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Alnatura Magazin Februar 2023

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Lasst uns kochen: Rezepte aus Süddeutschland // Dossier: Alles übers Fasten // Naturdrogerie: Zeit für den Frühjahrsputz

Lust auf Kultur Bereits

Lust auf Kultur Bereits mit der Erfindung der Videokassette hatte man das Verschwinden der Kinos beschworen. Doch es kam anders. Kino bietet ein besonderes Gemeinschaftserlebnis; Filme können eine Strahlkraft entwickeln, die uns geradezu euphorisch nach Hause oder in die nächste Bar gehen lässt. Sie können nachhaltig bewegen und inspirieren oder umgekehrt gesellschaftliche Bewegungen abbilden. Die diesjährige Berlinale, die Filmfestspiele in Berlin, singt ein Lied davon. Und dann gibt es da noch »Bigger than us«. Der Ruf der großen Leinwand Mit der Initiative »Bye Bye Plastic Bags« setzt sich Melati gegen die Vermüllung ihrer Heimat Indonesien ein. E s ist schön, Menschen zu folgen, die Visionen haben. Die heute 21-jährige Melati Wijsen von der indonesischen Insel Bali ist einer von ihnen. Melati engagiert sich seit neun Jahren gegen die Plastikverschmutzung in ihrer Heimat. Wir sehen sie gleich zu Anfang des Dokumentarfilms »Bigger than us«, der mit dem Start der Berlinale am 16. Februar 2023 in 90-minü tiger Spielfilmlänge in die Kinos kommt. Szenen aus »Bigger than us«: Melati trifft Mohamad an der libanesisch-syrischen Grenze. Mit zwölf Jahren baute er dort in einem Flüchtlingslager eine Schule auf. Heute lernen hier täglich 200 syrische Kinder für ihre Zukunft. Der Film zeigt, wie sie sich zusammen mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Isabel und der Initiative »Bye Bye Plastic Bags« gegen die Plastikverschmutzung in Indonesien stark macht. Gemeinsam mobilisieren sie Tausende von Kindern sowie Touristinnen und Touristen und erwirken ein Dekret, das schließlich den Verkauf und die Verteilung von Plastiktüten, Verpackungen und Strohhalmen auf ihrer Insel verbietet. Melati glaubt an die Kraft ihrer Genera tion und ent wickelt Youthtopia.world, eine Bildungs- und Tool- Sharing-Plattform für junge Menschen, die sich engagieren wollen. Sie ist aber noch lange nicht am Ende, denn sie bereist die Welt, um Gleichgesinnte zu treffen, von ihnen zu lernen und sich zu vernetzen. Anhand von sechs jungen Menschen vom Libanon über Afrika bis Rio de Janeiro zeigt Melati dem Kino publikum ihre ganz eigene Welt der Courage und des Enga gements. Die Porträtierten kämpfen für Menschenrechte, für das Klima, für Meinungs freiheit, so ziale Gerechtigkeit und den Zugang zu Bildung oder Nahrung. Und sie sind in der Lage, eine Menge zu verändern. Produziert von der Oscar-Preisträgerin Marion Cotillard, zeichnet der Dokumentarfilm »Bigger than us« das Bild einer Generation, die sich nicht mehr mit dem Zustand dieser Welt abfinden möchte und für ihr Recht auf eine lebenswerte Zukunft kämpft. Der Regisseurin Flore Vasseur (»Meeting Snowden«) gelingt ein einfühlsames Porträt einer jungen globalen Bewegung, das Kraft gibt und zeigt, dass Veränderung nicht nur unerlässlich, sondern auch möglich ist. Ein Film für die große Leinwand. 56 Alnatura Magazin Februar 2023

