Aufrufe
vor 1 Jahr

Alnatura Nachhaltigkeitsbericht 2021/2022

  • Text
  • Wwwalnaturade
  • Nachhaltigkeit
  • Nachhaltigkeitsbericht
  • Alnatura
Der Alnatura Nachhaltigkeitsbericht stellt unseren Beitrag für Mensch und Erde gebündelt und umfassend dar.

NACHHALTIGKEITSBERICHT

NACHHALTIGKEITSBERICHT 2021/22 ist der Einsatz von Palmöl. Durch eine große Nachfrage und dem damit verbundenen konventionellen Ausbau von Palmölplantagen in tropischen Gebieten ist das Fett in Verruf geraten. Palmöl bietet aber auch viele Vorteile: Es ist das einzige pflanzliche Fett, das bei Zimmertemperatur geschmeidig-fest bleibt. Zudem ist es hitzestabil, lange haltbar und mild im Geschmack. Dem Wunsch unserer Kundinnen und Kunden nach Produkten ohne Palmöl kommen wir gerne nach. Daher haben wir in den vergangenen Jahren geprüft, in welchen Produkten sich die Zutat Palmöl sinnvoll ersetzen lässt. Eine Umstellung nehmen wir vor, wenn sich die Zutat durch ein heimisch anbaubares Öl, etwa Sonnenblumenöl, austauschen lässt. Einen Ersatz durch Soja- oder Kokosöl, die ebenfalls in tropischen Gebieten gewonnen werden, aber einen schlechteren Flächenertrag im Verhältnis zu Palmöl aufweisen, halten wir nicht für sinnvoll. Inzwischen sind beispielsweise sämtliche Alnatura Crunchy-Müslis palmölfrei. Auch im Alnatura Dinkelzwieback und in der Alnatura Zartbitter-Creme konnten wir die Zutat Palmöl durch heimisch anbaubare Öle ersetzen. Bei Neuprodukten achten wir bereits in der Entwicklungsphase darauf, nach Möglichkeit auf Palmöl zu verzichten. Insgesamt bieten wir unter der Marke Alnatura noch 71 Produkte mit Palmöl an. Dieses ist RSPO-zertifiziert (Roundtable on Sustainable Palm Oil, segregated oder identity preserved) und stammt aus biologischer Landwirtschaft aus Brasilien und Kolumbien. Die Erzeugung nach Bio-Richtlinien stellt sicher, dass die Palmölplantagen auf zuvor landwirtschaftlich genutzten Flächen stehen. Auf diese Weise können Lebensräume, Tiere und Menschen in betroffenen Gebieten geschützt werden. Qualitätssicherung und -kontrolle Anzahl 60 50 40 30 20 10 0 46 sehr gut 62 gut 23 Testergebnisse Öko-Test und Stiftung Warentest von Alnatura Produkten im Zeitraum 2017–2021. 9 10 6 Alnatura Bio-Bauern-Initiative Seit 2015 engagiert sich Alnatura im Rahmen der Alnatura Bio- Bauern-Initiative (ABBI) für das Förderprojekt „Gemeinsam Boden gut machen“ des Naturschutzbundes Deutschland e. V. (NABU), welches Bäuerinnen und Bauern bei der Umstellung auf den Bio- Landbau finanziell unterstützt. Ein befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend Die Zusammenarbeit von Alnatura mit den Herstellerpartnern ist vom Gedanken einer ganzheitlichen Vorsorge bezüglich Qualität und Sicherheit der Produkte gekennzeichnet. Unsere