Aktuelles aus Bio-Welt und Gesellschaft Fellow werden? Mehr Infos unter teachfirst.de. teachfirst.de PUNKTE SPENDEN – GUTES TUN Finance a Fellow – faire Bildungschancen für Jugendliche Etwa 100 000 Jugendliche in Deutschland verlassen jedes Jahr die Schule ohne einen Abschluss. Sie finden keine passende Anschlussoption und sind von Arbeitslosigkeit und Armut bedroht. Der Bildungserfolg und die Lebenschancen von Kindern sind in Deutschland immer noch maßgeblich vom Einkommen der Eltern abhängig. Teach First Deutschland setzt sich als gemeinnützige Bildungsorganisation dafür ein, dass alle Kinder und Jugend lichen unabhängig von ihren Startbedingungen gute Bildung erfahren. Dafür sind Hochschulabsolventinnen und -absolventen verschiedener Studienrichtungen als Fellows bundesweit an Schulen in herausfordernden Umfeldern im Einsatz. Als Vertrauenspersonen und zusätzliche Kräfte im Unterricht und ganztags unterstützen sie Schülerinnen und Schüler an Übergängen im Bildungssystem. Schwerpunkte sind dabei die Zukunfts- und Berufsorientierung sowie die Vorbereitung auf mittlere und zentrale Abschlussprüfungen. Die Fellows selbst durchlaufen zur Vorbereitung ein intensives Trainingsprogramm und werden während ihrer Arbeit kontinuierlich begleitet und weitergebildet. Die Kosten werden durch Spenden gedeckt. PAYBACK Kundinnen und Kunden können das Engagement von Teach First Deutschland unterstützen, indem sie ihre PAYBACK Punkte spenden. Das ist bereits ab einem Stand von 200 Punkten möglich. Einfach unter payback.de/spendenwelt Projekt aussuchen, Log-in-Daten eingeben und Punkte spenden. RAPUNZEL Bio-Welt und Werte erleben Das neue Besuchszentrum Rapunzel Welt in Legau im Allgäu macht ab November Bio erlebbar. Interessierte finden dort ein Gebäude mit Museum, Kaffee-Rösterei, Bio-Bäckerei, Gastronomie, Bio-Markt, Yoga- und Kochstudio sowie Außenanlagen mit Spielplatz, Tropenhaus und vielem mehr. Herzstück des Zentrums ist ein Museum rund um Bio mit interaktiven Stationen zu den Themen Bio-Anbau, fairer Handel sowie der Rapunzel Produktherstellung in bester Bio-Qualität, aber auch zu vollwertiger Ernährung und der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung. Die kreativen Köpfe hinter dem Projekt sind die Archi tektinnen und Architekten von haascookzemmrich STUDIO2050, die auch die Alnatura Arbeitswelt in Darmstadt konzipiert haben. Mit ihren Entwürfen streben sie menschen- und umweltfreundliche Lösungen an. Die Rapunzel Welt bietet Raum, um mit Menschen aus aller Welt zusammenzufinden, zu lernen, zu genießen und mancherorts vielleicht neu zu denken. Weitere Infos unter rapunzelwelt.de. BUCHTIPP »Was wir von Tieren lernen können« In 24 kurzen Geschichten – bebildert von Franziska Viviane Zobel – beschreibt Renée Herrnkind berührende Erlebnisse mit ihren Pferden, Ziegen, Hühnern, Hunden und Katzen, die die Leserinnen und Leser schmunzeln lassen, sie zum Nachdenken anregen und die manchmal traurig sind. Wach beobachtet die Autorin die Tiere ebenso wie die Menschen – seien es ihre eigenen Kinder oder jugendliche Praktikanten auf dem kleinen, tierreichen Bauernhof. Faszinierend, wie klar, wenngleich wortlos die Tiere »ihren« Menschen übermitteln, was gut oder nicht gut für sie ist, und wie wunderbar das Verstehen der Tiere schon mit sehr jungen Menschen gelingt: Henne Bertha tröstet ein Kindergartenkind, Hündin Kira zeigt einem Jungen, dass nicht alles nach seinen Vorstellungen läuft, und die gechillte Ziege Lena vermittelt einem Jugendlichen Selbstvertrauen hinsichtlich seiner Impulskontrolle. Ein schönes Geschenk, nicht zuletzt wegen der Illustrationen von Franziska Viviane Zobel und des sehr handlichen Buchformats. Erschienen im Verlag Freies Geistesleben und für 16 Euro erhältlich. MH 54 Alnatura Magazin November 2022
