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Alnatura Magazin November 2018

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GESELLSCHAFT

GESELLSCHAFT Deutschlands Flächenhunger Wachsende Städte bedrängen die Landwirtschaft auf Kosten von Tier- und Pflanzenwelt. Wie können wir diesen Trend stoppen? Tag für Tag verbrauchen wir in Deutschland rund 60 Hektar Fläche, beispielsweise für Straßen oder Baugebiete. Oder anders gesagt: Jedes Jahr gerät einmal die Stadt Düsseldorf unter die Bagger. Unser Flächenhunger ist enorm – und er verschlingt zusehends Gebiete, die bis dahin landwirtschaftlich genutzt wurden. Die Folgen sind gravierend: Die Kauf- und Pachtpreise für Agrarland steigen seit Jahren. Und wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen gehen verloren. Wie kann dieser Trend gestoppt werden? Zunächst die gute Nachricht: Unser Flächenverbrauch ist rückläufig. Während wir in den 1990er-Jahren noch etwa doppelt so viel Fläche verbraucht haben, liegen wir heute bei rund 60 Hektar. Doch damit sind wir immer noch weit entfernt von einem ökologisch vertretbaren Maß. Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, sollen künftig höchstens 30 Hektar pro Tag verschwinden. Ein ohnehin schwaches Ziel – das zuletzt sogar noch einmal verschoben wurde, von 2020 auf das Jahr 2030. Aktuell heizt auch der Wohnungsmangel den Flächenverbrauch an. Neue Wohngebiete entstehen oftmals am Rand der Städte, zumeist auf landwirtschaftlichen Flächen. Dabei ist eigentlich vorgeschrieben, dass Städte und Gemeinden für ihr Wachstum innerstädtische Flächen nutzen sollen. Doch eine Änderung des Baurechts hat den schnellen Wohnungsneubau an den Ortsrändern zuletzt erleichtert. Seit dem vergangenen Jahr können wichtige Umwelt- und Beteiligungs rechte bei Bauprojekten eingeschränkt werden, etwa die Prüfung der konkreten Umweltauswirkungen oder die Information der Menschen vor Ort. Sind diese Grundlagen erst einmal geschaffen, steigen automatisch das Interesse und der Preis für Grundstücke in Randlagen. Landwirtinnen und Landwirte, Flächenbesitzerinnen und Flächenbesitzer überlegen daher verstärkt, Äcker und Wiesen zu verkaufen, statt sie weiter zu bewirtschaften. Der deutschen Landwirtschaft gehen dadurch wertvolle Anbauflächen verloren – was sich am Ende auch 40 Alnatura Magazin November 2018

ANZEIGE auf die Qualität und Preise unserer Lebens mittel auswirkt. Denn für die Erzeugung qualitativ hochwertigen Gemüses, Obstes oder Getreides sind Bäuerinnen und Bauern auf gute Böden angewiesen. Aber auch Bauprojekte, die nicht in Eilverfahren durchgepeitscht werden, können problematisch sein. Stören sie das Landschaftsbild oder die Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes, müssen diese Schäden kompensiert werden. Entsprechende Ausgleichsmaßnahmen können dabei auch an anderer Stelle als am Ort des Baus erfolgen. Das erschwert es zusätzlich, den wahren Verlust an landwirtschaftlicher Nutzfläche genau zu beziffern. Um den Flächenhunger in den Griff zu bekommen, muss der Wohnungsbau in Städten künftig attraktiver werden. Denn Wohnraum wird eigentlich im Kern der Städte benötigt, nicht am Ortsrand. Das hat auch das In stitut der deutschen Wirtschaft gezeigt: In wachsenden Städten entsteht zu wenig Wohnraum, in den ländlichen Regionen hingegen zu viel – auf Kosten der Natur und Landwirtschaft. Hello, we have natural power inside! SANTE Styling Gel Natural Former Ausgabe 01/2017 Der NABU setzt sich daher dafür ein, dass an Stadträndern grundsätzlich keine neuen Baugebiete ausgewiesen werden. Stattdessen muss das Prinzip »Innen- vor Außenentwicklung« greifen: Alle bebaubaren Flächen innerhalb der Städte sollten genutzt werden. Das können Baulücken sein, aber auch leer stehende Gebäude. Definitiv aber keine Grünflächen – sie müssen mit Blick auf das Stadtklima und die Erholung der Anwohnerinnen und Anwohner unbedingt erhalten und weiter ausgebaut werden. Ein zweiter entscheidender Hebel ist die anstehende Reform der Grundsteuer. Sie muss bis Ende 2019 neu geregelt werden – und bietet die große Chance, neue Anreize für den Wohnungsbau in Städten zu schaffen. Aktuell ist die Grundsteuer vielmehr eine Gebäudesteuer. Ihre Höhe hängt davon ab, ob Flächen bebaut sind oder nicht. Deutlich schlechter gestellt sind die, die Grundstücke ihr Eigen nennen und bebauen. Mit niedrigen Steuern belohnt werden hingegen Flächenbesitzer, die nichts tun oder mit unbebautem, aber bebaubarem Grund spekulieren. Der NABU fordert daher eine Reform: Aus der Grundsteuer sollte eine reine Bodenwertsteuer werden. Ihre Höhe sollte sich ausschließlich am Wert des Bodens bemessen, also an der Lage und ob die Fläche bebaut werden kann oder nicht. Dies würde Spekulationen mit Bauland weniger attraktiv machen – und neue Anreize schaffen, Baulücken zu schließen. Langfristig würde so der Druck auf die Stadtränder und landwirtschaftlichen Flächen sinken. Und unsere Städte könnten sich weiter zu lebenswerten Orten mit kurzen Wegen entwickeln. ››› Gastbeitrag Henry Wilke, Referent für Siedlungs entwicklung beim NABU Das Haarwachs Natural Wax und das Styling Gel Natural Former von SANTE sorgen mit rein pfl anzlichen Wirkstoffen nicht nur für den perfekten Look, sondern pflegen und schützen das Haar zusätzlich. Naturkosmetik ohne kompromisse #SANTENATURKOSMETIK #NATURKOSMETIKOHNEKOMPROMISSE #NATURALTALENTS www.sante.de

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