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Alnatura Magazin Juli 2023

  • Text
  • Waldbaden
  • Mundhygiene
  • Zupfbrot
  • Pasta all arrabbiata
  • Erdbeer spinatsalat
  • Knusper kichererbsen
  • Einkochen
  • Beerenkompott vanilleeis
  • Schweineschnitzel vom spiess
  • Blumenkohl tahin pflaumen
  • Caesar salad harissa dressing
  • Tomatensalat pinienkerne
  • Rote paprika feta
  • Melone mozzarella rucola
  • Sommerkueche
Lasst uns kochen: So schmeckt der Sommer // Neue Marke: Prima! Alnatura // Lust auf Kultur: Kunst in der Natur entdecken

ALNATURA BEWEGT Bienen

ALNATURA BEWEGT Bienen sind faszinierende Wesen und eine Welt ohne sie ist undenkbar. Während Wildbienen häufig Einzelgänger sind, können Honigbienen nur im Verband existieren und überleben. Bienen Vielfalt brauchen E ine Honigbiene allein ist nicht überlebensfähig, sie braucht ihr Volk – die Einheit aus Königin, Drohnen und Arbeiterinnen. Letztere sind mengenmäßig in der Überzahl – mehrere 10 000 können es im Sommer sein. Die meisten von ihnen sind zu dem Zeitpunkt fleißig auf Nahrungssuche. Andere Arbeitsbienen pflegen die Brut, bauen Waben, verteidigen den Stock gegen Eindringlinge und – ganz wichtig – umsorgen die Königin. Denn ohne sie kann ein Bienenvolk nicht existieren. Ihre Hauptaufgabe ist das Legen von Eiern und damit eine Sicherstellung der Nachzucht. Eine gigantische Leistung, legt sie in der Hochsaison doch am Tag bis zu 2 000 dieser kleinen weißen Stifte – das tägliche Legegewicht entspricht damit in etwa ihrem eigenen Körpergewicht. Um an die nötigen Spermien zu kommen, begibt sich die Königin im ersten Frühling ihres Lebens auf Hochzeitsflug. An ihrer Seite die männlichen Bienen, Drohnen genannt. Nur einige von ihnen begatten die Königin; sie sterben danach. SIE SUCHEN BLÜHENDE PFLANZEN Es ist süßer Saft, den die Bienen suchen – bei blühenden Pflanzen und in grünen Wäldern. Diesen nehmen sie mit ihrem kleinen Rüssel in den Magen auf und reichern ihn mit eigenen Stoffen an, um ihn dann in den Waben abzulegen. Dort reift das Ganze, wird fermentiert und verliert an Wasser. Liegt der Wassergehalt bei etwa 20 Prozent, wird die Wabe verdeckelt und dient den Bienen – ganz naturgemäß – als Wintervorrat. Wären da nicht Mensch, Bär oder andere Tiere, die ebenfalls ein großes Interesse am süßen Gold haben. Für Imkerinnen und Imker ist die verdeckelte Wabe das Zeichen für Reife – Zeit, den Honig aus der Wabe zu schleudern. BIENENFREUNDLICHES UMFELD Man kann der Biene ihre Flugrichtung nicht vorgeben, wohl aber ein bienenfreundliches Umfeld Das, was Mellifera e. V. für die Balinger Gartenschau auf die Beine gestellt hat, ist nicht weniger als ein regelrechtes Bestäuberparadies. 24 Alnatura Magazin Juli 2023

