INTERVIEW Schmackhaftes Gemüse aus dem Meer Algen spielen in der Welternährung eine immer größere Rolle. Das weiß auch Marie-Dominique Plan, die sich vor über 20 Jahren auf die Kultivierung von Algen spezialisiert hat. Mit dem Alnatura Magazin spricht sie über ihr Herzensprojekt. A lgen liefern nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern sind zudem besonders schmackhaft. Kein Wunder, dass Produkte aus und mit Algen seit Jahren voll im Trend liegen. Ein solches Produkt ist der Algensalat von Bio-verde mit asiatischer Note. Die Algen stammen aus der Bretagne von Marie-Dominique Plan. Wir treffen sie dort, wo sie die Algen erntet: in dem kleinen Fischerdorf Lesconil, ganz im Süden des nordfranzösischen Departements Finistère. Hier vertreibt die Gründerin von Marinoë gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter »super food from the sea«, wie sie ihre Pro dukte liebevoll nennen. Wir besuchen sie gegen Mittag, als die Ebbe ihren tiefsten Punkt erreicht. Da Vollmond ist, steht das Niedrigwasser an diesen Tagen besonders tief. Kaum hat sie uns ihr Labor und ihr Ladengeschäft voll mit allerlei Algenprodukten gezeigt, nimmt sie uns mit an die Küste, um uns voller Begeisterung den Anbau ihrer Algen zu zeigen. In Kombination mit Karotte, Lauch, Sesam öl, Sojasauce und Ingwer entsteht aus diesem natürlichen Meeresgemüse der schmackhafte Algensalat von Bio-verde. Zwischen Felsen hindurch klettern wir zu kleinen, natürlichen Wasserbecken, die nur bei Ebbe zugänglich sind. Jetzt sind die Algen noch klein, geerntet wird im Sommer, wenn die Pflanzen ausgewachsen sind. Frau Plan, welche Algen ernten und verarbeiten Sie? »Wir bei Marinoë ernten und verarbeiten Algen, die in den traditionellen Küchen der ganzen Welt verwendet werden: Kombu, Wakame und Nori stammen aus den alten japanischen und koreanischen Traditionen. Dulse, Haricot de mer und Laitue de mer sind in den keltischen Traditionen weit verbreitet, während Spirulina im Reich der Inkas als Speise der Götter angesehen waren. Die Haricot de mer ist die Alge, die im Salat von Bio-verde Verwendung findet. Die Braunalge wird auch als Meeresbohne, Meeresspaghetti oder Riementang bezeichnet. Denn die bis zu zehn Zentimeter langen, braungrünen Blätter sehen wie breite Riemen aus, erinnern aber auch an braune Bandnudeln. Wir ernten sie hier in der Bretagne.« Was ist die Herausforderung bei der Ernte? »Die Ernte ist das Herzstück unseres Berufes. Unsere Produktion, unser Alltag und unser Leben werden von ihr bestimmt. Um die Qualität der Algen zu erhalten und aus Respekt vor den Ökosystemen ernten wir die meisten von Hand. Der Aufwand der Ernte ist enorm. Erst wenn sich das Meer zurückzieht, gehen wir los, um die Meerespflanzen vorsichtig zu pflücken. Mit einem Messer werden sie dann behutsam von Hand abgeschnitten. Aber gerade nur so viel, dass sie wieder nachwachsen können. Der Schutz des Wurzelwerkes und der Boden struktur hat für uns oberste Priorität.« Was macht das Meeresgemüse so besonders? »Voll mit zahlreichen Mineralien und Spurenelementen, gehören Algen in Asien schon lange zur täglichen Ernährung. Neben verschiedenen Vitaminen und Ballaststoffen verfügen sie zudem über einen vergleichsweise hohen Proteingehalt. Der Kalorienund Fettanteil wiederum ist sehr gering. Viele Gründe also, Algen öfter in den Speiseplan zu integrieren, wie wir finden. Auch geschmacklich machen sie etwas her: Das Aroma von Speisealgen ist in der Regel mildwürzig mit einem Hauch von Fisch. Das Meeresgemüse lässt sich roh und gegart genießen.« Das Interview führte Matthias Fuchs. Mehr Infos finden Sie unter marinoe.fr 32 Alnatura Magazin Mai 2023
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