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Alnatura Magazin - Januar 2017

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Das kostenlose Kundenmagazin von Alnatura mit folgenden Themen: Kostenloses, monatliches Kundenmagazin der Alnatura Super Natur Märkte. Top-Themen in diesem Monat: Ideen für die Bio-Wohlfühlküche - so verstehen wir "Clean Eating"; Rund um den Honig - Warenkunde und Rezepte; Alnatura Aktion #KunstKochen

LEITBILD LANDWIRTSCHAFT

LEITBILD LANDWIRTSCHAFT Nachhaltig essen in einer urbanen Welt Wo wird es hingehen mit der Landwirtschaft? In dieser Serie äußern sich namhafte Experten zum Thema und stellen ihre Thesen vor. 2050 wird es weder eine konventionelle Landwirtschaft im heutigen Sinne noch einen Bio-Landbau nach den heutigen Regeln geben. Was dann? 2009 zeigten der Weltagrarbericht und die Arbeiten des schwedischen Forschers Johan Rockström schonungslos den Handlungsbedarf der Landwirtschaft auf: Noch nie wurden so viele Lebensmittel pro Kopf produziert und dennoch leiden Millionen Menschen Hunger. Eine Milliarde Menschen sind übergewichtig, andere sind von einem eklatanten Vitaminmangel betroffen. Hinzu kommen die Veränderungen durch den Klimawandel. Hat der Bio-Landbau dafür die richtigen Antworten oder bleibt er einer elitären Klientel vorbehalten? Mit guten Wachstumsaussichten zwar, aber als Nische wenig relevant für Klimawandel, Umweltschutz und Ernährungssouveränität? Oder ist der Bio- Landbau eine Nachhaltigkeitsstrategie für alle, wie es die Bio- Organisationen der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM) mit dem 50-Prozent-Ziel in der EU anstreben? Um ein Leitbild für die Landwirtschaft zu entwickeln, muss man bei den größten Veränderungen ansetzen: Bis 2050 werden drei Viertel der Menschen in urbanen Megazentren wohnen, prognostiziert die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Die Versorgung von 7,5 bis 8,5 Milliarden Städtern ist vor allem eins: Logistik der Waren, Logistik der Nährstoff- und Abfallflüsse, Logistik der Informationen, des Vertrauens und der Sicherheit. Diese Entwicklung ist nicht umkehrbar, obwohl die Bio-Bewegung das Landleben gerne verklärt. Denn viele Pioniere des Bio-Landbaus sind von der Stadt aufs Land gezogen und haben dort ihre Verwirklichung gefunden. Doch ist das schlimm? Vielleicht sind die zukünftigen Bäuerinnen die urbanen Gärtner, die Familien, die sich mit Arbeit und Kapital solidarisch an Bauernhöfen beteiligen, oder die Angestellten, Bankiers oder Kreativen, die eine Auszeit auf dem Bauernhof suchen. Stadtferne Kleinbauern werden als isolierte Zellen der Landwirtschaft nur in kooperativen Organisationsformen am wachsenden Handel teilhaben können. Erfolgreich wird diejenige Landwirtschaft sein, welche das Naturkapital (wie den Bio-Landbau), das Sozialkapital (wie kooperative Wirtschaftsformen) und das Humankapital (wie gut ausgebildete, informierte und an der Welt teilhabende Bauernfamilien) optimal einsetzt. 44 Alnatura Magazin 01.2017 Fest steht: Der Bio-Landbau suchte Alter nativen für die Probleme des 20. Jahrhunderts. Aber die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts sind noch zu wenig angesprochen. Bäuerliches Wissen wird zwar wichtig sein, weil nachhaltige Wirtschaftsweise nur lokal angepasst funktioniert. Die »neuen« Bauern und Bäuerinnen, die oft nur auf Zeit oder in Kooperation mit anderen in der Landwirtschaft tätig sind, werden sich auf moderne Expertensysteme stützen, die traditionelles Wissen weitergeben und neues Wissen integrieren. Die Technologien dafür sind netzunabhängige Kommunikation, Daten-Wolken, kleinsträumige Wetterprognosen, geografische Informationssysteme (das räumliche Gedächtnis der Ökologie), feinauflösende Kameras in der Fernerkundung und Algorithmen für Wissen und Informationen. Große, von Unternehmen oder Kooperativen geführte Betriebe können dank der Präzisionslandwirtschaft vielfältig, bodenschonend, im Mischanbau, mit Fruchtfolgen und in Harmonie mit der Landschaft bewirtschaftet werden. Der Umweltschützer Douglas Tompkins machte es auf seiner 3 000-Hektar-Farm »Laguna Blanca« in Argentinien vor. Viele repe titive, schwere körperliche Arbeiten werden automatisiert, Maschinen und Roboter werden kleiner, kostengünstiger und selbstlernend. Die wuchernden Städte werden städteplanerisch auf die Integration von Gärten, Gemüsetürmen und ganzen Landwirtschaftsbetrieben hin optimiert. In und um Städte wird der ökologische Anbau aufblühen, da es genügend Nährstoffe und organische Substanz gibt und Pestizide nur Probleme verursachen würden. Um die Abfälle besser zu nutzen, wird es neue Produktionsformen wie Aquaponik (kombinierte Zucht von Fischen und Pflanzen), Insektenfarmen und vertikalen Anbau geben, nachhaltig und energiesparend, aber nicht Prof. Dr. Urs Niggli ist seit 26 Jahren Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) in Frick, Schweiz. Er lehrt an der Universität Kassel-Witzenhausen über den Bio-Landbau in der EU (Forschung, Politik, Gesetzgebung). Außerdem ist er Mitglied in zahlreichen Expertengruppen und Beiräten in Deutschland, der Schweiz und der IFOAM. urs.niggli@fibl.org

