ALNATURA BEWEGTAusgetrunken?Bereit für Neues!In unseren Super Natur Märkten finden Sienicht nur Saft und Milch, sondern auchTomatenstücke oder Passata im sogenanntenVerbundkarton. Für das Alnatura Verpackungsteameine bewusste Entscheidung,denn diese Kartons sind hinsichtlich ihrerÖkobilanz besser als ihr Ruf.Wir haben ihn täglich meist mehrfach in denHänden; und vielleicht haben auch Sie sichschon des Öfteren gefragt, wie er eigentlichaufgebaut ist: der Verbundkarton. Sein Name deutet esschon an – verschiedene Materialschichten werden zu einemstabilen Karton verbunden. In Deutschland stellendrei Hersteller mehr als 90 Prozent dieser Verpackungenher. Sie heißen Elopak, SIG Combibloc und Tetra Pak.Ihre Produkte sind ähnlich aufgebaut: Pappe macht denGroßteil aus, hergestellt aus dem nachwachsenden RohstoffHolz. Hinzu kommen zwei dünne Schichten ausKunststoff und – je nach Einsatzzweck – eine hauchdünneAluminiumbarriere. Diese ist nötig, um die Haltbarkeitvon ungekühlten Lebensmitteln wie Saft, passierten Tomatenoder anderen Gemüsekonserven zu gewährleisten.Denn das sollte man nie vergessen: Nichts schlägt ineiner Ökobilanz stärker zu Buche, als wenn ein Lebensmittelvorzeitig verdirbt.Die Ökobilanz eines GetränkekartonsHält man einen vollständig entleerten Getränkekartonin den Händen, so überrascht das geringe Gewicht:Etwa 30 Gramm wiegt ein Ein-Liter-Getränkekarton.Damit entfallen nur etwa drei bis vier Gewichtsprozentdes vollen Kartons auf die Verpackung. Dieses »Leichtgewicht«ist ein großer Vorteil, beispielsweise im Vergleichzu Glasflaschen, deren Transportgewicht bis zuzehnmal höher ist – was die Transportemissionen deutlicherhöht. Besonders im Vergleich zu einer EinwegGlasflasche fällt die Ökobilanz des Verbundkartonsbesser aus. Aber auch hinter der Mehrwegflasche musssich der Karton nicht verstecken. Das Institut für Energie-und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) hat eine Ökobilanzerstellt, welche die verschiedenen Verpackungsmöglichkeitenvergleicht. Diese Studie wird vom Umweltbundesamtso zusammengefasst 1 :Bei durchschnittlichen Bedingungen zeigt sich:• Bei Säften und Nektaren schneidet der Getränkekartonnicht schlechter als die Mehrwegflasche ab.• Bei Milch schneidet der Getränkekarton besser alsdie Mehrwegflasche ab.Welche Verpackung hatden kleineren CO 2 -Fußabdruck?Einwegglasflasche:452 gVerbundkarton:137 gDer Verbundkarton verursachtfast 70 % weniger Emissionenals die Einwegflasche.CO 2-Fußabdruck (in g CO 2-Äquivalente bezogen auf Verpackung von 1 l)Quelle: Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu), aus derÜbersichtsökobilanz nach anerkannten wissenschaftlichen Standards imRahmen des Projekts Innoredux, Stand 2021; www. ifeu.de/fileadmin/uploads/Kurzauswertung - Verpackungen_für_Tomatenpassata.pdfInfo30 Alnatura Magazin Juni 2025
ALNATURA BEWEGTNatürlich haben Mehrwegsysteme große Vorteile. Zumindestin der Theorie. In der Praxis gibt es jedoch einigeKnackpunkte, die es anzugehen gilt. Dazu gehörendie Steigerung der Umlaufzahlen, regionalere Vertriebswegeund eine höhere Energieeffizienz bei Flaschenreinigungund Abfüllung.Mülltrennung ist das A und OFür die gute Ökobilanz eines Verbundkartons sorgtneben dem geringen Gewicht auch die Tatsache, dass erzu 75 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz)besteht und gut recycelt werden kann: Die Recyclingfähigkeitdes Getränkekartons liegt mittlerweile beiüber 90 Prozent 2 . Vorausgesetzt natürlich, der Kartonlandet im Recyclingkreislauf. Dieser beginnt zu Hause.Ein Verbundkarton gehört – gut geleert, mitVerschlusskappe und bestenfalls etwas zusammengefaltet– in die gelbe Wertstofftonne beziehungsweiseden gelben Sack.Schicht für SchichtEin Getränkekartonist simpel aufgebaut.Bei frischen Produktenwie Milch entfällt sogar diehauchdünne Aluminiumschicht.Und wenn eine Aluminiumbarrierezur Haltbarkeitbenötigt wird, dann gibtes keinen Kontakt von Aluminiummit dem Lebensmittel.Schichtaufbauvon Getränkekartons:70 – 80 % Pappe20 – 25 % Kunststoff(Polyethylen)0 – 5 % AluminiumVon hier geht es weiter zur Sortieranlage, wo die Getränkekartonsaussortiert und gesammelt werden. In dersich anschließenden Recyclinganlage wird der Getränkekartonnun in seine Bestandteile zerlegt. Ein einfacherProzess, der an eine Waschmaschine erinnert: Die zuvorgeschredderten Kartons werden mit Wasser vermischtund so lange geschleudert, bis sich die Papierfasernvon den Folien lösen. Chemikalien werden im gesamtenProzess nicht eingesetzt. Aus den Papierfasern entstehenspäter neue Produkte wie Taschentücher, Küchenrollenoder Pizzakartons.Kunststoff und Aluwerden zu neuen RohstoffenDoch was passiert mit den Kunststoff- und Aluminiumresten?Viele Jahre wurden sie in der Zementherstellungthermisch verwertet, doch die drei führendenVerbundkarton-Hersteller haben in einebesondere Recyclingtechnik investiert –das Palurec-Verfahren. Auch dabei erfolgtdie Aufbereitung der Reste rein mechanischohne Chemikalien. Aluminiumrestewerden so aufgearbeitet, dass sie wiederverwertetwerden können, beispielsweiseals Beimischung für Gussteile. Die recyceltenKunststoffbestandteile wiederumlassen sich für Kanister, Kugelschreiberoder gar Gartenbänke wiederverwerten.So schließt sich ein Kreislauf und wertvolleRessourcen finden eine neue Verwendung.aw»Wir bieten viele unserer Alnatura Säfteim Verbundkarton an – ganz bewusst.Denn dieser Karton hat eine Menge ökologischeVorteile. Er wird zum Großteil aus dem nach wachsendenRohstoff Holz hergestellt, hat ein geringesTransportgewicht und lässt sich mittlerweile sehrgut recyceln – davon haben wir uns erst kürzlichbei einem Besuch der Palurec-Anlage in der Nähevon Köln überzeugt.«Isabell Kuhl, AbteilungsverantwortlicheAlnatura Qualitätsmanagement und Verpackungsexpertin1 https://www.getraenkekarton.de/wp-content/uploads/2022/05/broschuere-oekobilanz_fkn_online.pdf, Seite 172 https://www.getraenkekarton.de/recyclingfaehigkeitdes-getraenkekartons-steigt-auf-deutlich-ueber-90-prozent-2/Alnatura Magazin Juni 202531
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