VEGAN GENIESSEN Janas pikanter Kidneybohnen- Aufstrich »wie Leberwurst« »Durchgezogen gewinnt der Aufstrich noch an Intensität. Für mehr Raucharoma die Streichcreme zusätzlich mit Rauchsalz abschmecken.« Jana van Treeck ZUTATEN FÜR 2 SCHRAUBGLÄSER À 250 ML 1 große Zwiebel 200 g Räuchertofu (gekühlt) 360 g Kidneybohnen (im Glas) 100 g Cornichons (im Glas) und 100 ml Sud 5 EL Olivenöl 2 EL Sojasauce Shoyu-Art 2 TL Meersalz 3 EL Tomatenmark 1 TL Majoran gerebelt etwas schwarzer Pfeffer gemahlen ZUBEREITUNG Zwiebel schälen und in kleine Stücke schneiden. Tofu würfeln. Bohnen abgießen, mit Wasser überbrausen und abtropfen lassen. Cornichons abtropfen lassen, 100 ml Sud auffangen. 2–3 Gürkchen würfeln und beiseitestellen. 2 EL Öl in einer Pfanne erhitzen. Darin die Zwiebelwürfel bei voller Hitze 4 Min. glasig dünsten, Tofuwürfel hinzufügen und weitere 5 Min. unter gelegentlichem Wenden braten. Mit Sojasauce ab löschen und bei mittlerer Hitze 5 Min. einkochen. Bohnen in einen Standmixer geben. Pfanneninhalt, Cornichons, Sud, 3 EL Öl, Salz, Tomatenmark und Majoran hinzufügen und zu einer glatten Masse verarbeiten. Je nach Leistungsfähigkeit des Mixers noch etwas Cornichon-Sud hin zu - fügen. Mit Salz und Pfeffer abschme cken. Zum Servieren Aufstrich mit Gurkenwürfeln garnieren. Zubereitungszeit: 25 Min. Nährwerte pro Glas: Energie 597 kcal, Eiweiß 31 g, Fett 34 g, Kohlenhydrate 33 g 14 Alnatura Magazin Januar 2022 Marschland Naturkost Kidneybohnen und Cornichons im Pfandglas Neu Lust, vegan zu backen? Pinterest-App öffnen, den bunten Pincode scannen und loslegen.
VEGAN GENIESSEN Bunte Vielfalt und starker Geschmack Die pflanzenbasierte Ernährung wird immer populärer. Längst hat sie die Aura des Verzichts hinter sich gelassen und präsentiert sich in all ihren Möglichkeiten. G erichte, die schmecken und gleichzeitig die Ressour cen unserer Erde schonen – all das möchte die vegane Ernährung leisten. Aber was bedeutet vegan überhaupt? Kurz und knapp: eine Art der Ernäh rung, die alle tierischen Zutaten ausschließt. Stand früher der Verzicht im Vordergrund, ist es heute vor allem der Abwechslungsreichtum, der alte und neue Veganerinnen und Veganer begeistert. Wem läuft beim Gedanken an knackige grüne Bohnen, orangefarbenen Kürbis und rote Paprika nicht das Wasser im Mund zusammen? Oder bei der Erwähnung von Kokos- Mango-Reis? Und unter Beachtung einiger Regeln ist es mittlerweile gut möglich, sich ausge wogen vegan zu ernähren (lesen Sie mehr ab Seite 44). 1 DARUM VEGAN Menschen entscheiden sich aus verschiedenen Gründen für eine vegane Ernährung: Tierwohlaspekte, Gesundheitsfragen, Geschmacksvorlieben und zunehmend auch der Klimaschutz spielen eine große Rolle. Denn so viel ist sicher: Die Nutztierhaltung hat einen wesentlichen Anteil an der Klimabilanz unserer Ernährung. Dass sich der Anteil an vegan lebenden Menschen jedoch so rasant erhöht hat, mag auch daran liegen, dass das vegane Leben in den vergangenen Jahren einfacher geworden ist. Für Produkte wie Wurst oder Joghurt gibt es inzwischen auch pflanzliche Alternativen in guter Qualität. Und auch Milch, Butter und Käse können recht problemlos ausgetauscht werden. So bieten sich beispielsweise Haferdrink, Pflanzenmargarine oder vegane Quarkalternativen aus Soja an, um Vielfalt auf den Teller zu bringen. Daher wundert es nicht, dass sich der Anteil von Veganerinnen und Veganern in Deutschland zwischen den Jahren 2015 und 2020 von rund 850 000 auf etwa 1,12 Millionen erhöht hat. Während der Coronapandemie kamen laut Ernährungsreport 2021 noch einmal einige Hunderttausend dazu, sodass sich nun beinahe zwei Prozent der Bevölkerung pflanzenbasiert ernähren. ABWECHSLUNG IST TRUMPF Zusätzlicher Effekt einer veganen Ernährung: Sie hilft auch dabei, die vielen Varianten unserer Nutzpflanzen zu erhalten. Laut dem britischen Guardian haben die Menschen im Laufe ihrer Geschichte erstaunliche 6 000 verschiedene Pflanzenarten gegessen. Heute ist diese Vielfalt vergessen und neun Arten – zum Beispiel Reis, Weizen und Mais – machen mehr als 50 Prozent aller eingenommenen Kalorien weltweit aus. Ganz konkret sieht eine ausgewogene vegane Er nährung den Verzehr von Gemüse, Obst, Getreide, Nüssen und pflanzlichen Ölen vor. Die Beschäftigung mit einer vielfältigen pflanzlichen Küche stellt sich so von ganz allein ein. Sicher werden nicht alle Menschen zu Veganerinnen oder Vegetariern, nur weil es dem Zeitgeist entspricht, und bekehrt werden sollte auch niemand. Wer aber so viele unter schiedliche Geschmäcker und Nahrungsmittel wie möglich kennenlernen möchte, der kann sich durchaus von der veganen Kost in spirieren lassen. NT Wenn Sie schnell wissen wollen, ob ein Produkt vegan ist, können Sie sich auf das Veganblume- Siegel der Vegan Society verlassen. EINE KURZE GESCHICHTE DES VEGANISMUS Bereits vor 3 000 Jahren gab es erste vegane Bewegungen in Indien und Griechenland. 1847 gründete sich in Großbritannien die Vegetarian Society, aus der dann 1944 die Vegan Society hervorging. Das Wort »vegan« ist übrigens eine Verkürzung von »ve-ge-ta-ri-an«, also dem englischen »vegetarisch«. In Deutschland wurde zunächst von »Hochvegetarismus« gesprochen, ehe sich hierzulande auch »vegan« durchsetzte. 1 dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/ faqs/vegane-ernaehrung/ Alnatura Magazin Januar 2022 15
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