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Alnatura Magazin März 2022

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Lust auf Kultur Warum

Lust auf Kultur Warum die Auseinandersetzung mit Kunst im Alnatura Magazin? Alnatura entspringt aus einem Denken, das die Welt nicht nur auf das Materielle reduziert – vielmehr geht es um die Förderung der menschlichen Entwicklung. Murals stellen eine besonders auffällige Form von Street-Art dar. Die großflächigen Arbeiten zieren häufig Außenwände von Gebäuden, Dächer oder Mauern, wie die berühmte East Side Gallery in Berlin. Manchmal gibt es Wandgemälde auch in Innenbereichen. Eines der beeindruckendsten Murals ist in New York zu bewundern. Es stammt von dem kubanisch-amerikanischen Maler José Parlá. Kreative Wandmalerei im öffentlichen Raum Unter kalligrafisch geschwungenen weißen Linien prallen kräftige Farben aufeinander. Dieses abstrakte Spektakel findet auf einer 27 Meter breiten und vier Meter hohen Leinwand im One World Trade Center in New York statt, das an der Stelle der beiden im Staub versunkenen Doppeltürme entstanden ist. Das wahrscheinlich größte Mural New Yorks wurde 2014 von José Parlá gemalt und trägt den Titel »ONE: Union of the Senses«. Über acht Monate hat der Künstler in seinem Atelier in Brooklyn an diesem riesigen Werk gearbeitet, das seit der Eröffnung die Lobby des neuen World Trade Centers ziert. Für Parlá ist es ein Bekenntnis zur Diversität: »Die unterschiedlichen Farben repräsentieren für mich die unterschiedliche Herkunft der Menschen.« Daher setzt er trotz der tragischen Ereignisse vom 11. September 2001 auf das Verbindende, Versöhnende von Kunst an dieser besonderen Stelle. VIELFALT IST PARLÁS THEMA Parlá beschreibt, dass er schon lange vor dem eigentlichen Malprozess ein exaktes Motiv vor Augen hatte: Um die weißen Linien zu kreieren, sprang er mitten im Pinsel­ 54 Alnatura Magazin März 2022

Banksy in der 41 Avenue de Flandre, Paris Murals beim Spazierengehen entdecken Wandbilder kann man in Zürich genauso entdecken wie in Mailand oder Paris. Gerade Paris ist ein Freiluftmuseum für Murals. Vom Bassin de la Villette über das 13. Arrondissement bis zum Viertel Oberkampf gibt es in Paris zahlreiche Orte, an denen man Street-Art begegnet. Die längste Wandmalerei von Paris wurde 2015 in der Rue d’Aubervilliers auf knapp 500 Metern von Straßenkünstlerinnen und -künstlern wie Kashink oder Combo angefertigt. Seit 2018 gibt es auch einige Arbeiten von Banksy in Paris zu bewundern: An einem Wochenende im Juni 2018 hinterließ der wohl berühmteste Urban-Street-Artist der Welt unerkannt sieben Fresken in der französischen Hauptstadt. East Side Gallery, Berlin Acht Monate arbeitete José Parlá an dem größten Mural New Yorks »ONE: Union of the Senses« in seinem Brooklyner Atelier. strich von der Leiter, auf der er stand. Dadurch wurden die Pinselstriche von der Kraft des Sprunges beendet und erhielten so ihre abstrakte Form. Letztlich geht es Parlá darum, Lebendigkeit abzubilden. Zu dem Gemälde hat der Künstler auch einen gleichnamigen Kurzfilm produziert, der den Malprozess dokumentiert und das ihm wichtige Thema »Vielfalt der Menschen«, egal welcher Herkunft oder Religion, behandelt. Deutschland zählt nicht unbedingt wie die USA zu einem klassischen Einwanderungsland, dennoch hat auch hierzulande jede oder jeder Vierte einen Migrationshintergrund. STRASSEN INSPIRIEREN IHN Parlás explosive und zugleich organische Malerei ist vom Hip-Hop, der Abstraktion und eben von dem Thema der Diversität geprägt, das längst unser aller Leben ausmacht. Der in Miami geborene Sohn kubanischer Einwanderer lässt sich außerdem von den Städten inspirieren, die seinen Lebensweg geprägt haben, wie zum Beispiel In Berlin findet man die größte Ballung an Wandgemälden in Form der East Side Gallery, also der einstigen Berliner Mauer, in Friedrichshain. Sie ist mit 1,3 Kilometern die größte Open-Air-Galerie der Welt. 118 Künstlerinnen und Künstler aus 21 Ländern begannen gleich nach dem Mauerfall, den längsten erhaltenen Mauerabschnitt zu bemalen. Kurz nach der Fertigstellung wurde er unter Denkmalschutz gestellt. San Juan, Havanna, Hongkong oder Miami und New York. Besonders die Straßen dieser Städte sind für ihn von Bedeutung, da sie mit ihren Gebäuden, Mauern und Menschen Geschichten erzählen. Parlá versucht, diese Geschichten und den kurzen Moment der Gegenwart auf den Stadtmauern einzufangen und festzuhalten. Der Kunsthistoriker und Schriftsteller Greg Tate vergleicht Parlá mit einem historischen Landschaftsmaler, denn er hält ebenso die Geschichte seiner Umgebung fest. Der Unterschied ist, dass seine Geschichte aus den Erinnerungen der Menschen und der natürlichen Verwitterung seiner oft steinigen Leinwände besteht. Er verbindet die Stimme der Straße mit abstrakter Kunst. Aktuelle Ausstellungen und Street-Art-Projekte wie Murals von José Parlá finden Sie unter joseparla.com. SR / MF Alnatura Magazin März 2022 55

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