Herstellerpartner führen eine umfassende Qualitätssicherung bei den eingekauften Rohwaren, während ihrer Verarbeitung und an den fertigen Alnatura Produkten durch. Darüber hinaus lassen wir alle Alnatura Produkte regelmäßig durch ein akkreditiertes Labor analysieren. Hierfür erstellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Alnatura Qualitätsmanagements einen jährlichen Analyseplan, welchen sie unterjährig anlassbezogen und risikoorientiert um weitere Produkte ergänzen, und werten die Ergebnisse aus. Untersucht werden mögliche Kontaminationen, beispielsweise durch Pestizide, Mineralölbestandteile oder pflanzeneigene Schutzgifte (Pyrrolizidinalkaloide, PA) und mikrobiologische Faktoren wie beispielsweise Bakterien oder Schimmelpilze. Über den Alnatura Kundendialog erhalten wir ebenfalls Rückmeldungen zu unseren Produkten. Reklamationen durch unsere Kundinnen und Kunden werden bearbeitet, dokumentiert und regelmäßig ausgewertet. Auf diese Weise erkennen wir Auffälligkeiten frühzeitig und können Ansatzpunkte zur Verbesserung unserer Arbeit identifizieren. In den vergangenen Jahren wurden pro Million verkaufter Alnatura Produkte durchschnittlich 12 bis 13 Produkte reklamiert. Nur in Ausnahmefällen muss ein Produkt zurückgerufen und die gesamte Charge aus dem Verkauf genommen werden. So gab es im Geschäftsjahr 2020/21 einen öffentlichen Rückruf für eines unserer Produkte. Kritische Verbrauchermagazine wie Stiftung Warentest und Öko- Test bewerten Alnatura Produkte ebenfalls regelmäßig. Neben der Sensorik prüfen sie unter anderem, ob eine Belastung durch ungewollte chemische Stoffe vorliegt. In einigen Fällen können Kontaminationen im Spurenbereich nachgewiesen werden, wie beispielsweise beim Alnatura Oregano gerebelt. Er wurde aufgrund von Spuren an PA mit der Note „befriedigend“ bewertet. Diese natürlichen Pflanzenstoffe dienen einer Vielzahl von Pflanzen als Abwehr vor Fraßfeinden. Da im Bio-Landbau auf chemischsynthetische Pestizide verzichtet wird, sortieren die Arbeiterinnen und Arbeiter unbeabsichtigt mitgeerntete Beikräuter von Hand aus. Hierbei kann es passieren, dass Blätter übersehen werden und PA in die Gewürzkräuter gelangen. Die von Stiftung Warentest entdeckte Menge lag unter dem von der EU geplanten Grenzwert. Dennoch nehmen wir das Ergebnis ernst. Unser Herstellerpartner schult die landwirtschaftlichen Betriebe vor Ort intensiv, damit sie PA-haltige Beikräuter identifizieren und vor der Weiterverarbeitung aussortieren. Produkte mit Mehrwert Neben der Erfüllung hoher Qualitätsstandards und der Verarbeitung biologischer Zutaten zeichnen sich viele unserer Produkte durch einen zusätzlichen Mehrwert aus: GEMEINSAM BODEN GUT MACHEN. Die Alnatura Bio Bauern Initiative 28

