STANDPUNKT Neustart Klima. Jetzt und wir! Frohes neues Jahr! Nach 2020 lohnt es sich wohl, nach vorne zu schauen und neu zu starten. »Neustart Klima« war bereits Ende 2019 das Motto der Fridays-for-Future-Bewegung. Und es ist aktueller denn je. W ir starten das Jahr eins der Zwanzigerjahre des neuen Jahrtausends mit vielen Erkenntnissen aus dem vergangenen Jahr. Und mit der Erfahrung, wie sich eine globale Krise anfühlt. Sicherlich auch mit einem veränderten Blick auf Dinge, die wir bislang als selbstverständlich betrachtet haben. Ein weiteres Motto von Fridays for Future lautet: »Treat every crisis like a crisis«, also »Behandelt jede Krise wie eine Krise«. Denn die Klimakrise bleibt akut und uns bleibt wenig Zeit. Der UN-Klimarat hat schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass unser Verhalten in diesem Jahrzehnt entscheidend für das zukünftige Klima sein nicht überschreiten wollen. Kipp-Punkte haben meist unumkehrbare Zustände zur Folge. Zum Beispiel tauen die Permafrostböden an den Polen und in Hochgebirgen auf und setzen riesige Mengen CO 2 frei. Oder das Eis im Meer schmilzt und die Meeresspiegel steigen. Korallenriffe und Regenwälder sterben, Wetterkatastrophen häufen sich, Missernten werden zur Regel und Menschen heimatlos. Es liest sich wie in ein Endzeitkrimi. Das Gute ist: Wir sind die Drehbuchautorinnen und -autoren und können das Happy End zu einem Teil selbst schreiben. Natürlich sind Politik und Wirtschaft in der Verantwortung, die Weichen zu stellen. Aber auch wir haben die Macht, die Dinge zu verändern. Lassen Sie uns diese Macht nutzen und aktiv werden. Es geht um die systematische Verkleinerung unseres ökologischen Fußabdrucks. Dieser wird vor allem durch Ernährung, Wohnen, Mobilität und Konsum beeinflusst. Ernährung schlägt laut Weltagrarbericht mit einem Anteil von 21 Prozent zu Buche. Rechnet man die der Lebensmittelproduktion vor- und nachgela- Julian Stock ist seit 2014 Teil der Alnatura Arbeitsgemeinschaft und setzt sich für einen nachhaltigen Lebensstil ein. Schreiben Sie ihm, wenn Sie möchten: julian.stock@alnatura.de gerten Emissionen hinzu, beeinflussen wir sogar bis zu 37 Prozent über das, was auf unseren Tellern landet. 1 Was können wir tun? Lassen Sie uns Lebensmittelabfälle vermeiden, denn rund ein Drittel unserer Nahrung landet in der Tonne. Damit sparen wir Geld und unnötige Belastung fürs Klima. Lassen Sie uns ökologische Landwirtschaft mit Bio-Lebensmitteln weiterhin konsequent unterstützen, denn die Fruchtfolge auf den Bio-Äckern sowie die Vermeidung von Pestiziden und synthetischen Düngemitteln sorgen nicht nur für mehr Biodiversität und sauberes Grund wasser, sondern auch für mehr Humus – ein CO 2-Killer. Und lassen Sie uns aufbrechen in eine Ernährung mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln. Denn diese ist in den meisten Fällen deutlich klima freundlicher und ressourcenschonender. Und jeden Tag Fleisch ist doch voll 90er. Packen wir es an! Für unsere Zukunft. »Wir alle stellen täglich die Weichen für die Zukunft der Menschen auf der Erde.« Julian Stock, Alnatura wird. Je aktueller die Prognose der Wissenschaft, desto dringlicher der Hinweis. Das Jetzt ist also entscheidend. Und wir alle entscheiden über das Jetzt. Wir alle stellen täglich die Weichen für die Zukunft der Menschen auf der Erde. Ein »Weiter so« ist keine Lösung, ebenso wenig kleine Anpassungen. Es braucht schnell einen grundlegenden ökologischen (und auch sozialen) Wandel, wenn wir sogenannte Kipp-Punkte 10 Alnatura Magazin Januar 2021 1 https://www.weltagrarbericht.de/fileadmin/files/weltagrarbericht/ Weltagrarbericht/15KlimaEnergie/2019IPCC_SPM.pdf
REZEPTIDEEN Wie ist das Klima in der Küche? Köstlich! Wir wissen inzwischen, dass kleine Veränderungen auf dem Teller eine große Wirkung haben können. Aber wie bringen wir das unserem inneren Gewohnheitstier bei? Tasten Sie sich ruhig langsam heran: Ob Sie einen Tag in der Woche zum Veggie-Tag erklären oder zunächst nur bei einer Komponente Ihres Gerichts zur pflanzlichen Alternative greifen – jeder kleine Schritt zählt. Und der Genuss kommt dabei ganz sicher nicht zu kurz. Dass pflanzliche Gerichte alles andere als karge Kost sind, zeigen wir Ihnen mit unseren klimafreundlichen Rezeptideen. Alnatura Magazin Januar 2021 11
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