ALLES ÜBER … Hülsenfrüchte Sie sind klein, oft unscheinbar in Form sowie Farbe und werden gerne mit einfachen Gerichten in Verbindung gebracht – Hülsenfrüchte köcheln hierzulande vor allem in Suppen oder Eintöpfen. Doch wir sollten Bohnen, Erbsen und Linsen nicht unterschätzen! Nicht ihren Beitrag für die menschliche Ernährung und erst recht nicht ihre Bedeutung für den klimafreundlichen Bio-Acker. AW Das steckt drin Die Familie der Leguminosen, wie man die Hülsenfrüchtler in Fachkreisen gern nennt, ist groß. Die bauchige Kichererbse, die vielseitige Sojabohne oder die braune Tellerlinse gehören genauso dazu wie beispielsweise die hübsche Lupine. Sie alle eint, dass ihre Samen in Fruchthülsen (lateinisch legumen) reifen. Und dass diese Samen einen hohen Eiweißgehalt haben. In hundert Gramm Sojabohnen stecken beispiels weise 35 Gramm Eiweiß, im daraus hergestellten Alnatura Tofu Natur sind es noch immer stattliche 14 Gramm. Vergleicht man dies mit einem Schweinekotelett (16 Gramm Eiweiß je hundert Gramm), so liegen die beiden fast gleichauf. Kein Wunder also, dass Hülsenfrüchte als ideale pflanzliche Proteinlieferanten gelten, die Fleisch gut ersetzen können. Kichererbsen, gelbe Linsen, Berglinsen, Erbsen, rote Linsen, Tellerlinsen, Lupine geschrotet, im Hintergrund Edamame Hülsenfrüchte schmecken nicht nur in Suppe oder Eintopf, sondern sind auch Zutat vieler Alnatura Produkte. 16 Alnatura Magazin März 2022
Jedes Böhnchen ein Tönchen? Sie wissen, was gemeint ist! Doch dieser unangenehme Nebeneffekt des Hülsenfruchtverzehrs muss nicht sein. Die blähungsverursachenden Inhaltsstoffe bauen sich mit zunehmender Einweich- und Kochzeit ab und gehen ins Wasser über. Daher: Langes Garen und das Abschütten des Kochwassers können Abhilfe schaffen. Verdauungsfördernde Kräuter und Gewürze wie Kümmel, Koriander oder Kurkuma können zusätzlich helfen und passen obendrein geschmacklich zu Linsen, Erbsen und Co. Grundsätzlich besser verträglich sind übrigens geschälte Sorten wie rote oder gelbe Linsen. Klimavorteil auf dem Acker Hülsenfrüchte düngen den Boden auf natürliche Weise. Denn ihre Wurzeln werden von Knöllchenbakterien besiedelt, die Stickstoff aus der Luft binden und an den Boden abgeben. So kann durch den Anbau von Erbsen, Lupinen und Co. auf chemisch-synthetischen Dünger verzichtet werden. Für den Bio-Acker gehören Leguminosen daher grundsätzlich in den Anbauplan. Dies ist nicht nur eine natürliche Form der Düngung, sondern spart auch klimaschädliche Gase, die bei der Herstellung von konventionellem Dünger automatisch entstehen. Hinzu kommt, dass die Wurzeln von Hülsenfrüchten tief nach unten wachsen und den Boden lockern; außerdem werden die Pflanzenreste zu Humus umgewandelt. So hat der Bio-Acker ein beachtliches Potenzial, Gase wie beispielsweise Kohlenstoff aufzunehmen, welches die Pflanze zuvor als klimaschädliches CO 2 der Atmosphäre entnommen hat. Vielfalt auf dem Teller Ein Klassiker der deutschen Küche ist die Linsensuppe – zubereitet mit getrockneten Teller- oder Berglinsen, verfeinert mit Essig und Zucker. In den Sommermonaten hingegen kommen vermehrt frische Hülsenfrüchte auf den Teller, und zwar in Form der kleinen grünen Gartenerbse oder der aromatischen Busch- beziehungsweise Stangenbohnen. In Indien hingegen kocht man aus gelben und roten Linsen die typischen Dal-Gerichte. Und bei der arabischen Küche dürfen wir uns für Hummus bedanken, eine orientalisch abgeschmeckte Creme aus Kichererbsen. Die ursprünglich aus Japan stammende Sojabohne kennen wir mittlerweile auch hier in verschiedensten Formen: Drink, Schrot, Tofu und Edamame. Richtig gelesen: Edamame sind unreife, grüne Sojabohnen. Man kann sie, hierzulande vor allem tiefgekühlt, mit und ohne Schale kaufen. Die kleinen Bohnen schmecken gekocht und pikant gewürzt als Snack, aber auch als Beilage, püriert oder im Mix mit Gemüse im Wok-Gericht. Alnatura Magazin März 2022 17
Laden...
Laden...
Laden...