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Alnatura Magazin Februar 2018

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NATURDROGERIE Bewusst

NATURDROGERIE Bewusst verzichten Von Aschermittwoch bis Ostern ist traditionell Fastenzeit. Während diese für die einen eine tiefreligiöse Bedeutung hat, geht es für andere um einen bewussten Verzicht wenigstens einmal im Jahr. Einige Menschen essen in der Fastenzeit kein Fleisch oder meiden Alkohol. Andere wagen sich gar an eine tage- oder wochenlange Fastenkur. Doch nicht immer muss es ein so langer Verzicht sein. Auch freiwilliger Nahrungsverzicht an wenigen Tagen oder auch nur 16 Stunden am Stück kann spürbare Auswirkungen auf Körper und Geist haben. Generell gilt: Tagelanges Fasten bedeutet eine radikale Stoffwechselumstellung und Belastung und sollte vorher mit einem Arzt abgesprochen werden. Doch was passiert eigentlich, wenn wir fasten? Als erstes geht der Körper an die Zuckerreserven der Leber und Muskeln. Da diese spätestens nach einem Tag verbraucht sind, zieht der Körper seine Energie zunächst aus Proteinen der Muskulatur und – einige Tage später – dem Fettgewebe. Fettmoleküle wandelt er zu Ketonen um, die die Muskulatur und das Gehirn mit Energie versorgen. Während dieser Umstellung kann es zu Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und allgemeiner Schwäche kommen, diese Symptome klingen nach einigen Tagen meistens ab. Der Körper hat auf Hungerstoff wechsel umgestellt. Die meisten Menschen berichten dann von Euphorie – vermutlich eine evolutionäre Anpassung des Körpers, um auch in Hungerzeiten leistungs fähig zu sein. Der Blutdruck sinkt, die Leber legt eine Verschnaufpause ein. Fastende verlieren zudem an Gewicht – am Anfang schnell, zum Ende etwas langsamer. Dieses Gewicht holt sich der Körper nach dem Fasten aber schnell wieder zurück. Wer es jedoch schafft, sein Essverhalten nach der Fastenzeit zu ändern, für den kann die freiwillige Hungerkur der erste Schritt zu einer dauerhaften Gewichtsreduktion sein. JAB Formen des Fastens – eine Auswahl Heilfasten nach Buchinger Die Fastenkur dauert zwischen fünf Tage und drei Wochen. Erlaubt ist nur Flüssignahrung wie Gemüsebrühe, Saft, Kräutertee und ein Löffel Honig. Mäßige körperliche Bewegung soll den Muskelabbau verzögern. Molkekur Ein bis anderthalb Liter Molke und bis zu drei Liter Wasser oder Tee stehen hier auf dem Speiseplan. Die Dauer der Fastenkur reicht von einigen Tagen bis hin zu vier Wochen. Intervallfasten Beim Intervallfasten wird zwischen Nahrungsaufnahme und kurzen Fastenperioden gewechselt. Zum Beispiel ist es möglich, pro Woche zwei Fastentage mit nur maximal 500 Kalorien einzulegen, an den anderen Tagen darf geschlemmt werden. (5:2-Methode). Die einfachste Art des Intervallfastens ist die 16:8-Methode. Dabei wird das Frühstück ausgelassen und die nächtliche Essenspause auf 16 Stunden ausgedehnt. In den darauffolgenden acht Stunden wird normal gegessen. Kleiner Denkanstoß Es muss nicht immer eine strenge Fastenkur sein, auch Verzichten in anderen Bereichen kann viel bewirken. Wie wäre es also mal mit einem Nein zu Shopping, Plastik oder dem Auto? 30 Alnatura Magazin Februar 2018

Adventszeit, Weihnachten, Silvester – hinter uns liegen viele Schlemmertage. Fasten kann ein erster Schritt zu einem bewussteren Essverhalten sein. Für wen ist Fasten tabu? Schwangere, Stillende, Kinder oder sehr alte Menschen sollten generell nicht fasten. Auch Menschen mit Essstörungen sowie Personen, die Medi kamente einnehmen, sollten Abstand davon nehmen. Prinzipiell sollte jeder, der eine Langzeitfastenkur plant, zunächst mit seinem Arzt sprechen. Mythos Schlacke Das Wort »entschlacken« prägte 1936 Otto Buchinger, Begründer des Heilfastens. Damals war den Menschen Schlacke als Bezeichnung für die unverbrannten Rückstände in Kohleöfen noch vertrauter als heute. Mitterweile steht Schlacke auch für mutmaßliche Giftstoffe und schädliche Stoffwechselprodukte, von denen der Körper angeblich regelmäßig befreit werden muss. Wissenschaftlich ist das nicht haltbar. Zwar wird der Körper täglich mit giftigen Substanzen kon frontiert und während Stoffwechselvorgängen fallen giftige Zwischen- und Endprodukte an, aber ein gesunder Körper schafft es von allein, derartige Stoffe über die Leber abzubauen und über Nieren und Darm auszuscheiden. Der Irrglaube, durch Fasten würde sich der Körper giftiger Stoffe entledigen, rührt von dem strengen Urin- und Mundgeruch her, der beim Fasten entsteht, weil als Endprodukt der Ketonkörperverbrennung das geruchsstarke Aceton entsteht. Alnatura Magazin Februar 2018 31

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