ZU BESUCH BEI MOUNT HAGENDie peruanischen Arabica -Bohnen wachsen in Höhenlagenvon 1 500 Metern und werdenvon Hand gepflückt.Kaffeefür FortgeschritteneHundert Prozent bio, fair gehandelt, mitfeinen Aromen: Seit 1986 bietet MountHagen Kaffeegenuss für alle, die dabei eingutes Gewissen haben möchten. Wir habenmit Prokurist Karsten Suhr im Firmensitz inHamburg gesprochen.Die Marke Mount Hagen wurde 1986 von derWertform GmbH in Hamburg gegründet. Seit1996 ist Karsten Suhr Prokurist sowie Kopf, Herzund Bauch der Firma, die im Jahr 2023 ihr 40-jährigesJubiläum feierte. Sie wurde als Bio-Firma gegründet, weilMitarbeitende Kontakt zu Demeter im Norden Deutschlandshatten. Das erste Produkt war ein Malzkaffee, danachkam Kaffee. »Durch einen Zufall sind wir in Papua -Neuguinea gelandet, weil es dort eine Farm gab, die voneinem Deutschen betrieben wurde«, erzählt uns KarstenSuhr. Die Farm hatte auf Demeter umgestellt. Sie lag in derNähe des Berges und der Stadt Mount Hagen, so entstandder Markenname. Der Paradiesvogel, der auch die Wort-Bild-Marke ziert, ist das Wappentier von Papua-Neuguinea.Der Kaffee aus Papua-Neuguinea ist grundlegend für dieGeschmacksbildung: In allen Mount-Hagen-Mischungenist ein Anteil davon enthalten. Außerdem stammen dieBohnen beispielsweise aus Honduras oder Peru. Es gibtvon Mount Hagen auch reine Sorten, zum Beispiel Perupur. »Dieses Jahr wird es noch Honduras pur geben«, gibtuns Suhr einen Ausblick.Die Sache mit dem Instant-KaffeeWir fragen uns, warum ein Kaffeekenner wie die WertformGmbH den Fokus auf Instant-Kaffee legt. »Wirkommen von der Gründung her aus dem Instant-Bereich,bieten aber natürlich auch Röstkaffee an, da der deutscheMarkt das erfordert. Unser Instant-Kaffee schmeckt deutlichbesser als viele andere«, ist er überzeugt. Laut Kaffeeverbandist Instant-Kaffee auch gar nicht der Kaffee derBanausen, sondern er wird in den meisten Haushalten zusätzlichzum »normalen« Kaffee verwendet, also für dieÜberMount Hagen• Pionier im Bereich Fairtrade- und Bio-Kaffee seit 1983• 1986 Eintragung als Marke der Wertform GmbH• Sitz in Hamburg• alle Produkte, ob klassische Röstkaffees, Espressi oderdie Instant-Kaffees, werden zu Fairtrade-Bedingungenhergestellt und sind Naturland- oder Demeterzertifiziert20 Alnatura Magazin Februar 2025
Von links: Karsten Suhr (Mount Hagen) mit denKaffeebauern Cesar Marin Arce und Richard AgueroJanampa in Peru.Momente, in denen es eben schnell gehen soll. In Deutschlandsei das Verhältnis 80 Prozent Röst- und Espressokaffeetrinkende,20 Prozent Instant, so Suhr. »In Englandist das genau umgekehrt. Dort wird immens viel Instant-Kaffee getrunken.«Und wie trinkt er selbst am liebsten seinen Kaffee?»Überwiegend trinke ich Demeter-Röstkaffee aus einerFilter maschine. Ich mahle die Bohnen frisch und übergießesie dann im Filter. Aber wenn es schnell gehen muss, trinkeich auch unseren Instant-Kaffee. Am Wochenende trinkeich gerne Espresso aus einer Bialetti-Kanne.« Natürlichvon Mount Hagen, klar.Kaffee-Expertise für die ganze WeltDer Unterschied zwischen Röstkaffee und Espresso ist derRöstprozess. Espresso wird stärker und etwas länger geröstet– Ergebnis ist eine dunklere Bohne mit anderem Geschmack.Bei Mount Hagen werden die Bohnen schonendgeröstet, indem man versucht, 220 Grad Celsius nicht zuüberschreiten. Ziel ist, lieber länger als heißer zu rösten.»Je länger ich Kaffee röste, desto mehr Aromen bekommeich aus ihm heraus. Es wurden tausend verschiedene Aromenim Kaffee nachgewiesen. Auch die Bitterstoffe gehenbeim Rösten weg«, so Suhr. Mount Hagen hat zu 99Prozent Arabica-Kaffees im Sortiment. Einzig der Barista-Kaffee hat einen Anteil Robusta-Bohnen, um etwas mehrGeschmacksvolumen zu erreichen. Es handelt sich dabeium einen Robusta aus Uganda, der ein ausgeprägtes Volumenund eine gute Crema besitzt.Die fertigen Kaffees liefert Wertform in die ganzeWelt. Dabei ist der Instant-Kaffee besonders relevant: Erist mindestens 36 Monate haltbar, so übersteht er die weitenWege und die lang dauernde Auslieferung in den Zielländerngut. Bei Alnatura sind Mount-Hagen-Kaffees seitcirca 15 Jahren erhältlich, die beiden Unternehmen verbindeteine langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit.Im Markt werden die Kundinnen und Kunden angespro-Der entkoffeinierte Instant-Arabica-Kaffeeschmeckt warm, würzig und nussig mit feinerSäure. Der Peru-Espresso von der KaffeefarmLa Chacra D’dago besitzt eine komplexe Würzemit Schokonoten und ist Demeter-zertifiziert.Auf der Farm La Chacra D’dago in Peru steuern spezielleFermentationstanks den Prozess besser alsdie üblichen offenen rechteckigen Becken. Bemalthat sie Eduardo Marin, einer der Inhaber-Söhne.chen, die bereit sind, für Zertifizierungen wie Naturlandund Demeter sowie die herausragenden Mischungenetwas mehr zu bezahlen. »Es ist trotz des Sparverhaltensder Menschen für uns sehr wichtig, unserer Linie treu zubleiben«, sagt Karsten Suhr. »Wir wollen unseren Anbauendenin den Ursprungsländern zinslose Kredite bietenkönnen und die Zertifizierungen, die Qualität undden besonders guten Geschmack aufrechterhalten.«Herzensprojekt biodynamischer AnbauBesonders am Herzen liegt Karsten Suhr der biodynamischeAnbau und die Demeter-Zertifizierung. »Es ist meinpersönlicher Wunsch, den Demeter-Bereich weiter auszubauen.Ich halte die biodynamische Landwirtschaft fürdie beste Landwirtschaft, die es gibt. Die Ergebnissesprechen für sich: Vielfältigkeit, Bodenstruktur, Biodiversität.«Das Demeter-Projekt in Peru, das Mount Hagenseit zehn Jahren unterstützt, wächst kontinuierlich: AchtKleinbauernfamilien haben dort bisher auf Demeter umgestellt.Mount Hagen fördert sie mit zinslosen Krediten,was über die Ernte wieder ausgeglichen wird. Auch inHonduras hat Mount Hagen Demeter-Projekte initiiert.»Wir schätzen Stabilität. Teilweise laufen unsere Kooperationenbereits seit 20 Jahren. Ich bin auch gelegentlichvor Ort. Da sieht man, wie viel wertvolle Handarbeit ineinem Kilogramm Kaffee steckt.« mgkAlnatura Magazin Februar 202521
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