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Alnatura_Nachhaltigkeitsbericht 2013/2014

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In unserem Nachhaltigkeitsbericht stellen wir zum ersten Mal transparent und umfassend dar, was das konkret bedeutet.

Nachhaltigkeitsbericht 2013 / 14 „Drei Schritte tue nach innen, dann den nach außen.“ Rudolf Steiner Inhalt Vorwort 4 Wer wir sind und was wir tun 6 Der Alnatura Nachhaltigkeitsbericht stellt erstmalig unseren Beitrag für Mensch und Erde in einer gebündelten Form dar. Wir möchten durch diesen Bericht informieren, die Transparenz unserer Leistungen erhöhen und einen Eindruck vermitteln, wie Nachhaltigkeit im Unternehmen Alnatura gelebt wird. Wir beschreiben Maximen, die Alnatura seit fast 30 Jahren prägen. Dabei gehen wir insbesondere auf die Entwicklungen der vergangenen fünf Jahre ein und legen einen Schwerpunkt auf die Ge schäfts jahre 2011/12 und 2012/13. Im Mittelpunkt steht dabei das Kerngeschäft von Alnatura – der Handel mit Bio-Lebensmitteln. Der Bericht orientiert sich an den anerkannten Berichtsstandards. Er berücksichtigt übergreifende Berichtsprinzipien mit dem Ziel, ausgewogen und nachvollziehbar zu sein und Auskunft über wesentliche Nachhaltigkeitsthemen von Alnatura zu geben. Unsere zentralen Anspruchsgruppen (Stake holder) sind die interessierte Öffentlichkeit, unsere Mit arbeiter sowie unsere Geschäftspartner. Um deren Informations - an for de run gen gerecht zu werden, haben die Abteilung Nachhaltig keit und die zuständigen Fachbereiche einige In dikatoren für diesen Bericht erstmalig erhoben. Diese werden wir in Zukunft beobachten und kontinuierlich erfassen. Unserer Vision Sinnvoll für Mensch und Erde folgend, berichten wir in zwei zentralen Abschnitten zunächst über unseren Beitrag für den Menschen (d. h. unser Engagement im Sozialen und Kulturellen) und danach über unseren Beitrag für die Erde (unsere Umweltleistungen). Ein einleitender Abschnitt informiert über das Unternehmen sowie über unseren Anspruch und unser Verständnis von Nachhaltigkeit im Alltag. Wie wir Nachhaltigkeit verstehen 10 Wie wir Nachhaltigkeit angehen 12 Unser Beitrag für den Menschen 15 Bewusstseinsbildung für Nachhaltigkeit 16 In Verbindung mit unseren Kunden 18 Die Alnatura Arbeitsgemeinschaft 20 Langfristige Partnerschaften 26 Sinnvolle Initiativen 28 Unser Beitrag für die Erde 31 Die Alnatura Produkte 32 Das Sortiment der Alnatura Super Natur Märkte 36 Umweltschonende Standorte 39 Der Weg unserer Produkte in die Regale 44 Bio und Nachhaltigkeit Klappseite

Nachhaltigkeitsbericht 2013 / 14 Nachhaltigkeitsbericht 2013 / 14 Liebe Mitmenschen, Vorwort im Jahr 1962, ich war zwölf Jahre alt, erschien das Sachbuch Der stumme Frühling von Rachel Carson, mit dem sie besondere mit dem Wald. Er entwickelte das Prinzip der nomica erstmals den pfleglichen Umgang mit der Natur, ins- die Konsequenzen unseres Handelns in Bezug auf Umweltthemen aufzeigen wollte. Ich erinnere mich noch gut an die in einem Wald geschlagen werden, dass genug Baumbestand nachhaltigen Forstwirtschaft, demzufolge nur so viele Bäume diversen Diskussionen, die meine Eltern mit Freunden und Bekannten darüber führten. Während einige der Ansicht waren, diesem Nachhaltigkeitsprinzip um die Erhaltung der Erde als für die Zukunft bleibt. Im übertragenen Sinn geht es bei dass wir unser Denken über die Umwelt ändern und den Einsatz von DDT und anderen Gift stoffen stoppen müssten, ver- Rohstofflieferant und Energiequelle. trauten andere auf die modernen Naturwissenschaften und Bei Alnatura haben wir dieses mittlerweile