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Alnatura Magazin Mai 2020

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NACHHALTIGES ZUHAUSE Ein

NACHHALTIGES ZUHAUSE Ein neues Bewusstsein schaffen Fairness und Nachhaltigkeit made in China – kann das funktionieren? »Klar«, meint das Hamburger Unternehmen ­Wasserneutral GmbH und setzt auf eine offensive Kommunikation sowie größtmögliche Transparenz. Hier wächst der Bambus für die Zahnbürsten der Marke Hydrophil. Künstliche Bewässerung sowie der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln sind für den Anbau nicht notwendig.

Mehr als vier Millionen Bambus-Zahnbürsten haben Christoph Laudon, Wanja Weskott und Sebastian Bensmann bereits verkauft. Das entspreche in etwa einer Einsparung von gut zehn Tonnen Kunststoff, so die Gründer der Wasserneutral GmbH. Mit ihrer Marke Hydrophil setzen sich die drei Freunde für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser ein. So fiel die Wahl des Rohstoffs für die nachhaltige Zahnbürste auf Bambus, der schnell wächst und ohne künstliche Bewässerung auskommt – allerdings in China. Das Start-up entschied sich für die Produktion der Zahnbürsten in Lishui im Südwesten der Provinz Zhejiang. Ein Umstand, der gemessen an dem Anspruch des Unternehmens, nachhaltig und fair zu produzieren, für viele Kundinnen und Kunden zumindest erklärungsbedürftig ist. Standards anheben Gemeinsam mit seinen Partnern vor Ort hat Wasserneutral in den letzten fünf Jahren die gesamte Wertschöpfungskette auf die Beine gestellt: von der Bambusernte über die Verarbeitung bis hin zur Produktion. Dabei habe man klare Standards vorgegeben und überprüfe diese auch regelmäßig. Mindestens zwei Mal pro Jahr sei jemand vor Ort, um sich von den Bedingungen zu überzeugen, versichert Christoph Laudon. Als sie das erste Mal nach China gereist seien, um überhaupt einen Produktionsbetrieb zu finden, habe es dort weder Mund- und Gehörschutz für die Beschäftigten noch geeignete Arbeitskleidung oder Lüftungsanlagen gegeben. »Das haben wir dann Schritt für Schritt eingeführt«, berichtet Wanja Weskott. Auch die faire Bezahlung der Beschäftigten spiele eine wichtige Rolle. »Wir setzen bei uns in Hamburg auf ein transparentes und faires Gehaltsmodell. Dann muss dieser Anspruch auch in China gelten«, so Weskott weiter. Durchschnittlich zahle Wasserneutral in China mindestens doppelt so hohe Gehälter, wie es der ortsübliche Mindestlohn vorschreibe. Mutige Kommunikation Doch nicht nur in China, wo Arbeitsrechte und Nachhaltigkeitsthemen nicht unbedingt zum üblichen Standard gehören, ist es Laudon und seinem Team wichtig, ein Bewusstsein zu schaffen. Auch den Kundinnen und Kunden in Europa müssten Hintergründe, Fortschritte, aber auch neue Herausforderungen immer wieder erklärt werden, ist Laudon überzeugt. Daher werden die Besuche in China in Blog-Einträgen oder auf dem eigenen Youtube-Kanal dokumentiert. »Wir kommunizieren das Thema transparent und mit breiter Brust, denn wir haben ja auch richtig was aufgebaut. Es ist eben auch wichtig, einen Beitrag in anderen Ländern zu leisten«, erklärt Laudon. Nicht nur mit breiter Brust, sondern auch mit bleckenden Zähnen und gestrecktem Mittelfinger präsentiert sich der Gründer seit Anfang des Jahres zudem als Gesicht der neuen #zeigzähne-Kampagne des Unternehmens und richtet sich damit gezielt an die Leugnerinnen und Leugner des Klimawandels. Die provozierende Pose ist dabei durchaus bewusst gewählt und einkalkuliert. Wasserneutral GmbH kurz gefasst »Ein Vollsortiment für das nachhaltige Badezimmer anbieten«, so lautet das Ziel des jungen Hamburger Unternehmens Wasserneutral. Gründung 2013 Geschäftsführung Wanja Weskott, Svenja Ehlerding, Arne Taegen Unternehmenssitz Hamburg Alnatura Magazin Mai 2020 27

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