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Alnatura Magazin Februar 2022

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Wintergerichte voller Farbe // Gesellschaft: Woraus wird Mode gemacht? // Erleben: Weinprobe ohne Weinkeller

ERLEBEN Weinprobe ohne

ERLEBEN Weinprobe ohne Weinkeller Der Februar ist mit seinen noch kurzen und kalten Tagen ein idealer Monat, um gemütlich zu Hause verschiedene Weine zu verkosten und sich dabei praktisches Weinwissen anzueignen. Unsere Infos und Tipps helfen bei der Planung und Durchführung einer Weinprobe in den eigenen vier Wänden. E ine Weinprobe ist immer etwas Besonderes. Alle, die schon einmal von einer Sommelière oder einem Sommelier auf eine Weinentdeckungsreise mitgenommen wurden, werden sich mit Freude daran erinnern. Doch man muss nicht unbedingt auf Weine spezialisiert sein, um diese zu Hause zu verkosten und sie mit seinen Gästen spannend und stilvoll zu erleben. Mit Begeisterung, Neugierde und etwas Vorbereitung gelingt die Weinprobe in den eigenen vier Wänden garantiert. Hilfreich ist es, ein Thema festzulegen – zum Beispiel deutsche Weißweine unterschiedlicher Rebsorten. So lassen sich die Weine gezielt aufeinander abstimmen. Um die Geschmacksnerven nicht zu überfordern, sind für den Anfang vier bis fünf unterschiedliche Sorten vollkommen ausreichend. Grundsätzlich sind der Fantasie bei der thematischen Zusammenstellung keine Grenzen gesetzt. Es empfiehlt sich aber meist, nicht allzu gegensätzliche Weine auszuwählen und immer ein verbindendes Element zu definieren. Bei der Reihenfolge der Ver- kostung sollten ein paar Grundregeln beherzigt werden: erst Weiß-, dann Rosé-, zuletzt Rotweine, junge Jahrgänge vor gereiften Weinen, leichte Fruchtweine vor schweren sowie Einstiegsweine vor teureren Spitzentropfen. Neben den richtig temperierten Weinen braucht es passende Weiß- oder Rotweingläser – wenn möglich für jeden Wein ein frisches – sowie etwas Weißbrot und gerne auch etwas Olivenöl zum Neutralisieren und Ausbalancieren des Gaumens zwischen den einzelnen Weinen. Stilles oder nur leicht sprudelndes Wasser sollte ebenso auf dem Tisch stehen. DIE GESCHMACKSEINDRÜCKE FESTHALTEN Charmant, aber vor allem auch praktisch sind vorbereitete Verkostungsblätter, auf denen die Teilnehmenden ihre Eindrücke festhalten und die Weine miteinander vergleichen können. Fast alle Weingüter halten zu ihren Weinen Verkostungsnotizen beziehungsweise »Expertisen« bereit. Darin finden sich übersichtlich zusammen- 22 Alnatura Magazin Februar 2022

ERLEBEN Wein-Spezial Auge, Nase und Zunge – so verkosten Sie richtig: Sehen Die Farbe des Weins offenbart bereits viel. Junge Rotweine zeigen oftmals einen bläulichen Stich, während ein helleres Rot auf einen älteren Wein hinweist. Leichte und junge Weißweine sind meist sehr hell, während reife und gehaltvolle Weißweine oft golden schimmern und teilweise sogar bernsteinfarben sind. Schenken Sie sich etwas Wein ein, greifen Sie das Glas am Stiel, damit der Wein möglichst vor der Körperwärme geschützt ist, und betrachten Sie in Ruhe seine Farbe. Halten Sie das Glas dabei gerne auch schräg, sodass die Seitenwände benetzt werden. Je langsamer die Tropfen die Glaswand hinablaufen, desto gehaltvoller ist der Wein. Weinkennerinnen und -kenner sprechen hierbei melancholisch von »Tränen«. Riechen Halten Sie die Nase über das Glas, gehen Sie damit sogar etwas in die Öffnung hinein und riechen Sie mehrmals kurz und kräftig. Wiederholen Sie diesen Vorgang, bis sich Ihnen alle Nuancen erschlossen haben. Es hilft dabei wirklich, die Augen zu schließen und zu versuchen, sich vorzustellen, wo man diesen Duft schon einmal gerochen hat. Häufig sind konkrete Erlebnisse oder Assoziationen eine gute Hilfe. Lassen Sie sich dabei auf jeden Fall Zeit, denn gerade komplexere Weine entfalten ihr ganzes Potenzial erst nach mehreren Minuten. Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Sie nicht alle Eindrücke und Aromen schmecken, die rechts und links neben Ihnen am Tisch genannt werden. Die Zunge ist wie ein Muskel, der trainiert werden kann, und die Geschmacksbewertung eines Weines erfordert etwas Übung. Schmecken Nehmen Sie einen Schluck und lassen Sie den Wein den kompletten Mundbereich umspülen. Sommelières und Sommeliers bezeichnen diese Technik als »auf dem Wein kauen« und Sie brauchen sich nicht zu genieren, wenn dabei ein paar Geräusche entstehen. Zu den Düften gesellen sich jetzt Säure, Tannin, Zucker oder mineralische Geschmackseindrücke. Notieren Sie, was Sie empfinden, und versuchen Sie auch beim Abgang aktiv zu schmecken. Erweist dieser sich als kurz und unspektakulär, erhält er Minuspunkte, während lang und nachhaltig hier Ausdruck echter Qualität sind. Alnatura Magazin Februar 2022 23

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