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Alnatura Magazin Mai 2021

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Neun Monate Saison: Am Bodensee wächst Bio-Qualität für Alnatura // Alnatura Babysortiment: Tipps zum Beikost-Start // Was gibt's heute? Ideen für die Familienküche

WISSENSWERTES ÜBER

WISSENSWERTES ÜBER BIO-LANDBAU Mit Bio aus der Klimakrise? Warum der Bio-Landbau sinnvoll für Mensch und Erde ist, wie er funktioniert und vor welchen Herausforderungen wir stehen – all das erklären Ihnen Expertinnen und Experten jeden Monat in dieser Serie. Diesmal erläutert Andreas Gattinger, inwieweit der Bio-Landbau dazu beitragen kann, uns aus der Klimakrise zu helfen. D ie letzten Jahre haben uns eindrücklich die Dimensionen der Klimakrise aufgezeigt, in der sich vor allem die deutsche Land- und Forstwirtschaft befindet. Machen wir weiter wie bisher, ohne die Treibhausgasemissionen signifikant zu vermindern, so würde zum Beispiel für Hessen laut Modellszenarien die Jahresmitteltemperatur bis Ende des Jahrhunderts um 3,9 Grad ansteigen, einhergehend mit der Verschiebung der Niederschläge um bis zu 57 Prozent weniger im Sommer und um bis zu 40 Prozent mehr im Winter. Die milderen Herbst- und Winterperioden können sich jedoch auch positiv auf die Landwirtschaft auswirken durch längere Vegetationsperioden, die zusätzliche Weidetage für die Tierhaltung bringen. Jedoch wird das Klima zunehmend variabler und für den einzelnen Betrieb schwer vorherzusehen. Das bedeutet im schlimmsten Fall, dass in einem Vegetationsjahr Kahl- und Spätfröste, Trockenheit, Hitze und Starkregen mit Überflutungen auftreten. Andreas Gattinger ist Professor für Ökologischen Landbau mit dem Schwerpunkt nachhaltige Bodennutzung an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Zudem ist er als wissenschaftlicher Beirat am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Deutschland tätig. IST BIO-LANDBAU DIE LÖSUNG? Zumindest bietet er wahrscheinlich die besten Lösungsmöglichkeiten. Da er auf natürlichen Prozessen beruht, gibt es weniger Konflikte zwischen Klimaschutz, Klimaanpassung und Biodiver sität als weiterer Wirkungsgröße. Wichtige Elemente dabei sind Risikominimierung durch Diversifizierung, indem der Betrieb also auf mehrere Standbeine setzt – zum Beispiel auf große Kultur artenvielfalt. So wirtschaften Bio-Betriebe mit einer deutlich größeren Vielfalt an Kulturpflanzen, während die Fruchtfolgen von konventionellen Betrieben selten mehr als drei oder vier Ackerkulturen umfassen. Generell werden im Bio-Landbau wesentlich häufiger Grünbrachen in Form von Klee-Luzerne-Gras-Mischungen und Zwischenfrüchte über den Winter angebaut, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und zu verbessern. Gerade die im Bio-Landbau beliebte tief wurzelnde Futterleguminose Luzerne hat in den 48 Alnatura Magazin Mai 2021

HERSTELLER-EMPFEHLUNG* Lösungsmöglichkeiten für die Klimakrise • Klimaschutz und Anpassungen an den Klimawandel zusammendenken zurückliegenden Trockenjahren ihre Vorzüge gezeigt • weiterer Ausbau des Bio- Landbaus und noch Grünaufwuchs und • Förderung der Diversität und Wurzelmasse für Humusaufbau gebildet, während Weide- Diversifizierung in den Betriebegräser vertrocknet sind und • weniger Verschwendung und auch der Mais unter Trockenstress litt. Auch der Gemenge- weniger Konsum von tierischen Lebensmitteln anbau von Getreide (wie Hafer, Gerste) und Körnerleguminosen (Erbse, Linse) für die menschliche Ernährung ist im Bio-Landbau wesentlich weiter verbreitet. Der Anbau von Mischkulturen und dadurch auch die bessere Nutzung von Synergien zwischen Pflanzenarten und zwischen Pflanze und Mikroorganismen im Wurzelbereich wird in Zukunft zunehmend wichtiger werden, um bei begrenzten Wasser- und Nährstoffvorkommen Erträge zu sichern. Auch die Bodenbearbeitung gilt es entsprechend zu optimieren, um den Boden besser vor Austrocknung zu schützen und gleichzeitig eine tiefe Durchwurzelung der Pflanzen zu den Wasserreserven im Unterboden zu ermöglichen. UND WIE STEHT ES UM DIE TREIBHAUSGASEMISSIONEN? Aufgrund des systemischen Ansatzes des Bio-Landbaus durch Kreislaufwirtschaft, vielfältige Fruchtfolgen, Verbot der synthetischen Düngung und engere Kopplung von Tierhaltung und Pflanzenbau emittieren ökologisch bewirtschaftete Flächen weniger Lachgas und Methan und binden mehr Kohlendioxid in Form von Humus. Bei einer weiteren Ausdehnung des Bio-Landbaus auf 20 Prozent der Agrarfläche Deutschlands könnten bis zu 3,1 Millio nen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente eingespart werden, was rund 12 Prozent der aktuellen Bodenemissionen aus der Landwirtschaft entspricht. BIOLOGISCHE LANDWIRTSCHAFT UND NACHHALTIGEN KONSUM ZUSAMMENDENKEN Optimierungen und der weitere Ausbau des Bio-Landbaus allein werden nicht zu mehr Klimaschutz und Ernährungssicherheit führen, wenn diese Wirtschaftsweise nicht in einem nachhaltigen Ernährungssystem verankert ist. Das bedeutet: wesentlich weniger Lebensmittel verschwen dung und weniger Konsum an tierischen Lebensmitteln. Dann könnte, gemäß einer Studie im Fachblatt Nature, der Bio-Landbau im Jahre 2050 bei deutlich niedrigeren Treibhausgasemissionen neun Milliarden Menschen ernähren. Außerdem würden die negativen Auswirkungen des heutigen intensiven Ernäh rungssystems wie Stickstoffüber schüsse oder Pestizidbelastungen stark reduziert werden. Gastbeitrag von Prof. Dr. Andreas Gattinger Baldini Bio-Aroma Lemongras** Hundert Prozent naturreines Aroma aus ätherischem Öl: Das natürliche Lemongras-Aroma in Demeter-Qualität sorgt für mehr Lebendigkeit in der Küche. Mit einem spritzigfrischen Duft, zitronig und leicht scharf im Geschmack verleihen bereits wenige Tropfen Speisen und Getränken einen exotischen Hauch. Besonders geeignet zum Würzen und Aromatisieren von Dressings, Süßspeisen und Gebäck, schmeckt aber auch in Cocktails, Suppen oder Reisgerichten. Lemongras harmoniert zudem gut mit Rose, Orange, Rosmarin oder Nelke. Sparsam dosieren; an einem lichtgeschützten Ort kühl und trocken lagern. 5 ml 4,49 € * Bei dieser Produktvorstellung handelt es sich um eine Anzeige. Sie erhalten das Produkt in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. ** Nicht in allen Märkten erhältlich. Alnatura Magazin Mai 2021 49

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