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Alnatura Magazin - März 2017

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»Empowerment ist mein

»Empowerment ist mein Lieblingswort, wenn es um fairen Handel geht: der Prozess der Emanzipation der Menschen von ›Objekten‹ zu Akteuren ihres Schicksals.« Andrea Fütterer, Leiterin der GEPA-Grundsatzabteilung 16 Alnatura Magazin 03.2017

HERSTELLER-REPORTAGE Für einen Wandel im Handel Seit mehr als 40 Jahren kämpft Europas größte Fair-Trade-Handelsorganisation für mehr Gerechtigkeit in der Welt. Alnatura traf Andrea Fütterer, Leiterin der GEPA-Grundsatzabteilung, und sprach mit ihr über aktuelle Herausforderungen und neue Wege des fairen Handels. Für Andrea Fütterer war bereits in der Schulzeit klar, dass sie einen »grünen« Beruf ergreifen möchte und in der Entwicklungsarbeit tätig sein will. Nach ihrem Studium zur Gartenbauingenieurin wollte sie 1989 mit einem Praktikum in Honduras herausfinden, ob ihr die Arbeit liegt. Sie wurde nicht enttäuscht. Ersten Kontakt zur GEPA knüpfte Fütterer bereits während eines Projekts in Honduras, bei dem es um die Umstellung auf Bio-Kaffee ging. Mithilfe der Fair- Trade-Organisation konnten 1999 die ersten 22 Kaffeesäcke in Bio-Qualität aus dem Land exportiert werden. In dieser Zeit lernte Fütterer die GEPA von der Produzentenseite aus kennen und sah, wie sie bei der Vermarktung, aber auch in juristischen und logistischen Fragen unterstützte. Das überzeugte sie. Zurück in Deutschland leistete Fütterer im Auftrag des Fair Trade e. V. Bildungsarbeit in Schulen über fairen Handel. Und seit 2002 ist Andrea Fütterer für die GEPA tätig, erst im Bereich Monitoring innerhalb der Grundsatzabteilung und seit 2008 als Leiterin ebendieser. Was sie antreibt? Es sind die prägenden Jahre, die sie in Mittelamerika verbracht hat, und die regelmäßigen Besuche der Handelspartner vor Ort. Die Menschen bei ihrem täglichen Kampf ums Existenzielle und für ein besseres Leben unterstützen zu können, ist für Fütterer eine gewaltige Motivation. Interview mit Andrea Fütterer Alnatura Magazin: Frau Fütterer, Sie sind seit 2008 Leiterin der GEPA-Grundsatzabteilung. Wie lange gibt es diese Abteilung schon? Andrea Fütterer: »Eigentlich schon immer, nur nicht unter diesem Namen. GEPA-Mitbegründer Gerd Nickoleit hatte 1977 einen Kriterienkatalog zum fairen Handel verfasst. Dieser enthielt übrigens bereits ökologische Aspekte, um Menschen beim Anbau und in der Produktion vor Chemikalien zu schützen.« Welche Aufgaben und Ziele hat die Grundsatzabteilung der GEPA? »Die GEPA hat das große Ziel, den Welthandel fair zu machen. Wir leisten unseren Beitrag, indem wir den direkten Handel zu fairen Bedingungen gestalten. In den Aufgabenbereich fällt das Monitoring der Handelspartner und die Netzwerk-Arbeit, jetzt auch ver stärkt politische Arbeit. Dafür holen wir Informationen zu den Handelspartnern mittels Fragebögen ein, sie basieren auf den zehn Standards der World Fair Trade Organization (WFTO), unser wich tigstes Gremium, das Kriterien für Fair-Trade-Organisationen festgelegt hat. Die Weiterentwicklung des fairen Handels ist ein weiterer sehr wichtiger Bereich, hier haben wir beispielsweise vor Kurzem das Konzept ›Fairer Handel im Norden‹ erstellt.« GEPA kurz gefasst Die Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH (GEPA) ist das größte europäische Fair-Handels-Unternehmen mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk »Die Sternsinger«. Gründung 1975 Mitarbeiter 166 Auszeichnungen Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2014 (Kategorie: Deutschlands nachhaltigste Marke)

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