klassische Nachhaltigkeitsverständnis weiterentwickelt: Wir verstehen die vertraten die Auffassung, dass der technische Fortschritt nun mal zu Ver änderungen in der Umwelt führe. Erde als einen lebendigen Organismus mit einem Bedürfnis zur ständigen Entwicklung. Die Menschen haben die Fähigkeit, die Natur in ihrer Entwicklung so zu fördern, dass sie Der erste Bericht des Club of Rome Die Grenzen des Wachstums von 1972 wurde ebenfalls heftig und kon trovers diskutiert. Mittlerweile wissen wir, dass die Prognosen von Donella den Menschen. Ein gutes Beispiel für diese zukunftsgerich- sich besser entfalten kann als ohne die Unterstützung durch Meadows hinsichtlich der Umwelt- und Ressourcensituation tete und entwicklungsorientierte Nachhaltigkeitssicht ist der erstaunlich genau zutrafen. Auf dieser Erkenntnis basierte der biologisch-dynamische Landbau (Demeter). Die biologischdynamischen Methoden und Präparate unterstützen Lebens- Gipfel von Rio de Janeiro im Jahre 1992, eine Konferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung. Die Notwendigkeit eines anderen Handelns war akzeptiert, die Teilstehen. Zugleich entwickeln sich die Bodenqualität und das prozesse, sodass besonders hochwertige Lebensmittel entnehmer beschäftigten sich mit dem nächsten Schritt: der Frage, gesamte Gleichgewicht innerhalb des „Organismus Demeter woran sich dieses Handeln orien tieren sollte. Hierfür präzisierten sie den Begriff der Nachhaltigkeit. Der Rat für Nach- Form der Landwirtschaft unterstützen wir bei Alnatura Hof“. Diese äußerst anspruchsvolle, der Erde zu gewandte haltige Entwicklung, ein Beratungsgremium der Bundes regierung, knüpft heute an die Definition von Rio an: „Nachhaltige Demeter-Qualität. unter anderem mit aktuell rund 100 Alnatura Produkten in Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleich berechtigt mit sozialen und wirt schaftlichen Gesichts punkten zu berücksichtigen. Zu kunfts fähig wirtschaften bedeutet also: grunde liegende Verständnis der Erde von Bedeutung – und Für die Orientierung eines nachhaltigen Handelns ist das zu- Wir müssen unseren Kindern und Enkel kindern ein intaktes noch mehr das Menschenbild. Begreifen wir den Menschen ökologisches, soziales und ökono misches Gefüge hinterlassen. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben.“ des und zur Erkenntnis fähiges Individuum? Macht man den als Reiz-Reaktionswesen oder als ein sich selbst bestimmen- Menschen „zum Maß aller Dinge“, hat dies einen radikalen Nach meinem Verständnis ist es nicht genug, Nachhaltigkeit Paradigmenwechsel zur Folge: über die genannten drei Dimensionen zu charakterisieren. Die zentrale, sinngebende vierte Dimension fehlt. Nur wenn wir uns Sofern die Verwirklichung des freien Menschen das höchste darauf verständigen, was der Sinn der Erde und was der Sinn des und wichtigste „Produkt“ einer Gesellschaft ist, müssen alle Menschen ist, und die Erde nicht als ein Rohstofflager begrei fen, Aktivitäten darauf ausgerichtet werden. Der Mensch steht das wir „intelligent plündern“ sollten, gewinnen wir eine Orientierungshilfe für unser zukünftiges Denken und Handeln. dern die Wirtschaft dient dem Menschen und seiner Ent- nicht mehr im Dienste der Wirtschaft und Gesellschaft, sonwicklung. Das gilt auch für das Unternehmen Alnatura. Die Der Oberberghauptmann Carl von Carlowitz beschrieb 1713 Mitarbeiter sollen keine mechanischen Rädchen im Getriebe in seiner über 400 Seiten starken Schrift Sylvicultura Oeco- des Unternehmens sein, sondern Teil des lebendigen Orga- nis mus Alnatura, in wel chem sie sich entwickeln und