Vom Jungsein und Erwachsenwerden Um Kindheit und das Erwachsenwerden geht es auch in der diesjährigen Retrospektive der Berlinale in Berlin, die wieder Tausende Gäste in die Kinosäle rufen wird. Unter dem Motto »Young at Heart – Coming of Age at the Movies« stellen renommierte internationale Filmschaffende ihre Comingof-Age-Filmfavoriten vor, die mit dem Erwachsenwerden zusammenhängen. Ob nun Natalie Wood und James Dean in »Rebel Without a Cause« oder Matthew Broderick in »Ferris macht blau« – die Retrospektive der 73. Internationalen Filmfestspiele widmet sich dem Jungsein und Erwachsenwerden als gemeinschaftliches Kinoerlebnis. Immer wieder haben sich Filmschaffende jugendlicher Lebenswelten angenommen und ihnen filmisch Ausdruck verliehen. Dabei decken sie sämtliche Genres ab, vom Drama über die Komödie bis zum Horrorfilm. Zentral sind stets die Fragen: Wer bin ich? Wer möchte ich sein? Wer kann ich sein? Rainer Rother, Leiter der Retrospektive und Künstlerischer Direktor der Deutschen Kinemathek, erläutert: »In unserem Heute stellt sich die junge Generation Ängsten, Zweifeln und einer unsicherer werdenden Zukunft angesichts von Klimawandel, Pandemie- und Kriegserfahrungen. Das Kino – als kulturelle Institution ebenfalls im Wandel begriffen – bietet den Ort, in die Begegnung zu gehen und Ideen aufzuzeigen, unsere Zukunft zu gestalten. Denn Filme und ihr Erleben auf der großen Leinwand können uns Halt und Orientierung geben. Sie können Freiheit denken und Ideale vermitteln, können große Gefühle hervorrufen, Gemeinschaften bilden und uns ein Leben lang prägen. Insbesondere Coming-of-Age- Filme sind Dialoge von Möglichkeiten, aus denen das Publikum Perspektiven und Inspirationen ziehen kann – so gestalten sie Zukunft. Anlass genug, Coming of Age mit der Berlinale Retrospektive zu würdigen.« Etwa 30 Filmschaffende, darunter Maren Ade, Pedro Almodóvar, Wes Anderson, Juliette Binoche, Karoline Herfurth oder Martin Scorsese, werden ihren persönlichen Filmfavoriten zum Thema »Coming of Age« für das Programm der Retrospektive aus- wählen. Die vollständige Liste des Programms und der an der Filmauswahl teilnehmenden Filmschaffenden gibt es auf der Website der Berlinale (berlinale.de). Zur Retrospektive finden zudem Begleitveranstaltungen statt. mf Retrospektive- Teilnehmerin Karoline Herfurth verrät, was ihr prägender Lieb lingsfilm beim Erwachsenwerden war. Die Schauspielerin, Filmregisseurin und Drehbuch autorin bezieht sich auf den austra lisch-französischen Film »Muriel’s Wedding« von Paul J. Hogan aus dem Jahr 1994: »In meiner Jugend gab es kaum Filme über junge Frauen, in denen es darum ging, sich von weit verbreiteten Idealen zu befreien und bei sich selbst anzukommen. ›Muriels Hochzeit‹ war eine echte, warme Umarmung und für mich der Schlüssel in eine andere, gesündere Welt.« »Am Küchentisch sprach ich mit meinem damals sieben jährigen Sohn und meiner dreijährigen Toch ter über das Thema Umweltverschmutzung. Mein Sohn fragte: ›Und was tust du? Was tust du, damit der Planet nicht stirbt, Mama?‹ Ich erzählte ihm, dass ich Bücher schreibe und Filme über Korruption mache, über versteckte Machenschaften und so weiter, aber dass ich nichts wirklich tun könne. ›Nein, aber im Ernst, Mama, was tust du?‹ – ›Naja, weißt du, wir fahren mit dem Zug, wir haben kein Auto, wir kaufen Bio- Produkte ...‹ Und noch ein drittes Mal: ›Mama, aber was tust du?‹ – ›Nun, offensichtlich nicht genug!‹« Regisseurin Flore Vasseur darüber, wie es zu dem Film über Melati Wijsen und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter kam. Übrigens … Eine Alternative zu Papier- Tragetaschen sind langlebige Stoff taschen. Wer die Berlinale in Berlin besucht, findet in den Alnatura Märkten vielleicht noch eine der begehrten Einkaufstaschen mit dem Motiv der spanischen Künstlerin Conxi Sane. Alnatura Magazin Februar 2023 57

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