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Alnatura Magazin Januar 2018

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GESELLSCHAFT Schillernder Sänger Der Star ist »Vogel des Jahres 2018«. In Deutschland wird er immer seltener. Wer im Garten auf einmal Hundebellen, Alarmanlagentöne oder Handyklingeln hört, muss sich keine Sorgen um seine geistige Gesundheit machen, sondern hört vermutlich Gesänge des Stars. Der kürzlich vom Naturschutzbund (NABU) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) zum »Vogel des Jahres 2018« gekürte Geselle ist nämlich ein ausgezeichnetes Imitationstalent. Nicht dies hat ihm allerdings den aktuellen Titel eingebracht, sondern die Tatsache, dass es immer weniger von seiner Art gibt. »Der Star ist bekannt als Allerweltsvogel – den Menschen vertraut und weit verbreitet«, sagt Heinz Kowalski, NABU-Präsidiumsmitglied. »Doch seine Präsenz in unserem Alltag täuscht, denn trotz natürlicherweise schwankendem Nahrungsangebot und Bruterfolg nimmt der Starenbestand kontinuierlich ab. Es fehlt an Lebensräumen mit Nahrung und Brutmöglichkeiten – insbesondere verursacht durch die industrielle Landwirtschaft.« Und Dr. Norbert Schäffer, LBV- Vorsitzender, ergänzt: »Zwei Millionen Starenpaare haben wir allein in Deutschland in nur zwei Jahrzehnten verloren. Jetzt gilt es, den Star durch praktischen Naturschutz und Sicherung des Lebensraums zu unterstützen.« Der Bestand des Stars in Deutschland liegt derzeit zwischen 3 und 4,5 Millionen Paaren. Das sind zehn Prozent des europäischen Starenbestandes, der bei 23 bis 56 Millionen liegt. Trotzdem ist der schillernde Geselle ein typisches Beispiel für den stillen Rückgang der häufigen Vogelarten, denn sein Bestand hat jüngst dramatisch abgenommen. In der aktuellen deutschlandweiten Roten Liste ist der Star sogar direkt von »ungefährdet« (RL 2007) auf »gefährdet« (RL 2015) hoch gestuft worden und hat somit die Vorwarnliste ausgelassen. Hilfe für den Star Die Nahrung des Stars ist abhängig von den Jahreszeiten. Im Frühjahr stehen Kleintiere aus dem Boden auf dem Speiseplan. Im Sommer und Herbst schätzen Stare zusätzlich Früchte und Beeren. Gründe für den Rückgang des Bestands sind der Verlust und die intensive Nutzung von Weiden, Wiesen und Feldern, auf denen der Star nicht mehr genug Würmer und Insekten zum Fressen findet. Denn werden Nutztiere nur im Stall gehalten, fehlt der Mist, der Insekten anlockt. Die Der NABU engagiert sich seit 118 Jahren für Mensch und Natur. Mit mehr als 620 000 Mitgliedern und Förderern ist er der mitgliederstärkste Umweltverband in Deutschland. Neben Vogel- und Artenschutz engagiert sich der NABU für den globalen Klimaschutz, setzt sich für eine nachhaltige europäische Agrarpolitik ein, kümmert sich um saubere Meere und vieles mehr. Die besondere Stärke des NABU liegt in der fachlichen Kompetenz und der praktischen Naturschutzarbeit seiner aktiven Mitglieder, die in über 2 000 Ortsgruppen organisiert sind. Beweidung und der Tritt des Viehs erleichtern dem Star die Suche nach Bodeninsekten und schmackhafte Grashüpfer werden durch die Großtiere aufgescheucht. Die zunehmende Großstallhaltung dagegen mit importiertem Sojaschrot aus Südamerika als Futter statt Gras von der Wiese sowie die Umwandlung von Weiden in Maisäcker und Intensivgrünland verdrängen den Star zusätzlich. Biozide und Agrochemikalien vernichten weitere Nahrungsinsekten direkt oder deren Futterpflanzen durch Herbizide. Beerentragende Hecken und Wildobst zwischen den Feldern sucht man vielerorts ver gebens. Auch Wohnungsnot macht es unserem Star schwer. Geeignete Nistplätze fehlen dort, wo alte Bäume mit Bruthöhlen entfernt werden. In der offenen Landschaft findet er diese vor allem in Alleen und an Waldrändern. Angepasst hat sich der Star an die Stadt: Der urbane Geselle nutzt Nistkästen oder Hohlräume an Dächern und Fassaden 38 Alnatura Magazin Januar 2018

ANZEIGE Die reine Natur von ihrer schönsten Seite. Weitere Informationen und eine Anleitung zum Starenkastenbau unter NABU.de/star zum Nestbau. Wiesen in Parkanlagen, Friedhöfen und Kleingärten liefern ihm Nahrung. Doch auch dort droht ihm Lebensraumverlust durch Bauvorhaben, Sanie - r ungen oder Verkehrssicherungsmaßnahmen. Helfen können dem Star daher Nistkästen, gerne auch gleich mehrere, denn der Star ist ein geselliger Vogel. Zu bezeugen ist dies am besten im Herbst, wenn imposante Schwarmwolken aus vielen Tausenden Staren am Himmel zu sehen sind, die während des Zuges einen Schlafplatz zur Rast suchen. Die genannten Probleme bestehen übrigens nicht nur in Deutschland. Dies lässt sich daran beobachten, dass die einst gewaltigen Schwärme bei uns mit über einer Million Stare aus Dänemark, Polen und anderen Herkunftsländern ebenfalls kleiner werden. Wer dem Star also zusätzlich helfen möchte, sollte sich für eine EU-Agrarreform einsetzen und privat Produkte aus ökologischer und nachhaltiger Herstellung kaufen. Denn Viehweiden und extensiv genutzte Wiesen helfen dem Star, Futter zu finden. Der damit einhergehende Verzicht auf Pestizide und Dünger kommt dem Star ebenfalls zugute. ››› Gastbeitrag Nicole Flöper vom NABU Medizinische Hautpflege mit hochwertigen Bio- Pflanzenwirkstoffen. Speziell für trockene und zu Allergien neigende Haut. Spendet viel Feuchtigkeit und beruhigt Hautirritationen – 100 % frei von synthetischen Duft-, Farbund Konservierungsstoffen. 100 % zertifizierte Naturkosmetik lavera. wirkt natürlich schön.

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