sinnstiftende Aufgaben gestalten können. Aus diesen Gedanken heraus haben wir bei Alnatura zu der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitsdimension die kulturelle als die wesentliche Dimension hinzugefügt. Die kulturelle oder Sinn-Dimension ist den anderen Dimensionen vorgelagert: Nur, wenn wir die Frage nach dem Sinn unseres menschlichen Daseins und nach dem Sinn der Erde beantwortet haben, können wir unser wirtschaft liches, ökologisches und soziales Handeln sinnvoll ausrichten. Warum oder wofür wir handeln, bestimmt, wie wir handeln. Bei Alnatura folgen wir dieser Erkenntnis seit Anfang an. Dies kommt in unserer Vision Sinnvoll für Mensch und Erde zum Ausdruck. Wir versuchen seit der Gründung von Alnatura, die zu lösenden Aufgaben von vielen verschiedenen Perspektiven aus auf die Verträglichkeit für Mensch und Erde zu beurteilen. Die Sinnfrage nimmt dabei die zentrale Rolle ein. Dieses ganzheitliche Denken richten wir am Grundsatz der Kundenorientierung aus. Denn wir haben erkannt, dass Wirtschaften unter den Bedingungen der Arbeits teilung immer bedeutet, mit anderen für andere tätig zu sein. Deshalb ist unser Streben darauf gerichtet, für unsere Kunden die bestmöglichen Leistungen zu ent wickeln. Bestmögliche Leistungen und damit das Kernziel von Alnatura sehen wir in der Entwicklung von Bio-Produkten und Dienstleistungen, die die Menschen in ihrer Entwicklung fördern – denn dies bedeutet einen Beitrag zu mehr Sinn in der Gesellschaft. Unsere Kundenorientierung führt dazu, dass die Kunden unsere Leistungen honorieren. Wir erwirtschaften somit Gewinn als Folge unserer Ausrichtung, nicht als Ziel per se. Die Ertragskraft zu sichern ist gleichzeitig unerlässliche Bedingung dafür, unser Ziel der Entwicklung des Menschen weiterverfolgen zu können. Neben den Prinzipien des ganzheitlichen Denkens und des kundenorientierten Handelns wollen wir die Selbstverantwortlichkeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fördern. Mitarbeiterentwicklung hat deswegen bei Alnatura einen hohen Stellenwert. Alle Aktivitäten von der Lehrlingsbildung bis zur Förderung von Führungskräften bauen auf dem Prinzip des Selbst-Lernens durch Erfahrung auf. Dabei kommt der Kunst eine besondere Rolle zu. Die Integration der Kunst in die Mitarbeiterentwicklung reicht von den Theaterprojekten Abenteuer Kultur der Lehrlinge bis zu den Kennenlern- Seminaren für neue Filialteams, die künstlerische Erfahrungsmöglichkeiten unterstützen. Die Arbeitsgemeinschaft Alnatura strebt danach, alle Handlungen möglichst bewusst auszuführen. Neben den zu berücksichtigenden Nachhaltigkeitsdimensionen geht es uns insbesondere um die Suche nach kreativen Lösungen, die einen Beitrag zur Verbesserung der Situation auf dem Planeten Erde bewirken. Neben wenigen großen Entwicklungsschritten sind es meist die vielen kleinen Detailverbesserungen, die zu mehr Nachhaltigkeit führen. Nachhaltigkeit ist inso fern ein permanenter Entwicklungs- und Veränderungsprozess. Große Wirkung entfaltet sich, wenn möglichst viele Menschen im beruflichen und privaten Umfeld bewusst nach mehr Nachhaltigkeit streben. Das Bewusstsein und den Willen zu mehr Nachhaltigkeit zu wecken, darin liegt für Alnatura eine wesentliche Aufgabe. Wir möchten mit unserem Verständnis von Nachhaltigkeit andere Menschen und Unternehmen dazu anregen, Nachhaltigkeit neu, das heißt sinnbestimmt zu denken und für die Entwicklung von Mensch und Erde zu handeln. Mit herzlichen Grüßen, Prof. Dr. Götz E. Rehn, Gründer und Geschäftsführer von Alnatura 4 5

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