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Alnatura Magazin - März 2017

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ALNATURA EINBLICKE

ALNATURA EINBLICKE Kleine Tüte, große Wirkung Sie lassen das unscheinbarste Fleckchen Erde erblühen, sie stehen für Vielfalt im Bio-Regal und sie haben es sogar bis in den Bundestag geschafft: die Alnatura Saatgut-Tütchen. Biologie-Unterricht, mendelsche Regeln, Erbsen und Drosophila – erinnern Sie sich? So theoretisch die Vererbungslehre schon damals anmuten mochte, so bestimmend ist sie für fast alles, was heute bei uns auf den Tisch kommt. Gemüse, Obst und Getreide, so wie wir es kennen, wäre ohne die gezielte Anwendung der mendelschen Regeln bei der Züchtung nicht denkbar. Form, Geschmack, Ertrag und andere Eigenschaften lassen sich nämlich durch Kreuzung oder Auslese beeinflussen. Dieses Prinzip haben die Menschen bereits vor rund 12 000 Jahren erkannt, als sie in Mesopotamien erstmals Getreide kultivierten. Seitdem bestimmt die Landwirtschaft mit ihrem Kreislauf von Aussaat, Wachstum und Ernte unsere Ernährung. Saatgut hat also eine existenzielle und damit auch eine wirtschaftliche Bedeutung. Das zeigt sich in der Konzentration der globalen Saatgutbranche. Über 70 Prozent des weltweiten kommerziellen Saatgutmarktes werden von nur zehn Agrarkonzernen beherrscht. Hochleistungssorten, häufig gentechnisch manipuliert, prägen das Angebot. Sortenschutz und Patente erschweren Landwirten den Zugang zu freiem Saatgut beziehungsweise lassen dieses immer teurer werden. Eine Handvoll Unternehmen diktiert somit zunehmend, was in den Supermärkten landet. Gleichzeitig verschwinden immer mehr Sorten von den Äckern. Drei Viertel der Kultursorten sind bereits verloren, sagt die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen. Vielfalt verträgt sich eben nicht mit Effizienz und Shareholder Value. Doch es gibt Alternativen. Denn auch die Bio-Branche treibt die Züchtung alter und neuer Sorten voran. Alnatura unterstützt diese Initiativen, vor allem durch – so banal es auch klingen mag – Saatgut-Tütchen. Deren Samenmischungen lassen jedes Jahr vom Frühling bis zum Herbst Gärten und Balkone erblühen. »Bienenschmaus«, »Essbare Blütenmischung«, »Schmetterlingsgruß« und Co. kommen nicht nur bei Bienen und anderen Insekten, sondern auch bei unseren Kunden sehr gut an. Sie haben in den vergangenen sechs Jahren rund 1,5 Millionen Saatguttütchen gekauft und so die Unterstützung von Organisationen ermöglicht, die für Vielfalt in Flora und Fauna sorgen. So spendet Alnatura den Reinerlös aus dem Tütchenverkauf – seit 2010 immerhin über 600.000 Euro – unter anderem an Mellifera (mellifera.de), einen gemeinnützigen Verein für 24 Alnatura Magazin 03.2017

