ZU BESUCH BEIM WEINGUT LANDMANN Das Burgund ist nicht weit 38 Alnatura Magazin März 2024
ZU BESUCH BEIM WEINGUT LANDMANN Viele Rebstöcke von Bio-Winzer Jürgen Landmann sind 70 Jahre alt. Die Rebsorten Pinot noir und Pinot gris stellen hohe Ansprüche an ihren Standort. Besonders wohl fühlen sie sich am Tuniberg in Baden, dort finden sie tiefgründigen, kalkigen und warmen Boden. Im Zusammenspiel mit warmen Tagen und kühlen Nächten entfalten sie ihre ganze Pracht – ebenso wie die seit Römerzeiten hier kultivierten Burgunder-Weine. Das Alnatura Magazin hat das Bio-Weingut Landmann besucht. D er Tuniberg westlich von Freiburg zählt zu den sonnenverwöhntesten Ecken Deutschlands und besteht aus einer über 145 Millionen Jahre alten, in Deutschland einzigartigen Kalkscholle aus der Jurazeit. Jürgen Landmann, der das Weingut in zehnter Generation leitet, führt uns durch seinen Weinberg und erklärt: »Das Terroir hier ist einzigartig und bietet den optimalen Boden und ideale Bedingungen für charakteristische Weine wie den frischen Pinot gris (Grauburgunder) mit seinen belebenden Zitrusvariationen.« Und der passionierte Bio-Winzer fährt fort: »Unsere ältesten Rebstöcke sind 70 Jahre alt. Die Reben wurzeln sehr tief und fein verästelt und bringen so das Terroir des Tunibergs bestmöglich in die Früchte. An alten Rebstöcken wachsen zudem in der Regel weniger Trauben, sodass ein höheres Maß an Konzentration und Aromakomplexität in der einzelnen Weinbeere entsteht.« Und das ist keineswegs eine subjektive Einschätzung von Jürgen Landmann; beim Degustationswettbewerb »Internationales Bio-Weingut des Jahres« erhielt Landmann die besondere Auszeichnung »Bio-Weingut Baden des Jahres 2023«. Jürgen Landmann selbst wacht über die Weinberge seines Familienbetriebes, den er in zehnter Generation führt. Für ihn sind die Lagen und die Reben wie ein kostbarer Schatz, den er mit großer Liebe und Leidenschaft hütet. »Meine Traumvorstellung ist in gewisser Weise der ewige Weinberg, und in vielen Lagen pflanzen wir nur noch einzelne Pflanzen nach, beispielsweise bei Frostschäden«, erläutert er uns im Weinberg. Während er spricht, kniet er nieder und fährt mit der Hand über das Erdreich voller kleiner Blumen, Grünbewuchs und Lebewesen wie Regenwürmer. »Der biologische Anbau bringt einfach ein vitaleres Bodenleben hervor.« NACH FRANZÖSISCHEM VORBILD Das Vorbild für Jürgen Landmanns Weinberg und sein Verständnis vom Weinanbau verraten bereits die französischen Namen seiner Weine: Pinot gris, Chardonnay oder Pinot noir (Spätburgunder). »Sowohl die klimatischen Bedingungen als auch die vorhandenen Böden unserer Lagen sind durchaus mit denen des Burgunds zu vergleichen. Die großen Grand-Cru-Weine der französischen Region etwa wachsen auf fast dem identischen Untergrund.« Tatsächlich spielen die Burgundersorten auch die Hauptrolle bei Landmann – sie machen etwa 80 Prozent der Flächen aus und seine körperreichen Pinots noirs können im internationalen Vergleich locker mithalten. Voller Begeisterung spricht Jürgen Landmann aber auch über seine Schaumweine, wie den handgeschüttelten Pinot & Chardonnay brut: »Seine feine Perlage und spritzigen Melonen- und Mirabellenfruchtaromen vollenden ihn in seiner Ausgewogenheit.« Wir können nur beipflichten. Wir verkosten auch den Winzersekt Pinot rosé brut, der uns mit seinem frischen, feinprickelnden Geschmack, seiner wunderschönen Roséfarbe und einer angenehm duftenden Burgundernote ebenso überzeugt. Auch mit diesen filigranen und gleichzeitig komplexen Kreationen beweist Jürgen Landmann, dass sich Spitzenklasse längst auch auf der östlichen Seite des Rheins finden lässt. sf ÜBER DAS WEINGUT LANDMANN • Familienbetrieb, der nachweislich schon seit 1667 besteht • Bioland-zertifiziert seit 2007 • 1995 übernahm Jürgen Landmann mit seinem Bruder das Weingut; seit 2013 leitet er es in alleiniger Verantwortung • bis auf wenige Ausnahmen werden alle Trauben per Hand gelesen Bei Alnatura finden Sie unter anderem erstklassige Weiß-, Rot- und Schaumweine von Landmann im Sortiment. Alnatura Magazin März 2024 39
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