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Alnatura Magazin Mai 2018

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HERSTELLER-INTERVIEW

HERSTELLER-INTERVIEW Obst im Beutel Mit der Marke FruchtBar haben Albrecht Jud und Gordon Findlay als erstes Unternehmen püriertes Obst im Quetschbeutel auf den Markt gebracht. Das praktische Produkt für Kinder wurde ein großer Erfolg. Alnatura im Gespräch mit den Gründern. Redaktion: Herr Jud, Herr Findlay, Sie haben FruchtBar 2005 auf den Markt gebracht. Wie kam es dazu? Albrecht Jud: »Gordon und ich sind schon lange befreundet. Während des MBA-Studiums haben wir uns in England kennengelernt. Unsere mehrjährige Arbeit in der Unternehmensberatung und Pharma- Branche hat uns beide nicht komplett erfüllt und wir wollten etwas Eigenes schaffen. Also kamen wir auf die Idee, ein eigenes Unternehmen zu gründen, in dem wir unsere Ideale besser verwirklichen konnten. Weil uns schon immer gutes Essen und Trinken wichtig ist, war auch gleich klar, dass wir unser Unternehmen in der Lebens mittelbranche ansiedeln wollen.« Gordon Findlay: »Wir starteten zunächst mit Smoothies und waren mit diesem Produkt die Ersten auf dem deutschen Markt. Einzigartig an den Produkten war außerdem, dass sie gänzlich ohne Zusatzstoffe hergestellt wurden. Natürliche Produkte in Bio-Qualität herzustellen war von Anfang an unser Anspruch.« Wie kamen Sie dann auf die Idee, Fruchtpürees im Quetschbeutel für Kinder anzubieten? Albrecht: »Wir sind Väter geworden. Das hat unser Leben komplett verändert und als Eltern kamen wir auf die Idee, püriertes Obst im Quetschbeutel für Kinder zu entwickeln. Nicht alle Kinder mögen frisches Obst, gleich zeitig wollen wir aber unsere Kinder gesund ernähren. Ist das Obst püriert, schmeckt es Kindern schon viel besser. Dann kann man sogar unbemerkt noch etwas Gemüse untermischen. Nun stellte sich noch die Verpackungsfrage: Glas ist bei kleinen Kindern ausgeschlossen, PET- Flaschen sind wegen der Verschüttungsgefahr ungeeignet. So griffen wir auf den in Frankreich üblichen Quetschbeutel für Fruchtmus zurück und versahen ihn mit einem sogenannten Babycap-Verschluss, der nicht verschluckt werden kann.« Gordon: »2010 testeten wir die Quetschbeutel erstmals in einem Bio-Fachmarkt in Gauting bei München. Die Resonanz war so positiv, dass wir uns entschieden haben, das Produkt auf den Markt zu bringen. Mit großem Erfolg, FruchtBar ist heute Marktführer.« Wie entwickeln Sie neue Produkte und welche Anforderungen muss das Produkt erfüllen? Albrecht: »Wir wollen Kindern einen guten Start geben. Die Produkte müssen höchste Qualitätsansprüche erfüllen: Die Rohstoffe sind grundsätzlich in Bio- Qualität, den Rezepturen werden weder Zucker noch Zusatzstoffe zugegeben. Der Zuckergehalt ist immer natürlich und selbst diesen reduzieren wir durch die Zugabe von Hafer oder Gemüse. Unsere Ökotrophologin berät uns dabei, die besten Nährwerte zu erzielen.« Gordon: »Als Väter wissen wir aber auch, dass Zutaten wie Karotte oder Spinat bei Kindern nicht unbedingt hoch im Kurs stehen. Da ist es schon eine Herausforderung, bei der Rohstoffauswahl zum Beispiel einen Spinat zu finden, der wenig Bitterstoffe hat.« »Wir wollen Kindern einen guten Start geben.« Gordon Findlay (links) und Albrecht Jud, Gründer FruchtBar

FruchtBar kurz gefasst Hersteller von über 45 Bio-Fruchtund Gemüseprodukten für Kinder Gründung 2005 von Albrecht Jud und Gordon Findlay Unternehmenssitz Krailling bei München Mitarbeiter 16 Auszeichnungen 2013 wurde FruchtBar von der Fachzeitschrift Lebensmittel Praxis mit Bronze beim Wettbewerb »Bio-Marke des Jahres« ausgezeichnet. Sammeln statt wegwerfen – Kunden senden leere Verpackungen ein, die in der Werkstatt kreativ verarbeitet werden. Nur beste Bio-Zutaten, aber keine Zusatzstoffe finden sich in den Produkten von FruchtBar. Wie testen Sie ein Neuprodukt? Albrecht: »Am Anfang probierten unsere Kinder zuerst. Jetzt sind wir hier in der Region gut vernetzt und laden Mütter mit ihren Kleinen zum Testen ein. Kinder sind in ihrem Urteil sehr ehrlich, die härtesten Kritiker.« Sie bieten Ihren Kunden einen ganz besonderen Service an: Wer 30 leere FruchtBar-Verpackungen an Sie zurückschickt, bekommt eine daraus recycelte Tasche geschenkt. Wie kamen Sie auf die Upcycling-Idee und wer stellt die Taschen und Mäppchen her? Albrecht: »Die Upcycling-Idee existierte von Anfang an. Produkte für Kinder herzustellen, bedeutet Verantwortung zu übernehmen und die haben wir natürlich auch gegenüber der Umwelt. Quetschbeutel sind für uns aus Anwendungsgründen die bislang beste Verpackungslösung – Upcycling ist unser Weg, den Produktlebenszyklus zu verlängern. Daran liegt uns viel. Dazu hat dieses Konzept auch einen didaktischen Effekt, denn Kinder lernen nebenbei, wie wir sinnvoll mit Wertstoffen und somit mit Ressourcen umgehen können. Unsere Kunden können uns die Verpackungen schicken (mindestens 30 leere FruchtBar-Quetschbeutel), daraus werden individuelle Upcycling-Produkte genäht, zum Beispiel bunte Taschen und Mäppchen. Hergestellt werden diese in mehreren Behinderten-Werkstätten, die wir gut kennen und mit denen wir hin und wieder Ausflüge unternehmen. Das langjährige Projekt wird sehr gut angenommen. Pro Jahr erhalten wir von unseren Kunden über 700 000 Beutel – Tendenz immer noch steigend. Daraus konnten bisher mehr als 50 000 Taschen und Mäppchen hergestellt werden.« Welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Gordon: »Wir möchten noch nachhaltiger werden, von der Energieeffizienz des Unternehmens bis zur Verpackungsoptimierung. Und natürlich können sich die Kinder weiterhin auf neue, wertvolle und gut schmeckende FruchtBar-Produkte freuen.« ››› Das Interview führte Gabriele Storm. Alnatura Magazin Mai 2018 25

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