Mensch und Erde – das ist seit mehr als 30 Jahren unsere Vision von Nachhaltigkeit, die wir bei Alnatura denken und leben. In unserem neuen Nachhaltigkeitsbericht stellen wir zum zweiten Mal transparent und umfassend dar, was das konkret bedeutet.

Nachhaltigkeitsbericht 2015 / 16 Nachhaltigkeitsbericht 2015 / 16 Bio: ein geschützter Begriff Die besondere Qualität von Bio-Produkten wird durch eine systematische und lückenlose Kontrolle gesichert. Seit 1991 regelt die Europäische Union mit der EG-Öko-Verordnung die Erzeugung, Verarbeitung und Kennzeichnung aller Bio-Produkte, die in der Europäischen Union gehandelt werden. Alle Bio-Bauern und -Lebensmittelunternehmen werden mindestens einmal jährlich von unabhängigen, privaten Kontrollstellen kontrolliert. Dies zeigt die Öko-Kontrollstellen-Nummer, die auf jedem Bio-Produkt aufgebracht wird. Zudem finden unangekündigte risikoorientierte Kontrollen statt. Bei den Kontrollen werden die Betriebsabläufe und deren umfassende Dokumentation geprüft. Ergänzend werden landwirtschaftliche Erzeugnisse auf Spuren von Schadstoffen, mikrobiologische Belastungen und gentechnisch bedingte Veränderungen untersucht. Stellt die Kontrollstelle Verstöße gegen die EG- Öko-Verordnung fest, folgen Sanktionen, die bei schweren Fällen bis zum Ausschluss aus der Produktion oder dem Handel mit Bio-Produkten führen können. Die Richtlinien der EG-Öko-Verordnung setzen einen Mindeststandard für die Produktion und Verarbeitung von Bio-Produkten und deren Kontrolle. Nationale Anbauverbände wie Bioland, Demeter oder Naturland stellen weitere Anforderungen und gehen damit zum Teil über den Standard der EG-Öko-Verordnung hinaus. Unter alnatura.de/siegel stellen wir weitere Informationen zu den Verbänden und ihren Richtlinien zur Verfügung. Regionalität und biologische Landwirtschaft Immer mehr Bio-Lebensmittel im deutschen Handel stammen aus Ländern außerhalb Deutschlands. Denn während die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in Deutschland seit einiger Zeit jährlich um durchschnittlich sechs Prozent steigt, nimmt die biologisch bewirtschaftete Fläche kaum zu. 2014 betrug ihr Anteil an der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland 6,5 Prozent. Die wachsende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln wird daher mithilfe von Importen gedeckt. Das Vertrauen der Verbraucher in die Sicherheit von Bio-Lebensmitteln aus Ländern wie China und Russland ist zum Teil gering. Jedoch: Alle in die EU eingeführten Bio-Produkte werden im Ursprungsland nach Anforderungen kontrolliert, die denen der EG-Öko-Verordnung gleichwertig sind. Hierbei müssen Importeure und Kontrollstellen die Einhaltung der EU-Richtlinien für Bio-Produkte umfassend belegen. 38 % 76 % 90 % 47 % 54 % 1995–2000 2000–2005 2005–2010 Umsatzsteigerung von Bio-Lebensmitteln Wachstum der Bio-Anbaufläche 22 % 31 % 2010–2015 Seit der Jahrtausendwende übertrifft die Umsatzsteigerung von Bio-Lebensmitteln das Wachstum der Bio-Anbaufläche in Deutschland deutlich. Eine wichtige Entwicklung neben dem globalisierten Bio- Anbau ist der Trend zu regional erzeugten und verarbeiteten Lebensmitteln. Werden diese saisonal verkauft, bieten sie viele Vorteile wie Klimaschutz durch kurze Transportwege und Förderung einheimischer Bauern. Was regional ist, lässt sich jedoch immer nur im Einzelfall beschreiben. Denn im Gegensatz zu Bio ist der Begriff der Region nicht eindeutig definiert. Regionalität ist seit jeher ein zentrales Anliegen des biologischen Landbaus. Die stark wachsende Nachfrage nach Bio- Lebensmitteln und der Anspruch der Verbraucher, ganzjährig ein breites und preisgünstiges Angebot an Bio-Produkten vorzufinden, lassen sich aber nur mit regionalen Bio-Lebensmitteln nicht decken. Bio-Produkte aus dem Ausland sind dann die beste Wahl: Die nachhaltige Landbewirtschaftung schont Böden und Pflanzen überall auf der Welt. Darüber hinaus bietet der Bio-Landbau Kleinbauern in wenig entwickelten Ländern eine Perspektive. Mit seiner Hilfe können sie sowohl ihre Eigenversorgung sicherstellen als auch ein gesichertes Einkommen über Exporte erzielen. Die Globalisierung des Handels führt dazu, dass zertifizierter Bio-Anbau heute in 160 Ländern der Welt auf mehr als 37 Millionen Hektar stattfindet. 