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Alnatura Magazin Juli 2022

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ZU BESUCH BEI RETTERGUT

ZU BESUCH BEI RETTERGUT Für eine Welt ohne Verschwendung Bestmögliche Ressourcennutzung in der Nahrungsmittelproduktion und Respekt vor allen Lebensmitteln – mit dieser Mission ist das Start-up Rettergut vor drei Jahren gestartet und kreiert heute aus geretteten Lebensmitteln haltbare Produkte wie Suppen, Aufstriche oder Apfelmark. L eider schafft es ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel nie vom Feld auf unsere Teller. Rund zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel werden allein in Deutschland jedes Jahr entlang der Lebensmittelversorgungskette als Abfall entsorgt. 30 Prozent davon schon in der Primärproduktion und in der Lebensmittelverarbeitung. Gründe dafür können anfallende Reste in der Produktion sein, zum Beispiel bei Nudeln oder Schokolade. Aber auch bei Obst und Gemüse bleibt einiges auf der Strecke: So wird solches mit optischen Makeln oft aussortiert, zum Beispiel Äpfel mit Hagel schäden, krumm gewachsene Karotten oder Rote Beten mit Hubbeln. Sogar im Bio-Handel findet meist eine Vorselektion nach optischen Eigenschaften statt, da immer noch viele Verbrauche - r innen und Verbraucher die Karotte mit zwei Enden in der Gemüseabteilung links liegen lassen. »Ein inakzeptabler Zustand«, finden die Brüder Philipp und Stefan Prechtner, Gründer von Rettergut. Denn unter dem vermeintlichen Abfall befinden sich tonnenweise Lebensmittel oder Zutaten, die es wert sind, gerettet zu werden. EIN FAIRER HANDEL Bevor aus der Ware »zweiter Klasse« Tierfutter oder Ähnliches wird, bezahlt Rettergut daher ganz bewusst einen fairen Preis für nicht ganz makellose, aber dennoch hochwertige Bio-Ware und rettet diese so vor dem Billigverramschen. Damit geht einher, dass Bäuerinnen und Bauern für einen größeren Teil ihrer Produktion fair entlohnt werden können. Wichtig dabei ist aber natürlich auch die Qualität. »Unsere Produkte entstehen nicht aus minderwertigen Resten, sondern aus übrig gebliebenen oder kompliziert zu verwendenden hochwertigen Zutaten«, erklären die Gründer. So werden Obst und Gemüse zu einem schmackhaften Endprodukt verarbeitet – auch wenn sie auf dem Feld vielleicht keinen Schönheitswettbewerb gewinnen würden. Die bei Alnatura erhältlichen Rettergut-Produkte sind allesamt Bio-zertifiziert. Dabei hängt die Frage, ob ein Produkt des Unternehmens ein Bio-Siegel tragen darf oder nicht, von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Gerade wenn die Zutaten für ein Pro- 44 Alnatura Magazin Juli 2022

ZU BESUCH BEI RETTERGUT »Wir spüren Verschwendungen in der Herstellungskette verschiedener Lebensmittel auf und erarbeiten mit unseren Partnern Lösungen, um diese abzubauen.« Philipp Prechtner, Gründer und Geschäftsführer Rettergut Rote Beten mit Hubbeln, Karotten in Ypsilon- Form – für Rettergut zählen die Qualität und der Geschmack. dukt aus mehreren »Rettungsaktionen« stammen, wird es schnell kompliziert. Deshalb bringt Rettergut teilweise auch Produkte ohne Bio-Zertifizierung auf den Markt. »Hauptsache gerettet«, befindet Philipp Prechtner und ergänzt: »Nichts destotrotz sind wir Mitglied im Demeter-Verband und setzen uns mit allen Kräften für den Ausbau der biologischen Landwirtschaft ein.« ACKERN FÜR DIE ZUKUNFT Doch für das Rettergut-Team hört das Engagement nicht beim Retten von Lebensmitteln auf. Ein Teil des Umsatzes fließt in die GemüseAckerdemie. Das vielfach ausgezeichnete Bildungsprogramm des gemeinnützigen Vereins Ackerdemia e. V. fördert unter anderem die Wertschätzung von Lebensmitteln bei Kindern und Jugendlichen: Gemeinsam säen, pflegen, ernten und essen sie Gemüse auf dem eigenen Kita- oder Schulacker. So erfahren die Heranwachsenden, wo die Lebensmittel herkommen, wie sie wachsen und wie viel Arbeit dahintersteckt. »Ein solches Bildungsprogramm zu unterstützen, ist für uns eine Herzensangelegenheit. Denn unsere Leidenschaft für einen nachhaltigen und wertschätzenden Umgang mit Nahrungsmitteln möchten wir auch in die nächste Generation tragen«, erklärt Stefan Prechtner. Rettung und bewusster Konsum von Lebensmitteln im Hier und Jetzt, aber auch Förderung und Bildung für eine nachhaltige Zukunft – das Team von Rettergut trägt mit seiner Haltung und seinen Produkten dazu bei, einem Ziel näher zukommen: eine Welt ohne Verschwendung. SF Die beiden Brüder Philipp und Stefan Prechtner produzieren bereits seit 2015 erfolgreich nachhaltige Snacks aus gerettetem Obst und Gemüse. ÜBER RETTERGUT • Rettergut ist eine Marke der Dörrwerk GmbH mit Sitz in Berlin • alle Produkte zeichnen sich dadurch aus, dass sie mit geretteten Zutaten hergestellt werden • für seine Arbeit hat das Unternehmen bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zum Beispiel den SWEETIE- Award und den Bundespreis »Zu gut für die Tonne!« des Bundesminis te riums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) • Mitglied beim Demeter e. V. • 15 Mitarbeitende • mehr erfahren: rettergut.de Übrigens ... Durch die Zusammenarbeit von Alnatura und Rettergut konnten 2021 über 30 Tonnen Obst und Gemüse gerettet und in Form von Aufstrichen, Pestos, Suppen und Musen in den Alnatura Super Natur Märkten verkauft werden. In allen Alnatura Märkten erhältlich: Demeter-Apfelmark im Pfandglas sowie die Aufstriche Rote Beete & Meerrettich und Tomate & Kräuter. Daneben gibt es in vielen Märkten weitere Rettergut-Produkte in Bio-Qualität. Alnatura Magazin Juli 2022 45

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