INTERVIEW Anna Hope Alnatura trifft Können Sie eine staatliche Schule nennen, bei der das bereits erfolgreich praktiziert wird? »Ja, der Kommunale Eigenbetrieb Hanse- Kinder in Greifswald. Hier wurden sieben Frischeküchen aufgebaut, 30 Prozent der Bio-Produkte kommen aus der Region. Die Food Schools aus Kopenhagen gehen noch weiter, hier arbeiten die Kinder im täglichen Küchenbetrieb mit, der Bio-Anteil beträgt 90 Prozent. Erste Privatschulen in Deutschland wie zum Beispiel die Schkola in Zittau haben diesen Ansatz bereits übernommen. Wir wollen mit Campus Cantina dazu beitragen, dass auch an staatlichen Schulen solche Küchen aufgebaut werden.« Viele Schulen scheuen wahrscheinlich den Aufwand, eine Frischeküche einbauen zu lassen? »Das stimmt, und es geht auch nicht von heute auf morgen. Wir begleiten die Schulen über drei bis fünf Jahre und sorgen dafür, dass der Prozess nicht als Belastung, sondern Bereicherung wahrgenommen wird.« »Schmeckt nicht!« Dieser Ausruf kommt vielen Eltern bekannt vor. Kein Wunder, denn die meist in Styroporboxen angelieferten, auf gewärmten Schulmahlzeiten machen wenig Appetit aufs Mittagessen. Aber es geht auch anders, sogar in Bio-Qualität. Anna Hope, Gründerin von Campus Cantina, beantwortet Fragen zu ihrer Initiative. Frau Hope, der Bürgerrat »Ernährung im Wandel« empfiehlt im Bundestag, dass es täglich für alle Kinder ein kostenfreies und gesundes Mittagessen an Kitas und Schulen geben soll. Ist das in Ihrem Sinne? »Ja, selbstverständlich. In Berlin wird das bereits seit 2019 für Kinder bis zur sechsten Klasse umgesetzt, mit einem Bio-Anteil von mindestens 30 Prozent. Das ist ein großer Fortschritt, fördert die ökologische Landwirtschaft und schützt unseren Planeten.« Nur bringt es nichts, wenn die Kinder es nicht essen, weil es nicht schmeckt. Das führt nur zu mehr Lebensmittelverschwendung. Was können die Schulen hier besser machen? »Ich habe mir viele Kita- und Schulküchen angeschaut, in denen frisch vor Ort mit Kindern gekocht und mit lokalen Bio-Gärtnereien kooperiert wird. Die Kinder sind voller Begeisterung und so stolz darauf, mitzuarbeiten! Sie lernen nicht nur kochen, sondern auch schmecken und Bio-Lebensmittel zu schätzen. Von der praktischen Anwendung des Dreisatzes, wenn es auf Klassenfahrt geht, bis zum Stoff für eine Deutsch- oder Geschichtsarbeit bieten die Küchen unendliches Lernpotenzial. Und sie prägen das Ernährungsverhalten der Kinder nachhaltig.« Mit frischen Bio-Lebensmitteln in Großküchen zu arbeiten, erfordert aber ein höheres Budget für das Schulmittagessen, oder? »Das Tolle dabei ist: Das Essen an diesen Schulen mit Küchen ist eben nicht teurer! Weil pflanzenbasierter und weniger Convenience. Dazu kommt, dass es besser schmeckt, weil frisch vor Ort zubereitet.« Was sind Ihre persönlichen Beweggründe für Ihr Engagement? »Ich habe Kulturmanagement studiert und arbeite gerne an Projekten, die das Potenzial haben, Transformationsprozesse anzustoßen. In den Schulen verändert sich durch die Küchen die ganze Lernkultur, es wird interdisziplinärer, es geht mehr um das Entdecken von Zusammenhängen und Erfahrungen der Selbstwirksamkeit. Aber nicht zuletzt liebe ich es auch, zu wissen, wie ich ein richtig leckeres Essen aus saisonal verfügbaren Bio-Zutaten kochen kann, das mir guttut. Das an Kinder weitergeben zu können, treibt mich an.« Und wie setzen Sie Ihr Ziel um, einen höheren Anteil an regionalen Bio- Produkten in der Kita- und Schulverpflegung zu verarbeiten? »Indem ich durchs Mitmachen begeistere: Kochworkshops und Exkursionen spielen hier eine wichtige Rolle. Das ist der Anfang. Wenn Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher, Kinder sowie Köchinnen und Köche Feuer gefangen haben, kann die gemeinsame Reise beginnen.« Das Interview führte Susanne Salzgeber. Mehr Infos gibt es unter campus-cantina.de 56 Alnatura Magazin Juli 2024
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