HERSTELLER-EMPFEHLUNG* bio. Hauswände in Quartieren werden zur grünen Lunge und Salatköpfe wachsen dort. Viele Erzeugerbetriebe im stadtnahen Raum werden direkte Verbindung zu Städtern haben, die dort arbeiten, konsumieren und lernen. Die Tiere werden so gehalten, dass ihr Wohlbefinden erlebbar ist. Stadtferne Betriebe werden noch größer sein. Sowohl Unternehmen wie auch kooperative Formen (zum Beispiel eine moderne Gewannebewirtschaftung) werden dank »Acker 4.0« (agrar-)ökologisch bewirtschaftet. Modernste Systeme der Tierüberwachung ermöglichen eine Kombination von Herdenbetreuung und Einzeltierbeobachtung. Die moderne Kuh wird also ein »iHalfter« oder einen »iChip« tragen. Allgemein werden die Informationen über die gemessene nachhaltige Bewirtschaftung und andere betriebliche Maßnahmen dank QR-Codes entlang der Wert schöpfungskette fließen und Vertrauen schaffen. Die Idee der Bio-Pioniere – geprägt von Jean- Jacques Rousseaus Einklang mit der Natur – wird durch das moder ne Leitbild des Bio-Landbaus »Natur, Mensch und verantwortungsvolle Technik« abgelöst. Bäuerinnen und Bauern werden mehr Zeit haben, sich als Experten für eine nachhaltige Gesellschaft weiterzubilden und entsprechende Dienstleistungen anzubieten. ››› Gastbeitrag Urs Niggli Serie konzipiert und redaktionell betreut von Manon Haccius. Sorgen in der veganen Küche für Abwechslung: Die Alnatura Soja- Zubereitungen schmecken überall dort, wo sonst auch Joghurt passt! Ein wahrer Genuss – ob pur, zum Müsli oder in Obstsalat. Alle Sorten sind außerdem von Natur aus laktose-, milcheiweiß- und glutenfrei. ALNATURA BIO-SOJA NATUR vegan, MANGO vegan ODER VANILLE vegan • Natur: milder Geschmack, ohne Zuckerzusatz, aus europäischen Sojabohnen • Vanille: abgerundet mit gemahlener Bourbonvanille • Mango: fruchtig-exotischer Geschmack, mit 13 % Mango • ohne Aromastoffe • Tipp: als Frühstück, Nachtisch oder Snack genießen Natur 400 g 1,49 € (1 kg = 3,73 €) Mango 400 g 1,69 € (1 kg = 4,23 €) Vanille 400 g 1,69 € (1 kg = 4,23 €) Alnatura Magazin 01.2017 45 * Bei Produkten, die als »Hersteller-Empfehlung« gekennzeichnet sind, handelt es sich um Anzeigen. Diese Produkte erhalten Sie in Ihrem Alnatura Super Natur Markt.

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