BR U DERK Ü KEN-INITIATIVE NACHHALTIGKEITSBERICHT 2021/22 Teil des Verkaufserlöses von derzeit 39 Alnatura Produkten – zu erkennen an der auberginefarbenen Kennzeichnung mit der Aufschrift „Gemeinsam Boden gut machen“ – fließt jedes Jahr in das Projekt. Seit 2021 bieten wir mit dem Alnatura Johannisbeertrunk erstmals ein Produkt unter der Marke Alnatura an, welches zu hundert Prozent von einem ABBI-Bauern produziert wurde. Faire Preise für unsere Milchbauern Im Jahr 2006 hat Alnatura die Initiative „Faire Preise für unsere Milchbauern“ ins Leben gerufen, in deren Rahmen Alnatura den Partner-Molkereien faire, stabile Preise zusichert. Dadurch können die Molkereien wiederum faire Preise an ihre Bäuerinnen und Bauern auszahlen. Durch den Kauf der Produkte helfen unsere Kundinnen und Kunden, die heimische Bio-Milchwirtschaft zu erhalten und für eine angemessene Bezahlung von Bio-Landwirtinnen und -Landwirten zu sorgen. Zur Initiative gehören neben Produkten wie Frischmilch und Joghurt inzwischen auch ein Großteil des Alnatura Käsesortiments sowie Alnatura Produkte aus Schafsund Ziegenmilch. Insgesamt sind 90 Produkte Teil der Initiative. Sie sind an einer roten Fläche mit der Aufschrift „Faire Preise für unsere Milchbauern“ zu erkennen. Bergbauern-Produkte Einige unserer Molkereiprodukte tra gen den Hinweis, dass sie Bergbauernmilch enthalten. Damit möch ten wir auf ein besonderes Qualitätsmerkmal hinweisen. EU- Vorschriften legen genau fest, welche Gemeinden als Bergregion gelten. Nur Höfe, welche in solchen Regionen liegen und wirtschaften, dürfen sich auf das Prädikat beziehen. Alnatura fördert die Bergregionen bewusst, da hier noch eine besonders ursprüngliche Form der Landwirtschaft betrieben wird. Technisches Gerät kann aufgrund der Hang lagen nur bedingt eingesetzt werden. Es ist viel Handarbeit gefragt. Die Bergbauernmilch stammt überwiegend von Pinzgau rindern, einer bedrohten Rasse, die im Nationalpark Hohe Tauern in den österreichischen Alpen weiden. Die Arbeit der Bergbäuerinnen und -bauern leistet einen Beitrag zur Pflege und zum Erhalt dieser einzigartigen Kulturlandschaft und fördert die Biodiversität. Faire Preise für mehr Tierwohl Seit 2021 tragen immer mehr Alnatura Fleischprodukte den Hinweis „Faire Preise für mehr Tierwohl“. Im Rahmen der Initiative sichern uns unsere Herstellerpartner zu, dass für die hergestellten Alnatura Produkte ein fairer Preis für Fleischwaren ausgezahlt wird, der es den Bäuerinnen und Bauern erlaubt, das Tierwohl auf ihren Höfen durch eine artgerechte Haltung nachhaltig zu fördern. Eine artgerechte Haltung umfasst insbesondere eine langsamere Aufzucht der Tiere sowie den Faire Preise für mehr Tierwohl Zugang zu Freigelände. Inzwischen sind 17 Alnatura Produkte aus Bio-Rind, -Schwein, -Huhn und -Pute Teil der Initiative. Kaffee aus fairen Partnerschaften Die Bio-Kaffeebohnen für Alnatura Kaffees stammen aus fairen und langfristigen Partnerschaften mit Kleinbäuerinnen und -bauern sowie inhabergeführten Farmen unter anderem aus Peru und Mexiko. Alnatura zahlt den Kaffee- Bäuerinnen und -Bauern einen fairen Preis für die Rohwaren. Nur so können sie ihre Familien ernähren, in ihren Betrieb investieren und ihre Angestellten angemessen bezahlen. Auf lange Sicht bildet dies die Grundlage für eine nachhaltige Bewirtschaftung und langfristige Erhaltung der Kaffeeplantagen und damit eine dauerhafte Lebensgrundlage für die Kaffee-Bäuerinnen und -Bauern. Durch den Verkauf des Peru-Cafés unterstützt Alnatura seit 2011 wechselnde Projekte des Kinderhilfswerks terre des hommes. Seit Anfang 2021 fließen mit jeder verkauften Packung 40 Cent in das Projekt Sumak Kawsay, welches der in Peru lebenden jungen Generation das tradi tionelle Wissen der peruanischen Ureinwohner zur nachhaltigen Landwirtschaft und der eigenen Kultur nahebringt und damit eine wichtige Basis bietet, um Ernährung und Einkommen zu sichern. Kaffee aus fairen Partnerschaften Bruderküken- und Hennenwohl-Initiative Gemeinsam mit Bio-Höfen hat Alnatura im Jahr 2016 die Bruderküken-Initiative ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt dieser Initiative steht die Aufzucht der männlichen Küken aus der Legehennen-Zucht. Üblicherweise wurden die sogenannten Bruderküken nach dem Schlüpfen getötet, da sie keine Eier legen. Seit 2017 bieten wir unter der Marke Alnatura ausschließlich Eier von Legehennen an, deren Bruderküken mit aufgezogen werden. Das Fleisch der ausgewachsenen Bruderhähne wird als Zutat in verschiedenen Alnatura Produkten, zum Beispiel im Hühner-Nudel-Topf, ver- ALNATURA 29

digitale Sammlung

Neu eingetroffen

© 2021 by Alnatura