Veranstaltungs- Höhepunkte: November 2022: Weinabend und Kochshow 2. bis 4. Dezember 2022: Weihnachtsmarkt Für eine lebenswerte Welt Für jedes – in den Super Natur Märkten und anderen Geschäften – verkaufte Produkt des Alnatura Partners Rapunzel spendet Rapunzel einen Cent für ökologische und soziale Projekte. Das sind über 750.000 Euro im Jahr – und das dauerhaft. Damit die Welt ein Stückchen lebenswerter wird. JUBILÄUM 50 Jahre IFOAM – Organics International Fünf Organisationen, darunter die schwedische biodynamische Organisation und der Demeter-Verband, gründeten im November 1972 in Versailles, Frankreich die International Federation of Organic Agriculture Movements (IFOAM), heute IFOAM – Organics International. Was damals klein anfing, hat sich inzwischen zu einer internationalen Organisation gemausert, die aus über 800 Mitgliedsorganisationen aus mehr als hundert Ländern auf sechs Kon tinenten besteht. IFOAM – Organics International setzt sich für die weltweite Förderung der Bio-Landwirtschaft ein – ganz praktisch durch Kurse und Trainings vor Ort, durch Konferenzen und Publikationen sowie nicht zuletzt durch Verbandsarbeit gegenüber Organisationen und Behörden, die international agieren. So zum Beispiel gegenüber der Food and Agriculture Organization (FAO) in Rom oder durch den EU-europäischen Ableger IFOAM Organics Europe gegenüber den Politik gestaltenden und Gesetzgebern der Euro päischen Union. Alnatura ist Mitglied von IFOAM – Organics International und fördert die wichtigen Belange der Organisation durch seine Beiträge. Herzlichen Glückwunsch zum 50-jährigen Bestehen! Mehr unter ifoam.bio. MH Bio – jetzt erst recht! Matthias Beuger über seine Forderung, Bio als »neues Normal« zu verstehen. Aktuell werden vermehrt Stimmen laut, die aufgrund der aktuellen Krise einen Ausstieg aus dem Ziel der Bundesregierung fordern, 30 Prozent Bio in die Rega le des Lebensmitteleinzelhandels zu bringen. Doch Probleme wie der Klimawandel und Artensterben, Hunger und Überernährung bestanden bereits lange vor den aktuellen Krisen – ausgelöst und angetrieben von denen, die jetzt einen Ausstieg aus dem 30-Prozent-Bio-Ziel fordern. Warum wir Bio jetzt erst recht brauchen. BIO – VIEL MEHR DER WAHRE PREIS Bio-Produkte liegen teilweise über den Preisen von konventionellen Lebensmitteln, was aufgrund der Qua lität, der fairen Produktionsbedingungen und weiterer Faktoren kaum verwundern sollte (wenngleich gerade aktuell die Bio-Branche ihre Preiswürdigkeit unter Beweis stellt und alles dafür tut, die nachhaltig einkaufenden Kundinnen und Kunden nicht allein zu lassen). Aus gesamt gesellschaftlicher Sicht reflektiert Bio sehr viel mehr die wahren Preise eines Lebensmittels, denn Lebensmitteldumping und die externen Kosten, die die Gesellschaft dennoch tragen muss, werden hier einfach nicht berücksichtigt: Kosten für die Aufbereitung von verseuchtem Grundwasser, gesundheitliche Kon se quenzen bedingt durch Antibiotikaresistenzen beim Menschen aus der Massentierhaltung oder Klimawandel folgeschäden wie Überschwemmungen sind nur drei von zahlreichen Beispielen. Kosten, die nicht an der Supermarktkasse, sondern später über Steuern oder Krankenkassenbeiträge bezahlt werden. Der gesamtgesellschaftliche Umstieg auf Bio wäre also günstiger. Matthias Beuger, Referat Politik und Ernährung bei der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e. V. in Bad Brückenau BIO – RESILIENTERE STRUKTUREN Nicht erst die aktuelle Krise zeigt, wie anfäl lig unser Ernährungssystem ist. Hungers nöte, Energiekrisen, aber auch Epidemien sind seit Jahren Ausdruck eines kaputten Ernährungssystems. Der Bio-Handel bietet in vielerlei Hinsicht eine Perspektive. Bio ist schon heute mit seinem Systemansatz Zehnkämpfer und Best-Practice-Beispiel im kreislauforientierten Wirtschaften. Während wir gedanklich in Schmutz- und Schutzzonen denken, also Bereichen, die dem Umweltschutz dienen, und Bereichen, die mit Pestizi den, Insektiziden und Düngemitteln verschmutzt werden, bietet Bio die Perspektive auf eine Landwirtschaft, die ein Miteinander mit der Natur auf allen Fläche n möglich macht. Kleine und mittelständische Versorgungsstrukturen in Handel und Verarbeitung können einfacher auf Qualitätsschwankungen und Veränderungen reagieren. Gleichzeitig werden langjährige Beziehungen vom Hof bis auf den Tisch gepflegt. Der enge Austausch untereinander und mit den Kundinnen und Kunden schafft ein verständnisvolles Miteinander und fördert die Wertschätzung für die Produkte. Wir müssen raus aus der Nischenhaltung und Bio als Anspruch eines »neuen Normal« verstehen. Nur dann werden wir unseren Enkelkindern eine bessere Welt hinterlassen. Widerstände hat es immer gegeben, doch es bleibt für mich klar: Bio – jetzt erst recht! Gastkommentar von Matthias Beuger Alnatura Magazin November 2022 55
November 2022 ISSN 1612-7153 Alnatu
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