9 % 7. Die Alnatura Produkte Unter der Marke Alnatura bieten wir unseren Kunden ein vielfältiges und umfangreiches Bio-Sortiment. Derzeit umfasst es rund 1 250 Produkte, die vom Trockensorti ment über Milchprodukte bis hin zu frischem Obst und Gemüse reichen. Mit dem Anspruch Beste Bio-Qualität in ästhetischer Anmutung zum günstigsten Preis entwickeln wir gemeinsam mit unseren rund 140 Herstellerpartnern kontinuierlich neue Bio-Produkte. Größten Wert legen wir dabei stets auf hervorragende Qualität, die wir durch enge Zusammen arbeit mit den Herstellerpartnern, strenge Kontrollen und eine systematische Qualitätssicherung gewährleisten. Aktuelle Entwicklungen rund um Bio Ein Ernährungstrend ist der Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte. Knapp zehn Prozent der Deutschen ernährten sich 2015 vegetarisch, circa ein Prozent sogar vegan. Mit einer breiten Produktpalette unterstützen wir Kunden, die weniger oder keine tierischen Lebensmittel konsumieren möchten. Rund 90 Prozent der Alnatura Produkte sind vegetarisch, etwa 50 Prozent sind vegan. Neben Produkten, die von Natur aus vegan sind oder mit veganen Rezepturen entwickelt werden, ändern wir auch bestehende Rezepturen um. So werden die vormals vegetarischen Spinat-Cashew- Taschen seit Januar 2016 nicht mehr mit Käse, sondern mit Cashewkernen hergestellt. Auch Tierwohl beschäftigt viele Menschen zunehmend. 100 Prozent der tierischen Alnatura Produkte stammen aus ökologischer Erzeugung. Sie entsprechen der EG-Öko-Verordnung, die genaue Vorgaben zur möglichst artgerechten Tierhaltung und -fütterung festlegt. Noch weitergehende Anforderungen an die Tierhaltung stellen die Richtlinien der Bio-Anbauverbände. Aus diesem Grund streben wir danach, möglichst viele unserer tierischen Produkte von verbandszertifizierten Landwirten und Herstellern zu beziehen. Derzeit sind rund drei Viertel unserer Eier, Fleisch- und Milchprodukte verbandszertifiziert. Produkte, deren wesentliche Zutat tierischen Ursprungs ist, wie zum Beispiel der Alnatura Eiersalat oder das Salatdressing Joghurt mit Kräutern, sind zu 60 Prozent verbandszertifiziert. Über die strengen gesetzlichen Vorgaben für Bio-Produkte hinaus engagieren wir uns mit unterschiedlichen Projekten für mehr Tierwohl in der Landwirtschaft: • Tierwohlprogramm für Legehennen Von 2012 bis 2014 entwickelte Alnatura in enger Zusammenarbeit mit der Biologin und Geflügelexpertin Dr. Christiane Keppler das Tierwohlprogramm für Legehennen. Geschulte Auditoren besuchen jährlich alle 22 Hühnerhöfe, die Eier für die Marke Alnatura liefern. Sie begutachten jede Legehennenherde, indem sie bis zu 25 Hennen nach 20 Punkten von Kamm bis Kralle nach einem Drei-Stufen-Schema bewerten. Alle Beobachtungen fließen in die Gesamtbewertung des Hühnerhofes ein. Bei Mängeln muss der Betrieb nachbessern. Reichen die Nachbesserungen nicht aus, behalten wir uns vor, die Vermarktung dieser Bio-Eier abzulehnen. Die Kosten für das Audit trägt Alnatura, zudem vergüten wir den zusätzlichen Aufwand für die Landwirte. Unsere Kunden leisten über eine leichte Produktpreiserhöhung ihren Beitrag. Sie beträgt 30 Cent für Packungen mit sechs Eiern und 50 Cent für Packungen mit zehn Eiern. Auf der Webseite alnatura.de/eier, im Alnatura Kundenmagazin und über Faltblätter in den Alnatura Filialen informieren wir über das Tierwohlprogramm und die Eierhöfe. • Hühner auf Rädern: Das Alnatura Origin Ei Die Initiative von Alnatura und dem brandenburgischen Ökodorf Brodowin nimmt ebenfalls das Tierwohl von Hühnern in den Blick. Für die Alnatura Origin Eier vereint die Initiative mobile Hühnerställe, kleine Herden und Demeter-Qualität mit regionaler Erzeugung. Zwei Herden mit jeweils 220 Hennen legen die Alnatura Origin Eier. Bei den Tieren handelt es sich um sogenannte Zweinutzungshühner: Mit geringen Einbußen der Legeleistung und der Fleischproduktion können die weiblichen Tiere zum Eierlegen und die männlichen Tiere zur Mast eingesetzt werden. Das vermeidet das Töten männlichen Küken, das sonst bei Legerassen üblich ist. Das Alnatura Origin Ei ergänzt unser Eiersortiment exklusiv in Berlin, das Konzept der Mobilställe wird auf Demeter- und Bioland-Eier weiterer Landwirte und Regionen erweitert. 28 29

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