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Alnatura Magazin Februar 2023

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Lasst uns kochen: Rezepte aus Süddeutschland // Dossier: Alles übers Fasten // Naturdrogerie: Zeit für den Frühjahrsputz

DOSSIER Zwischen

DOSSIER Zwischen Tradition, Allheilmittel und Ernährungstrend: Erfahren Sie, wo die Ursprünge des Fastens liegen, warum freiwilliger Verzicht so guttut, welche Fastenmethoden es gibt und wodurch sie sich auszeichnen. D ie Geschichte des Fastens ist ebenso lang wie die Fastenarten vielfältig. Seit Beginn der Menschheit fasten Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen. Der Ursprung liegt viele Jahrtausende zurück: In den Religionen begründet, fand das Fasten schließlich seinen Weg in die Medizin. So belebten Ärztinnen und Ärzte das Fasten Ende des 19. Jahrhunderts wieder – zu körperlichen Zwecken wie auch aus spirituellen Gründen. Traditionelle Praxis wurde zur medizinischen Therapie. Während es heutzutage manchen auch darum geht, überflüssige Pfunde zu verlieren, bietet Fasten für die meisten eine effektive Möglichkeit, ihren Konsum zu reduzieren und dem hektischen Alltag für eine Zeit zu entfliehen. VERZICHT ALS BEWÄHRTE TRADITION Sich für eine bestimmte Zeit in Verzicht zu üben, ist seit jeher der Motor religiösen Fastens und Gebot verschiedener Kulturkreise. So sollte der Verzicht mehr Zeit und Raum für Meditation sowie Gebete schaffen und dabei Körper und Seele reinigen. Gerade in Kirchen und Klöstern wurde Fasten als Form der Reinigung jahrhundertelang gepflegt – zur Buße, Abwehr des Bösen, aus Demut oder als Streben nach Konzentration, Erleuchtung oder Erlösung. Während die Fastenzeit im Christentum 40 Tage von Aschermittwoch bis Karsamstag an dauert, fasten Muslime 30 Tage lang. Die Umsetzung ist unterschiedlich: Christen ist zwar eine Mahlzeit am Abend gestattet, Alkohol, tierische Produkte, Hochzeiten und Sex dafür verboten. Im Islam wird im Ramadan, dem neunten Monat des islamischen Mondjahres, zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang nicht gegessen, getrunken und geraucht. Mit vier mehrwöchigen Fastenzeiten im Jahr verlangt die orthodoxe Kirche ihren Gläubigen die längste Fastenzeit ab. Auch im Judentum und Buddhismus wird gefastet – nicht über einen längeren Zeitraum, sondern an einzelnen Tagen im Jahr. Sogar die alten Ägypter sollen schon an die Kraft des Fastens geglaubt haben. WIEDERENTDECKT UND NEU AUFGELEGT Heutiges Fasten ist teils immer noch religiös bedingt, wenn auch oft in abgeschwächter Form. Den meisten geht es dabei darum, schlechte Angewohnheiten loszuwerden und sich neu zu orientieren. Gängige Laster, die so angegangen werden, sind zum Beispiel der Konsum von Alkohol und Zigaretten, von Fleisch oder Süßigkeiten. Auch digitale Geräte und (soziale) Medien werden immer öfter Gegenstand des Fastens. Während Fasten für die einen eine religiöse Bedeutung hat, geht es für andere um einen bewussten Verzicht – wenigstens einmal im Jahr. Worauf in welcher Form wie lange verzichtet wird, entscheidet jede und jeder selbst. Wer für einen be- 32 Alnatura Magazin Februar 2023

stimmten Zeitraum komplett auf feste Nahrung verzichten möchte, sollte im Vorfeld ärztlichen Rat einholen. Menschen in einer psychisch labilen Verfassung, mit Vorerkankungen oder Essstörungen sowie Schwangere, Stillende und Kinder sollten vom Fasten absehen. Die Liste an Fastenmethoden, die sich in den vergangenen hundert Jahren etabliert haben, ist lang. Dabei ist wohl für alle, für die die Praxis des Fastens unbedenklich ist, eine passende Variante dabei. jah Gängige Fastenarten im Überblick Sowohl die Dauer als auch die Umsetzung unterscheidet die verschiedenen Fastenarten voneinander. Ein möglicher Einstieg für Unerfahrene kann das Intervallfasten sein. Während die 16:8-Variante acht Stunden Nahrungszufuhr und dann 16 Stunden Pause vorsieht, wird bei der 5:2-Variante an fünf Tagen normal gegessen und an zwei Tagen gefastet. Wasserfasten wird als Urform des Fastens bezeichnet und gestattet ausschließlich Wasser und ungesüßte Kräutertees. Die wohl bekannteste und beliebteste Methode ist das Buchinger-Fasten mit Wasser, frisch gepressten Obst- und Gemüsesäften, Kräutertees und Brühen. Entscheidend sind die Entlastungs- und Aufbautage im Vorfeld und Nachgang. Rohsäftefasten umfasst drei bis fünf Gläser frischen Obst- oder Gemüsesaft am Tag. Schleimfasten erlaubt dünnen Hafer-, Reis- oder Buch weizenschleim, Basenfasten ausschließlich basische Lebensmittel und Früchtefasten vorwiegend Obst und Gemüse, das wasser- und enzymreich ist. Was aber alle Fastenmethoden gemeinsam haben, ist dieses unbeschreibliche Gefühl nach jeder erfolgreich abgeschlossenen Fastenzeit. Klassischer Gemüsefond Ein ideales Getränk an Fastentagen sind Gemüsebrühen, die Körper und Geist wärmen. ZUTATEN FÜR 1 L 1 Bund Suppengrün 2 Zwiebeln 1 Knoblauchzehe 6 Stängel Petersilie 2 EL Bratöl 1,75 l Wasser 250 ml Weißwein, z. B. Riesling 2 Lorbeerblätter ganz 6 Körner schwarzer Pfeffer ganz 1 Gewürznelke 2 Wacholderbeeren ganz etwas Meersalz etwas schwarzer Pfeffer gemahlen ZUBEREITUNG Gemüse mit einer Gemüsebürste gründlich säubern und in 1 cm große Stücke schneiden. Zwiebeln mit Schale halbieren, Knoblauch schälen und mit dem Messerrücken leicht andrücken. Petersilie waschen. Öl in einem großen Topf erhitzen und Gemüse, Zwiebeln und Knoblauch darin 5 Min. unter gelegentlichem Rühren bei mittlerer Hitze anbraten. Mit Wasser und Weißwein ablöschen und aufkochen. Petersilie und Gewürze hinzugeben und mit geschlos senem Deckel bei kleiner Hitze 1 Std. köcheln lassen. Den Fond durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb oder ein sehr feines Sieb abseihen, das Gemüse ausdrücken. Flüssigkeit zurück in den Topf geben und bei hoher Hitze ohne Deckel 10–15 Min. auf die Hälfte (ca. 1 l) einkochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Zubereitungszeit: 15 Min. + 1 Std. 15 Min. Kochzeit Nährwerte pro Liter: Energie 492 kcal, Eiweiß 8 g, Fett 21 g, Kohlenhydrate 20 g

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