ALNATURA BEWEGT Den Hof der Familie Jacobi gibt es seit mehr als 400 Jahren. Josef Jacobi (rechts) hat den Hof vor über 40 Jahren von seinen Eltern übernommen. 2020 hat er ihn an seinen Sohn Julius übergeben. 600 Quadratmeter pro Kuh. Bei den Jacobis sind es sogar tausend Quadratmeter – und damit exakt die Fläche, die für die Alnatura Weidemilch gewünscht ist. Zurück zu den wiederkäuenden Tieren, die nicht nur ein beruhigender Anblick sind, sondern auch Anlass, um übers Futter ins Gespräch zu kommen. DAS OPTIMALE FUTTER WÄHREND DER WEIDESAISON In der Weidesaison können die Kühe jederzeit grasen, doch um ausreichend Milch zu geben, braucht es zusätzliche Energie- und Eiweißquellen. Bei den Jacobis kommt dieses Futter zu mehr als 90 Prozent vom eigenen Betrieb. Auf den angrenzenden Flächen werden beispielsweise Kleegras, Ackerbohnen und Erbsen angebaut. Doch was sich vielleicht einfach anhört, ist eine komplexe Angelegenheit – im Fachjargon »Futtermanagement« genannt. Denn im Laufe der Saison verändert sich der Nährstoffgehalt der Weide permanent; das ergänzend angebotene Futter im Stall muss daher immer wieder angepasst werden. Kein Wunder, dass es mitunter einfacher erscheint, wenn die Tiere gleich im Stall bleiben und rund ums Jahr mit einer standardisier- »Kühe sind Weidetiere und können ihr arteigenes Verhalten nur hier uneingeschränkt ausleben.« Julius Jacobi, Biohof Jacobi ten Futtermischung versorgt werden. Für die Jacobis ist dies keine Option, Vater und Sohn sind sich einig: Kühe gehören auf die Weide. Fragt man Julius Jacobi, ob Weidegang das Tierwohl positiv beeinflusst, kommt ohne Zögern: »Definitiv! Kühe sind Weidetiere und können ihr arteigenes Verhalten nur hier uneingeschränkt ausleben.« Im nasskalten Herbst ab November und im Winter bleiben die Tiere allerdings überwiegend im Stall. Warum? Die Weide würde sich in eine matschige Fläche verwandeln, deren Grasnarbe durch den Tritt der Tiere zerstört würde. Daher geht die Weidesaison in der Regel von April bis Oktober. In den restlichen Monaten können die Kühe Wind und Wetter im Auslauf genießen, der direkt am Stall liegt. Für die Landwirtinnen und Landwirte geht die Weidesaison übrigens auch in den kalten Monaten weiter; beispielsweise indem sie die Zeit nutzen, um Zäune zu reparieren und zu pflegen. WEIDEHALTUNG STEHT FÜR MEHR KLIMASCHUTZ UND DEN ERHALT DER ARTENVIELFALT Nun geht es auch für uns endlich auf die Weide. Der Gang wird immer wieder von Vorsichts-Rufen unterbrochen. Kuhfladen überall. Etwas anstrengend für uns, aber ein Segen für die Insektenwelt – und den Naturschutz. Denn bis zu hundert verschiedene Insektenarten können in solch einem Fladen leben und für Kiebitz, 8 Alnatura Magazin März 2024
Dass die Kuh auf der Weide steht und grünlandbasiert gefüttert wird, ist sogar anhand der Omega-3- Fettsäuren in der Milch nachweisbar: Diese lassen wir zweimal jährlich analysieren. Rotmilan oder Fledermaus Nahrung sein. Die Weide ist ein Vogelparadies! Und ein Speicher von Kohlendioxid (CO 2 ). Denn die Weidehaltung regt Graswachstum und Wurzelbildung an – dies wiederum fördert den Humusaufbau und damit die Speicherung des klimarelevanten Gases Kohlendioxid. 2 Man weiß mittlerweile, dass Grünland und hier vor allem die Viehweide im Schnitt etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie ein Ackerboden speichert. Mit bis zu acht Prozent Humusgehalt findet sich im Grünland sogar mehr Kohlenstoff als in der Erde unter Wäldern. Doch nicht nur das Klima und die Vogelvielfalt profitieren von der Weide, sondern zuallererst die Kühe selbst. Schon allein, weil der Aufenthalt an der frischen Luft ihrer Gesundheit und den Abwehrkräften zugutekommt. Auch tut die Bewegung auf dem Grünland Gelenken und Klauen gut. Und wer schon einmal eine Kuh wild über die Weide hat galoppieren sehen, ahnt, wie sehr es ihrem natürlichen Verhalten entspricht. Für uns bei Alnatura ist der Schritt zu mehr Weidehaltung ein echtes Muss – für Tierwohl, Klima- und Artenschutz. Daher gibt es in unserem Sortiment nicht nur Milch, sondern auch Butter, Sahne, Joghurt und Quark aus dieser Initiative. Und weitere Produkte werden folgen – so finden Sie schon bald unser Molkereiprodukte-Basissortiment in Weidemilch-Qualität in den Regalen. Wenn schon, denn schon. aw Auf dem Biohof Jacobi helfen alle mit – so auch Katharina, die Ehefrau von Julius Jacobi. Die Alnatura Weidemilch-Initiative in aller Kürze Jeder Bio-Hof, der Milch für unsere Weidemilch-Produkte liefert, bestätigt: • Die Kühe haben von Frühjahr bis Herbst Weidegang – wann immer es die Witterung zulässt, mindestens aber an 120 Tagen im Jahr für je sechs Stunden und mehr – dies wird in einem Weidekalender dokumentiert. • Auf der Weide hat jede Kuh ausreichend Platz: Unser Ziel sind tausend Quadratmeter pro Tier. Betriebe, denen dies nicht möglich ist, arbeiten an der Maximierung ihrer Weidefläche. • Auf der Weide gibt es Schattenbäume und Schutz vor extremer Witterung sowie ständigen Zugang zu ausreichend Trinkwasser. Erfahren Sie mehr über die Alnatura Weidemilch-Initiative unter alnatura.de/weidemilch. 2 bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/Bodenzustandserhebung.pdf?__blob=publicationFile&v=10 Alnatura Magazin März 2024 9
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