ALNATURA BEWEGT Es summt auf dem Alnatura Campus Auf dem Alnatura Campus sind sechs Bienenvölker von Imkerin Susanne Weirich beheimatet, die nach Demeter-Richtlinien gehalten werden. Die Bienenkästen stehen an einem windgeschützten Platz nahe eines Naturteiches. Nahrung finden die Bienen auf dem Campusgelände, im Wald direkt nebenan und in der benachbarten Wohnsiedlung. schaffen. Daher schreibt die EU-Öko-Verordnung vor, dass die Nektar- und Pollenquellen in den umliegenden drei Kilometern eines Bienenstock-Standortes im Wesentlichen aus Pflanzen des biologischen Anbaus und/oder Wildpflanzen bestehen müssen. Die Bienenbehausung muss aus natürlichen Rohstoffen wie Holz, Lehm und Stroh bestehen. Sie darf nur von außen und nur mit schadstoff- und pestizidfreien Farben gestrichen werden. Ist eine Winter fütterung nötig, muss sie mit Bio- Honig oder Bio-Zucker erfolgen. HONIG- VERSUS WILDBIENEN Bienen sind elementar für die Biodiversität und die Ernährungssicherheit der Menschheit, da sie eine wichtige Aufgabe erfüllen: von Blüte zu Blüte fliegen, Nektar einholen und Pflanzen bestäuben. Doch hier gilt es zu differenzieren. Während Honigbienen wie beschrieben in Staaten zusammenleben, sind Wildbienen meist eher Einzelgänger: 90 Prozent leben allein, die Weibchen legen auch ihre Nester alleine an. Honigbienen werden in unseren Breiten hauptsächlich des Honigs wegen gehalten und bestäuben nur nebenbei Pflanzen. Sie fliegen in der Regel zu großen Futterquellen, sprich zu vielen Blüten einer Sorte, und die finden sie am ehesten in der Landwirtschaft. Sie sind durch den Verlust an Artenvielfalt nicht gefährdet. Die Hauptbestäubungsleistung liegt jedoch bei den Wildbienen. Und gerade sie sind massiv vom Biodiversitätsrückgang bedroht, da sie häufig auf einzelne Blüten hochspezialisiert sind und einen viel kleineren Flugradius haben als Honigbienen. Der Verlust von Vielfalt in der Natur beraubt Wildbienen und andere Blütenbestäuber also ihrer Nahrungsquellen. Augenfällige Warum gibt es so wenig heimischen Honig? Honig ist ein nicht wegzudenkendes uraltes Süßungsmittel. Genauer gesagt war es Jahrtausende das einzige mit solch einer Süßkraft. Alternativen aus Zuckerrohr, -rübe oder dem Ahornbaum kennt der Mensch bei Weitem noch nicht so lange. Mit einem jährlichen Verbrauch von etwa einem Kilogramm Honig pro Kopf sind wir in Deutschland Weltmeister im Honigverzehr. Doch die hier er ­ zeugte Honigmenge deckt nicht einmal 30 Prozent des Verbrauchs. Weil die klimatischen Bedingungen in unseren Breiten in der Regel nur eine Ernte pro Jahr erlauben, lässt sich die große Nachfrage nicht aus heimischer Produktion decken. Daher wird viel Honig aus anderen Ländern angeboten. Auswirkung dieser Entwicklung ist ein massiver Rückgang an Wildbienen und anderen Insekten. Rund 300 von 560 Wildbienenarten stehen allein in Deutschland auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Dieser Umstand macht die Hilfe von Menschen, Initiativen und Aktionen wichtiger denn je. Denn die Bestäuber sind Teil der biologischen Vielfalt und leisten einen unentbehrlichen Beitrag für unsere Ernährung. Der Südwesten lockt Wildbienen und Co. Neben der Honigbiene sind in Deutschland fast 600 Wildbienenarten und viele weitere Bestäuberinsekten unterwegs, darunter Fliegen, Wespen und zahlreiche Schmetterlingsarten. Ein Besuch diesjähriger Ausstellungen zeigt, wie es für Wild bienen und andere Bestäuber blütenbunt wird. Auf der Bundesgartenschau in Mannheim ist unter anderem zu sehen, dass insekten freundliche Pflanzen gleichzeitig auch wahre Blühwunder sein können. Auch die Balinger Gartenschau wirbt mit blühenden Sträuchern und duftenden Stauden um summende, flatternde und krabbelnde Insekten, allen voran Wildbienen. Dies geschieht in Kooperation mit dem Rosenfelder Verein Mellifera e. V., der sich seit Jahren für blühende Lebensräume und Artenvielfalt einsetzt. Die Bundes gartenschau in Mannheim läuft noch bis 8. Oktober 2023 und die Balinger Gartenschau bis 24. September 2023. Alnatura Magazin Juli 2023 25

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