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Alnatura Magazin Oktober 2018

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Schwerpunkt-Thema Alnatura Bio-Bauern-Initiative

Dinkel ist ein

Dinkel ist ein Urgetreide und eng mit dem heutigen Weichweizen verwandt. Noch im ausgehenden 19. Jahrhundert konnte man in vielen Regionen Deutschlands – allen voran in Baden- Württemberg – an wogenden Dinkelfeldern vorbeispazieren. Dann wurde er vom Weizen verdrängt. Im Gegensatz zu diesem lässt sich das Schwabenkorn, wie Dinkel auch genannt wird, nämlich wenig im Ertrag steigern. Nicht durch synthetischen Stickstoffdünger und nicht durch Züchtung. Auch ist das Dinkelkorn von einer harten, fest sitzenden Spelze umgeben. Diese erschwert zwar die Verarbeitung, stellt aber andererseits einen guten Schutz gegen Krankheits erreger und andere Umwelteinflüsse dar. Beste Voraussetzungen für ein Bio-Getreide. Im Geschmack überzeugt Dinkel mit seiner mild-nussigen Note; seine guten Backeigenschaften machen ihn zur beliebten Zutat für Brot, Kuchen und Co. Auch eingeweicht und gekocht schmeckt er – wie eigentlich jedes Getreide – als Beilage zu Gemüse, Fisch und Fleisch. Weizen Der Weizen gilt, gemeinsam mit Gerste, als das älteste unserer Getreide. Seine Heimat vermutet man in Asien. Genauer gesagt, die Heimat der Wildformen – denn es gibt viele verschiedene Weizenarten. Sein Stammbaum ist bemerkenswert verästelt und man findet dort auch Emmer, Einkorn, Kamut und Dinkel. Heute besonders relevant ist die Unterscheidung in Hartund Weichweizen. Ersterer als die klassische Zutat für Nudelteig und Co., Weichweizen wiederum als das Backgetreide Nummer eins. Im Anbau ist die Triticum-Familie (so der botanische Name) anspruchsvoll und bevorzugt warme Lagen und nährstoffreiche Böden. In der konventionellen Landwirtschaft hilft man sich mit synthetischen Düngemitteln. Diese sind im Bio- Anbau tabu. Hier steht Weizen oft am Beginn einer Fruchtfolge. So kann das Getreide den Stickstoff nutzen, den zuvor angebaute Leguminosen wie Klee und Luzerne natürlicherweise an den Bio-Acker abgegeben haben. 6 Alnatura Magazin Oktober 2018

WARENKUNDE Weizen, Dinkel und Roggen Die Menschheitsgeschichte und die des Getreides sind eng verwoben. Denn die körnertragenden Gräser haben einen entscheidenden Anteil daran, dass umherziehende Jäger und Sammler zu sesshaften Bauern wurden. Über zehntausend Jahre liegt das zurück und Getreide gehört seit Langem zu unseren Grundnahrungsmitteln. Je nach Klimabedingungen ist es ein anderes: Hirse in Afrika, Reis in Asien, Mais in Amerika und Weizen, Dinkel sowie Roggen in Europa. Letzt genannte sind die klassischen Getreide für unser tägliches Brot. AW Schon gewusst? Die Botanik unterscheidet sieben Getreidesorten. Neben Weizen und seinen Verwandten wie Dinkel, Emmer oder Kamut sind es Roggen, Gerste, Hafer, Hirse, Reis und Mais. Sie alle gehören zur Pflanzenfamilie der Süßgräser (Poaceae). Das Wort Getreide stammt vermutlich aus dem Mittelhochdeutschen und leitet sich ab von »das Getragene« – ein Hinweis auf das aufrechte Wachstum der Ähren am Halm. Roggen Deutschland ist ein Land des Brotes und dessen Vielfalt ohne Roggen nicht denkbar. Weltweit spielt sein Anbau zwar eine untergeordnete Rolle, doch in Mittel-, Nord- und Osteuropa ist das dunkelgrüne bis bläuliche Korn weit verbreitet. Seine Ansprüche sind bescheiden: Das genügsame Getreide gedeiht auf nährstoffarmen Böden, verträgt kühles Klima und wächst selbst noch in kargen Bergregionen. Aufgrund seiner langen und tiefgründigen Wurzeln kommt es mit Trockenheit gut zurecht. Ein weiterer Vorteil für den Bio-Anbau: Roggen behauptet sich auch bei starkem Unkrautwuchs. Dabei ist er mehr als reines Brotgetreide; Viehbetriebe schätzen sowohl Grünroggen (frische Pflanze) als auch sein reifes Korn als Tierfutter. Spirituosen wie Wodka und Whiskey oder eben Korn haben ihn oft als Grundlage.

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