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Alnatura Nachhaltigkeitsbericht 2021/2022

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Der Alnatura Nachhaltigkeitsbericht stellt unseren Beitrag für Mensch und Erde gebündelt und umfassend dar.

NACHHALTIGKEITSBERICHT

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2021/22 70 Zentimeter breiten Elementen gestampft. Die 384 Stampflehmblöcke wurden anschließend zu zwölf Meter hohen, selbsttragenden Wandscheiben geschichtet, die die Südost- und die Südwest-Fassade des Gebäudes bilden. Die offenporige Struktur der Stampflehmwand trägt zu der guten Geräuschkulisse des Gebäudes bei. Die Speichermasse der Lehmwände und der Betondecke sorgen für ein stabiles, ausgeglichenes Temperaturniveau. Ein eigens für den Bau entwickeltes Wandheizsystem deckt den Wärmebedarf des Gebäudes. Dazu wurden Heizschlangen in die Lehmwände des Gebäudes integriert, die mit Warmwasser aus regenerativen Quellen wie Geothermiesonden und der Abwärmerückgewinnung der Küchentechnik gespeist werden. Um den Heizbedarf sicherzustellen, beziehen wir zusätzlich Propangas, das zum Nachheizen des Warmwassers und der Lüftung des Erdgeschosses der Alnatura Arbeitswelt eingesetzt wird. Strom und Wasser Rund 25 Prozent des Strombedarfs der Alnatura Arbeitswelt deckt eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Der Rest wird über den Ökostromanbieter Elektrizitätswerke Schönau bezogen. Eine unterirdische Rigole mit einer Million Liter Fassungsvermögen fängt Regenwasser auf. Das Wasser wird in einem mit Kies befüllten Auffangbecken gespeichert und für die Bewässerung der Außenanlagen sowie für die Toilettenspülung in der Arbeitswelt genutzt. Natürliche Belüftung und Kühlung Im Gebäude verzichtet Alnatura weitgehend auf ressourcenverbrauchende und wartungsintensive Klima- und Lüftungsgeräte: Der angrenzende Kiefernwald ist die Quelle für Frischluft. Über Ansaugtürme am Waldrand wird die Luft in einen Erdkanal geleitet, der ins Gebäude führt. Die in das Gebäude strömende Luft wird auf diese Weise auf natürlichem Weg vorkonditioniert. So wird die kalte Luft im Winter im Erdkanal durch die höhere Bodentemperatur aufgewärmt und im Sommer durch die dann kältere Bodentemperatur abgekühlt. Für den Antrieb des Luftstroms innerhalb der Arbeitswelt sorgt der Kamineffekt. Von einer Million Liter Wasser, die in der Rigole gespeichert werden können, werden 25 Prozent für die selbstständige Löschanlage zurückbehalten. Das restliche Wasser steht als sogenanntes Grauwasser zur Nutzung zur Verfügung und dient unter anderem zur Nachspeisung des Teichs auf dem Gelände. Alnatura Verteilzentrum Über das Alnatura Verteilzentrum in Lorsch werden die über 140 Alnatura Super Natur Märkte sowie unsere Handelspartner in Deutschland und Europa mit rund 4100 Produkten des Trockensortiments und etwa 2200 Drogerieartikeln versorgt. 2014 wurde das Verteilzentrum um das zum Zeitpunkt des Baus weltweit größte Hochregallager aus Holz erweitert. Auf 9700 Quadratmetern bietet es für mehr als 32 000 Paletten Platz. Dies entspricht der Menge des Bedarfs der Alnatura Kundinnen und Kunden an Trockenprodukten für einen Zeitraum von etwa drei Wochen. Die Fassade und die Regale be - stehen aus rund 5 000 Kubikmetern PEFC-zertifiziertem Lärchen- beziehungsweise Fichtenholz aus deutschen, österreichischen und tschechischen Wäldern. Die in die Lehmwände integrierten Heizschlangen wurden nach dem Setzen der Blöcke miteinander verbunden und be heizen das Gebäude an kalten Tagen. Die poröse Oberfläche verbessert neben dem Raumklima die Akustik der angren zenden Bürofläche. 2017 hat Alnatura ein rund 600 Quadratmeter großes Kleinvolumenlager in das Verteilzentrum integriert. Bestellen Alnatura Märkte kleinvolumige Artikel wie Duschgel oder Zahnpasta, 50

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2021/22 Im Verteilzentrum in Lorsch werden Trockenprodukte wie Linsen, Nudeln, Gewürze und Tee gelagert und nach Bestelleingang an die Alnatura Märkte und die Märkte unserer Handelspartner versendet. werden die Artikel in Mehrwegtransportboxen, die zu 80 Prozent aus recyceltem PET bestehen, zusammengestellt und gemeinsam mit den Trockenprodukten an die Alnatura Super Natur Märkte verschickt (siehe S. 36–37). Natürliche Kühlung Die Versenkung des Lagers um 2,5 Meter ins Erdreich und die Lage des Verteilzentrums in der Rheinebene ermöglichten ein besonderes Kühl- und Klimatisierungskonzept. Das Grundwasser umspült das Areal und führt zu einer weitgehend konstanten Bodentemperatur. Die Temperatur im Hochregallager beträgt dadurch ganzjährig circa 18 Grad Celsius und die Produkte werden auf natürliche Weise gekühlt. Eine Fußbodenklimatisierung per Luft-Wasser-Wärmepumpe gleicht Temperaturschwankungen an den Ein- und Ausgängen aus. Ökostrom und Beleuchtung Auf dem Dach des Verteilzentrums befindet sich auf rund 7 800 Quadratmetern eine Fotovoltaikanlage, die jährlich rund eine Million Kilowattstunden Strom produziert und diesen ins örtliche Stromnetz einspeist. Die Leistung entspricht dem jährlichen Strombedarf von rund 250 Vier personenhaushalten. Im Alnatura Verteilzentrum haben wir im Geschäftsjahr 2020/21 über 1,6 Millionen Kilowatt stunden Ökostrom aus Wasserkraft verbraucht, den wir von den Elektrizitätswerken Schönau beziehen (siehe S. 47). Da die Beleuchtung wesentlich zum Stromverbrauch des Verteilzentrums beiträgt, stellten wir diese im Oktober 2019 von Halogen-Leuchtstoffröhren auf LED-Technik um. Dies spart über 220 000 Kilowattstunden pro Jahr an Energie ein, was dem jährlichen Strombedarf von 50 Vierpersonenhaushalten in Deutschland entspricht. „Das Hochregallager zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass wir Holz statt Stahl für den Bau verwendet haben. Während für die Herstellung von Stahlträgern viel Energie benötigt und CO 2 emittiert wird, bindet Holz Kohlenstoff. Auch das Kühlkonzept ist inno vativ und umweltschonend. Durch die Versenkung des Holzhochregallagers um 2,5 Meter ins Erdreich und das Nutzen der natürlichen Kühlfunktion durch die Nähe zum Grundwasser halten wir die Temperatur im Lager bei konstant 18 Grad und können auf eine künstliche Klimatisierung und Beheizung verzichten.“ Fabian Meyer Bereichsverantwortlicher Logistik und Supply Chain Management bei Alnatura 51

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