Ist vegane Kosmetik immer tierversuchsfrei? Nein. Auch vegane Produkte können Inhaltsstoffe enthalten, die einmal an Tieren getestet worden sind. Zwar trat im März 2013 ein Gesetz in Kraft, das es Kosmetik unternehmen verbietet, Tierversuche für ihre Produkte oder deren Inhaltsstoffe durchzuführen oder in Auftrag zu geben sowie Produkte in der EU zu vermarkten, für deren Herstellung Tierversuche (auch im Ausland) stattfanden. Allerdings wurden damit nicht alle Produkte automatisch tierversuchsfrei. Denn das 2013 in Kraft getretene Verkaufsverbot greift nicht für Produkte, die bereits vor dem 11. März 2013 auf dem Markt waren. Außerdem können Inhaltsstoffe, die unter das Chemikaliengesetz fallen, weiterhin an Tieren getestet werden. Manche dieser Inhaltsstoffe finden dann Eingang in Kosmetika, aber auch in Reinigungsund Waschmittel, Medikamente oder Farben. Siegel, die für tierversuchsfreie Kosmetik bürgen, sind das international gültige »Leaping Bunny«, der »Hase mit schützender Hand« des internationalen Herstellerverbands für tierschutzgeprüfte Naturkosmetik, Kosmetik und Naturwaren sowie die Veganblume und das V-Label. NATÜRLICHE PFLEGE* So viel Tier steckt drin – ein kleines Inhaltsstoffglossar • Chitosan oder Chitin: Insekten oder Krebstiere • Elastin: zum Beispiel aus Tiersehnen • Glykogen: aus den Muskeln von Tieren • Guanin: zerstoßene Fischschuppen • Karmin/Carmin/Cochenille: zerdrückte Cochenilleläuse • Keratin: zum Beispiel aus Federn oder Hufen von Schlachttieren • Kollagen: zum Beispiel aus Sehnen, Knochen und Bindegewebe • Lanolin: Sekret aus den Talgdrüsen von Schafen • Retinol: aus Fischleber • Schellack: Ausscheidungen der Lackschildlaus Eine Liste tierischer Bestandteile und deren Alternativen finden Sie unter peta.de/veganleben/inhaltsstoffe Warum werden überhaupt tierische Bestandteile in Kosmetik eingesetzt? Aufgrund ihrer für Kosmetik gewünschten Eigenschaften und billigen Verfügbarkeit. Denn oft stammen die Bestandteile aus Schlachtabfällen. Sie im Inhaltsstoffverzeichnis auf Kosmetikverpackungen zu erkennen, ist nicht einfach, denn sie tragen spezifische Namen (siehe Liste). Mittlerweile können aber tierische Bestandteile ohne Qualitätsverlust durch pflanz liche oder mineralische Inhaltsstoffe ersetzt werden. Nur zwei Bestandteile sind nicht direkt zu ersetzen: der knallrote Farbstoff Karmin (CI 75470), der aus Cochenilleläusen gewonnen wird, und Schellack, produziert von der Lackschildlaus. Für Karmin gibt es kein mineralisches Pendant, weshalb es bei veganen Lippenstiften nur dezente Rottöne gibt. In der konventionellen Kosmetik kann der knall rote Farbton allerdings synthetisch hergestellt werden. Schellack, das als Filmbildner in Nagellacken Einsatz findet, lässt sich bis jetzt nur durch Erdölprodukte ersetzen. Deshalb tragen die meisten Nagellacke von Naturkosmetikfirmen kein Naturkosmetik-Siegel. 50 Alnatura Magazin Januar 2022
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