ZU BESUCH BEI BIOSANZ Ein geschmacklicher Traum 24 Alnatura Magazin Juli 2024
ZU BESUCH BEI BIOSANZ Es ist die besondere Mischung von Kontinentalund Mediterranklima, die die Region um das spanische Saragossa geeignet für den Anbau von Aprikosen, Pfirsichen, auch in Form der beliebten Tellerpfirsiche, oder Nektarinen macht. Von dort bezieht Alnatura das Steinobst für die Alnatura Märkte. Wir haben den langjährigen Partner Biosanz vor Ort besucht. A us der Ferne erkennen wir bereits geschäftiges Treiben auf der Plantage: Tische werden aufgebaut, überall stehen Kisten herum, Leute tragen Sachen von A nach B, Leitern lehnen an Bäumen. Die Ernte kann gleich beginnen. Als wir näherkommen, sehen wir: Heute sind es die Aprikosen. Frisch vom Baum gepflückt werden sie direkt auf den Weg nach Deutschland gebracht und dort in die Alnatura Märkte geliefert. Wir verkosten sie direkt am prall gefüllten Aprikosenbaum, Farmer und Biosanz-Inhaber José Miguel Sanz greift mit erfahrenem Blick ein paar Früchte. Sie sind noch knackig, aber nicht zu fest und voller Süße. »Das ist die eine gute Seite der Trockenheit: Die Früchte entwickeln einen höheren Süßegrad und schmecken noch intensiver, da sie weniger Wasser ziehen.« Ja, diese noch dazu wunderschönen Aprikosen sind ein geschmacklicher Traum! Dabei blühen Aprikosen früh im Jahr und sind spätfrostgefährdet – jährlich schwankende Ernteerträge sind die Folge. José Miguel Sanz: »Diesen Winter blieb der Frost komplett aus, daher können wir schon so früh ernten.« Die Alnatura Kundinnen und Kunden dürfte es freuen, finden sie doch so die wohlschmeckenden Aprikosen bereits im Mai in ihren Märkten. In der Nacht hat es geregnet. Endlich! »Acht Liter pro Quadratmeter und es soll auch heute Abend noch mehr herunterkommen«, so José Miguel Sanz. Es scheint ihm geradezu Freude zu bereiten, auf der Plantage von Biosanz rund 40 Kilometer westlich von Saragossa mit uns durch Pfützen zu fahren, denn Regen ist Mangelware in Spanien und stellt viele Bäuerinnen und Bauern vor teils erhebliche Herausforderungen. Wasser ist ein wertvolles Gut, mit dem man bei Biosanz verantwortungsvoll umgeht – unter anderem, indem Tröpfchenbewässerung verwendet wird. Die Plantage von Biosanz umfasst circa 80 Hektar, zu Erntezeiten beschäftigt José Miguel Sanz über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit 2017 arbeitet er mit Alnatura zusammen, und darauf ist er stolz. Beim Rundgang über die Plantage erklärt er uns, was er unter Bio versteht: Herzstück sei wie immer beim Bio- Anbau, dass man nicht mit chemisch-synthetischen Pestiziden gegen Schädlinge vorgehe. Er zeigt uns die Läusefallen in den Bäumen: Stroh in Rohren. »Die Schädlinge lieben es dunkel und trocken und krabbeln da gerne rein.« Aber die Beseitigung von Blattläusen auf diese Art und Weise ist extrem aufwendig: Von Hand müssen an jedem Baum immer wieder die kleinen Rohre überprüft und Schädlinge im Stroh gesucht und entfernt werden. José Miguel Sanz führt es uns vor: Er zieht das Stroh heraus und zerbröselt es »Ich bin stolz, dass wir im siebten Jahr Steinobst für Alnatura in Bio-Qualität anbauen können!« José Miguel Sanz, Geschäftsführer Biosanz Carmen Schäck vom Importeur lässt sich von José Miguel Sanz die Plantage zeigen und prüft die bevorstehende Ernte. Über Biosanz Gründung: 1996 . Inhaber: José Miguel Sanz Ort: Épila, Region Aragon/Spanien Mitarbeitende: 8 feste, 47 bis 50 Saisonarbeitskräfte (Sozialstandard: Global GRASP) . Produkte: Aprikosen, Nektarinen, Pfirsiche, Äpfel, Feigen und Birnen Besonderheiten: familiengeführtes Unternehmen, biologischer Obstanbau mit ganzheitlichem Ansatz, Naturland-zertifiziert mit der Hand. Ja, da ist eine Blattlaus, deren Unwesen damit ein jähes Ende findet. Auf der anderen Seite ist ihm Biodiversität äußerst wichtig. Er zeigt uns über die gesamte Plantage hinweg immer wieder Pflanzenreihen, bestehend aus Rosenstöcken, Rosmarin, Lavendel oder wilden Kräutern: ein Eldorado vor allem für Bienen und Insekten. Neben den Blattläusen sind die Hasen eine echte Plage. Er kniet an einem am Stamm abgenagten Baum nieder: »Die Hasen haben so viel von dem Baum abgefressen, er wird absterben. Wir haben hier überall Hasen.« Und auch Schafe gibt es hier zahlreich – rund 5 000 Stück werden auf der Plantage gehalten. Über deren Funktion wird uns José Miguel Sanz später noch mehr sagen. Alnatura Magazin Juli 2024 25
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