ALLES ÜBER … Grünkohl Unsere zahlreichen Kohlsorten – denke man nur an Rosenkohl, Brokkoli und Weiß- oder Rotkraut – stammen nach aktuellem Kenntnisstand vom Wildkohl ab. Diesen findet man noch immer an den Küsten der Mittelmeerländer. Der Grünkohl gleicht dieser Wildform wie keine andere Kohlsorte. Krause Blätter, kräftiges Grün und ein charismatisch würzigsüßes Aroma – wir stellen Ihnen das mancherorts sehr beliebte, andernorts hingegen kaum bekannte Wintergemüse vor. AW Klares Nord-Süd-Gefälle Die Grünkohl-Hauptsaison geht von November bis Februar. In dieser Zeit findet man ihn im sonst längst abgeernteten Garten- oder Hochbeet, auf dem Wochenmarkt und im Gemüseregal. »Stimmt doch gar nicht!«, sagt jetzt vielleicht die in Stuttgart lebende Leserin, während der im niedersächsischen Oldenburg wohnende Leser entgegnen könnte: »Aber natürlich, Grünkohl ist unser Wintergemüse schlechthin.« Dies ist kein Widerspruch, denn im Süden gilt der krause Blattkohl als Exot, in Norddeutschland hingegen wird seine Ernte regelrecht zelebriert. Man feiert Volksfeste, kürt Kohl- Königspaare und serviert dazu das Blattgemüse – dies dann bevorzugt deftig mit Wurst, Speck oder Kassler. Je länger Grünkohl reifen darf, umso höher ist sein natürlicher Zuckergehalt. Das heißt, jetzt im Februar schmecken die krausen Blätter deutlich milder als noch im November. 16 Alnatura Magazin Februar 2022
Die richtige Zubereitung Verwendung finden vor allem die Grünkohlblätter. Diese müssen zunächst von ihren dicken Blattrippen gezupft, gründlich gewaschen und anschließend mit einem scharfen Messer zerkleinert werden. Möchte man Grünkohl klassisch norddeutsch zubereiten, so braucht es angebratenen Speck und Zwiebeln, das Gemüse kommt hinzu und alles schmort für mindestens eine Stunde. Auf den Teller gehören dann noch sogenannte Mettenden oder Kassler und karamellisierte Kartoffeln. Natürlich passt das Wintergemüse auch hervorragend in (vegetarische) Eintöpfe – beispielsweise mit Birnen und geröstetem Sesam – oder aber geschichtet mit Kartoffeln und Zwiebeln in einen deftig gewürzten Auflauf. Selbst in der mediterranen Küche hat Grünkohl seinen festen Platz: Entweder wenige Minuten blanchiert als Salatzutat mit einem Dressing, in dem Olivenöl, Walnüsse und Granatapfelkerne nicht fehlen sollten. Oder aber als Pasta-Begleiter. So wie in unserem Rezept, in dem das Gemüse mit rauchigem Scamorza, Pistazien und etwas Chili verfeinert wird (siehe nächste Seite). Das steckt drin In den dunklen Wintermonaten ist eine ausgewogene Ernährung mit saisonalem Gemüse gar nicht so einfach. Da kommt der Grünkohl wie gerufen. Denn er hat nicht nur einen bemerkenswerten ß-Carotin-Gehalt, sondern ist auch reich an Vitamin C. 1 Beide tragen zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei, was besonders in den Wintermonaten nicht zu verachten ist. Fairerweise muss man aber sagen, dass insbesondere Vitamin C hitzeempfindlich ist. Dies spricht gegen langes Garen. Stattdessen kann frischer Grünkohl – genau wie Spinat – eine aromatische Smoothie-Zutat sein. Besonders beliebt: die Kombi - nation mit Banane oder Ananas. 1 Quelle: Nährwerttabelle Heseker/Heseker Kein frischer Kohl zu finden? Grünkohl ist ein ausgesprochen saisonales und regionales Gemüse, welches nicht immer in großen Mengen zur Verfügung steht. Was tun, wenn er gerade nicht im Markt zu finden ist? Bei Alnatura gibt es Grünkohl auch im Glas und in der Tiefkühltruhe. Für beide Produkte wurde das Bio-Gemüse im optimalen Reifegrad geerntet, verlesen, gewaschen und bereits vorgegart. Natural Cool Grünkohl (tiefgekühlt) in Demeter-Qualität Alnatura Grünkohl (im Glas) Alnatura Magazin Februar 2022 17
Laden...
Laden...