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Alnatura Magazin Dezember 2019

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Fondue für alle // Warenkunde: Schokolade // Alnatura Qualität: Oekologische Verpackungen

Im April nächsten

Im April nächsten Jahres kommt ein frischer, trockener Rosé 2019 des Staatsweinguts Weinsberg in die Alnatura Märkte und im Oktober der trockene Rote. ACHTSAM LEBEN Neue Rebsorten für weniger CO 2 Alnatura engagiert sich für ein außergewöhnliches Bio-Weinbauprojekt, gemeinsam mit dem Staatsweingut Weinsberg und dem Bio-Weinhändler Riegel. Das Alnatura Magazin hat die Initiatorinnen und Initiatoren begleitet, den gerade in Umstellung befindlichen Weinberg in Württemberg besucht und die ersten Ergebnisse im Keller verkostet. Mut und Verantwortung gehören dazu, um sich auf etwas Neues einzulassen. Als Winzer, aber auch als Händler. Riesling, Merlot, Grauburgunder kennen die Kundinnen und Kunden, aber wie sieht es mit Rebsorten aus, die mit viel Mühe, langem Atem und wissenschaftlicher Prä zision neu gezüchtet werden? Tiefgründig dunkelviolett, so präsentiert sich die bislang noch namenlose neue Rebsorte WE-94-26-37 im Glas. In die Nase steigen Erdbeere, aber auch grüne Kräuternoten, im Mund breiten sich Schwarzkirsche und Lakritze aus. Die Wein-Einkäuferinnen von Alnatura testen kritisch die erste Charge der neuen Rebsorte, die in Weinsberg bei Heilbronn auf 2,5 Hektar ökologisch angebaut wird. Der Weinberg ist noch in Umstellung, das heißt, es dauert drei Jahre, bis die Fläche und ihre Rebstöcke biozertifiziert sind. Alnatura unterstützt das Staatsweingut Weinsberg bei der Umstellung, indem die neue rote Sorte langfristig als Wein in den Alnatura Märkten erhältlich sein soll. »Im April bringen wir einen frischen, trockenen Rosé des Jahrgangs 2019, aber der Rote braucht mehr Zeit und kommt erst im Oktober in die Alnatura Märkte. Wir möchten, dass die Qualität der Weine optimal ist und die aromatische Stilistik der neuen Rebsorte besonders gut zur Geltung kommt. Dafür warten wir gerne«, versichert Doris Beger, Leiterin des Sortiments Wein und Frische bei Alnatura. Wie die Rebsorte, so haben auch die Weine noch keinen Namen. Zuerst geht es um Qualität, dann um die Vermarktung. Davor steht noch viel Arbeit an. Mittlerweile gibt es viele hervorragende Bio-Weine auf dem Markt, aber eine neu gezüchtete, völlig unbekannte Rebsorte anzubauen, mit viel Know-how auszu bauen, als Rosé oder Rotwein zum richti gen Zeitpunkt abzufüllen und Weinlieb ende dafür zu gewinnen, ist eine komplexe und herausfordernde Aufgabe. Diesen Weg geht das württembergische Staatsweingut Weinsberg, das zum Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) gehört, gemeinsam mit Alnatura sowie Riegel, dem größten Bio- Weinhändler in Deutschland. Doch warum diese Mühe? Auf Pflanzen - schutz mit Schwefel und Kupfer gegen Echten und Falschen Mehltau kann auch ein Bio-Betrieb noch nicht vollständig ver zichten. Allerdings sind die erlaubten Mengen wesentlich geringer als im konventionellen Weinbau. Der Einsatz von 40 Alnatura Magazin Dezember 2019

Oben: Die Alnatura Wein-Einkäuferinnen Doris Beger (links) und Catherine Robens (rechts) verkosten verschiedene Ausbaustile und Qualitäten eines Rosés der neuen Rebsorte. Links: Rebenzucht ist eine aufwendige und langwierige Angelegenheit. Doch sie lohnt sich, wenn eine neue Rebsorte weniger Pflanzenschutz benötigt und damit eine bessere CO 2 -Bilanz aufweist. chemisch- synthetischem Dünger und Pestiziden wie Glyphosat ist im Bio-Weinbau grundsätzlich verboten. Aber mit den neuen Kreuzungen geht man noch einen Schritt weiter: Weniger Pflanzenschutz und weniger Fahrten in den Weinberg sind nötig. Viel CO ² wird dadurch eingespart. Dafür muss die Rebe von sich aus aber sehr viel pilzwider ständiger sein. Und genau das ist das Ziel bei der Züchtung von sogenannten Piwis, also pilzwiderständigen Rebsorten: eine hohe Resistenz gegen Echten und Falschen Mehl tau. Erfüllen sie diese Erwar tung nicht, fliegen sie aus der Versuchsreihe. Aber Neuzüchtungen müssen noch mehr können: Die Qualität und der Geschmack der Traube müssen stimmen. Und in Zeiten des Klimawandels sind Reifezeitpunkt und Frosthärte wichtige Eigenschaften der Rebe. Edelrebsorten werden mit Wild rebsorten gekreuzt, um die besten Eigenschaften von beiden zu bekommen: Qualität und Geschmack von der klassischen Edelrebsorte und die Robustheit von den wilden Sorten. Kaum ein Weingut hat die Möglichkeit, eigene neue Reben zu kreuzen. Das Staatsweingut in Weinsberg wurde vor 151 Jahren als Wein bauschule gegründet. Ziel war und ist es, Winzer aus- und fortzubilden. Dafür braucht man Anbaufläche, um die prak tische Arbeit im Weinberg lehren zu können, und einen Keller, um die Kellerarbeit zu erlernen. Seit 1911 ist dem Staatsweingut eine Rebenzucht angegliedert. Bis eine neue Sorte beim Bundessor tenamt angemeldet werden kann, braucht es 20 bis 30 Jahre Zuchtarbeit. Zum Beispiel fand die erste Kreuzung unserer pilzwiderständigen roten Rebsorte WE-94-26-37 im Jahr 1994 statt. Aus ungefähr 10 000 Sämlingen schafft es in fünf Jahren einer, in den Versuchsanbau zu kommen. Dann werden die gelesenen Trauben mikrovinifiziert, das heißt in Liter glaskolben vergoren, um die Gärtaug lichkeit und letztendlich den Geschmack zu testen. Auch diesen allerletzten Test hat WE-94-26-37 bestens bestanden. Aktuell ruhen die Ende September 2019 geernteten Trauben bereits vergoren in Tanks, die einen als Rosé, die anderen als Rotwein. Der Kellermeister prüft regel mäßig die Qualität und legt fest, wann der Wein bereit ist, in die Flaschen gefüllt zu werden. Ab Frühjahr 2020 haben die Alnatura Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, die umwelt schonenden Rebsorten-Weine zu entdecken. SUS Alnatura Magazin Dezember 2019 41

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