wesensgemäße Bienen haltung. Bienen brauchen inzwischen Schutz, weil Pestizide und Monokulturen der Agrarindustrie ihnen das Leben schwer machen. Auch der Saatgutfonds der Zukunftsstiftung Landwirtschaft erhält Spenden (zukunftsstiftung-landwirtschaft.de/ saatgutfonds). Dieser fördert gemeinnützige Initiativen, die sich für die Erforschung der ökologischen Pflanzenzüchtung engagieren. Vielfalterleben – eine Alnatura Initiative Dass Saatgut-Tütchen auch eine politische Botschaft tragen können, zeigt »Vielfalterleben«. Dieses Bündnis aus Verbrauchern, Landwirtschaft, Handel, Herstellung und Umwelt gründete sich 2011 auf Initiative von Alnatura und steht für mehr Vielfalt und gegen Agro- Gentechnik. Vielfalterleben forderte von der Politik einen Zulassungsstopp für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen und unterstützte damit eine öffentliche Petition des BÖLW, des Dachverbands der Bio-Branche. Der »Vielfalter«, das Symbol der Initiative, wurde von Alnatura entwickelt und flattert seitdem auf jedem Saatgut-Tütchen. In kurzer Zeit sammelten die Partner über 105 000 Unterschriften. Damit schaffte es die BÖLW-Petition als eine der ganz wenigen Initiativen bis in den Petitionsausschuss des Bundestages. Dessen Bewertung kam schließlich 2014: »Wir sehen die Bedenken des Petenten als berechtigt an.« Ein Erfolg! Auch wenn die Petition es nicht bis auf den Kabinettstisch schaffte, hat sie die weitere Diskussion um die Agro-Gentechnik beeinflusst. Natürlich geht Vielfalterleben weiter, auf ganz praktischer Ebene. Zum Beispiel mit jedem Alnatura Saatgut-Tütchen und auf dem gerade aktualisierten Wissensportal vielfalterleben.info Dort finden Sie Wissenswertes rund um Landwirtschaft und Garten. Vor allem der Videokanal gibt einfache Antworten auf komplexe Fragen (»Was ist der Unterschied zwischen Hybrid- und samenfestem Saatgut?«) oder auch eine Anleitung zum Bau einer Samenbombe. Über so viel spielerische Klarheit zu seinem Forschungsthema hätte Gregor Mendel, der »Vater der Genetik«, bestimmt seine Freude gehabt! ››› Volker Laengenfelder vielfalterleben.info ALNATURA BIO-BAUERN-INITIATIVE Mut zu Bio 25 Höfe stellen aktuell mit Unterstützung der Alnatura Bio- Bauern-Initiative (ABBI) auf den Bio-Landbau um. Die Initiative spendet für das Projekt »Gemeinsam Boden gut machen« des NABU, das Bauern gezielt bei der Umstellung auf Bio-Landbau fördert. Alnatura Kunden unterstützen das Projekt, indem sie ABBI-Produkte mit dem Hinweis »Gemeinsam Boden gut machen« kaufen: Jeweils ein Cent geht an ABBI. Im Alnatura Magazin lernen Sie jeden Monat eine der Bio-Bauern familien kennen. Sie sind jung, sie wollen etwas Neues und sie haben Mut – Alexandra und Jan Knöfel aus Anraff in Nordhessen. Sie ist Agraringenieurin, er Landmaschinenmechaniker, beide haben vor einigen Jahren von ihren Familien einen Hof übernommen. Weiter wie bisher und so wie die große Mehrheit der Bauernhöfe in der Region Edertal arbeiten – das wäre das Naheliegendste gewesen. Doch einen 50 Hektar großen Nebenerwerbsbetrieb konventionell bewirtschaften, mit all den bekannten Vor- und Nachteilen, das wollte das Paar nicht. »Hier fehlte uns die Perspektive, vor allem aber wollen wir für unsere drei Töchter eine Landwirtschaft aufbauen, die einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leistet«, sagt Alexandra Knöfel. »Deshalb kam für uns nur Bio mit regionaler Vermarktung infrage.« Sie nahmen Kontakt zu Bioland auf, gemeinsam erstellten sie einen Betriebsplan. Zwei Ställe für 6 000 Bio-Hühner, Verpackung der Eier über eine Werkstatt für behinderte Menschen, eine Imkerei und dazu Bepflanzung mit Haselnuss, Holunder und alten Obstsorten – dieses Konzept hat auch den ABBI-Beirat überzeugt. Seit Sommer letzten Jahres läuft die Umstellung. Die Ställe sind gebaut, die Bio-Hühner legen wie geplant. Die Bienenstöcke und Obstbäume folgen dieses Jahr. »Schritt für Schritt geht’s nur«, sagt Alexandra Knöfel lachend. Den vielleicht übernächsten Schritt kennt sie schon, denn sie interessiert sich auch für das Konzept der solidarischen Landwirtschaft. Das wäre wieder etwas Neues. ››› Volker Laengenfelder alnatura.de/ABBI

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