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Alnatura Magazin August 2022

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Lust auf Kultur Joan

Lust auf Kultur Joan Mitchell Bilder voller Bewegung Haben Sie schon einmal von Joan Mitchell gehört? Sie galt in den Nachkriegsjahren in den USA als »Frau unter den Wilden«, als hervorragende, unangepasste Künstlerin des abstrakten Expressionismus. Diesen Herbst widmet die Pariser Fondation Louis Vuitton der 1925 geborenen und bis zu ihrem Tod in Frankreich lebenden Künstlerin eine große Schau. Z unächst ein Exkurs: Den Namen der kraftvollen mexikanischen Malerin Frida Kahlo kennen viele. Wie sieht es mit Meret Oppenheim aus? Obwohl sie als Surrealistin in den 1960er- und 1970er-Jahren ikonische Fotografien und Objekte schuf, gilt sie eher als »Muse der Surrealisten«, und wir verbinden mit dem Surrealismus häufig männliche Namen wie André Breton, Luis Buñuel, Max Ernst oder Man Ray. Bei Georgia O’Keeffe wird es für viele noch ein bisschen schwieriger, dabei zählt sie zu den bekanntesten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie gilt nicht nur als eine Begründerin der amerikanischen Moderne, sondern auch als Ikone der Frauenbewegung. Aber wenn man an die amerikanische Moderne denkt, dann fallen dazu auch eher männliche Künstlernamen wie Edward Hopper, Roy Lichtenstein, Andy Warhol oder Robert Rauschenberg. Warum die Auseinandersetzung mit Kunst im Alnatura Magazin? Alnatura entspringt aus einem Denken, das die Welt nicht nur auf das Materielle reduziert – vielmehr geht es um die Förderung der menschlichen Entwicklung. Die Auseinandersetzung mit Kunst kann diese stimulieren und uns inspirieren, selbst kreativ zu werden. 54 Alnatura Magazin August 2022

Links: Joan Mitchell in ihrem Atelier, 77 rue Daguerre, Paris, 1956 Unten: Joan Mitchell, »To the Harbo r­ master«, 1957 KUNST – EINE MÄNNERDOMÄNE? Den abstrakten Expressionismus der späten 1940er- und 1950er-Jahre in New York prägen wiederum Männer wie Jackson Pollock oder Willem de Kooning, so meinen wir. Frauen treten in unserer Erinnerung und in der Kunstwelt New Yorks nur selten aus ihrem Schatten. Das Museum Ludwig in Köln schrieb anlässlich der 2015 dort ausgerichteten Ausstellung über Joan Mitchell: »Die Avantgarden des 20. Jahrhunderts, auch die Malerei des ab strakten Expressionismus, wurden angeführt von Männern – doch Jackson Pollock und all die anderen konnten Joan Mitchell nicht stoppen.« Dabei ist Joan Mitchell keine Feministin, sie will einfach ihre kreative Neigung aus leben, zu der sie schon früh gefunden hatte. Einfach das leben, was sie liebt: das schöpferische Schaffen. IM ELTERNHAUS AN DAS SCHÖPFERISCHE HERANGEFÜHRT Joan Mitchell wird 1925 in Chicago geboren und bereits früh an Poesie und Kunst herangeführt. Ihre Mutter ist Dichterin und ihr Vater ein angesehener Dermatologe, der in seiner Freizeit malt. Als Joan Mitchell 23 Jahre alt ist, erhält sie ein Stipendium, welches sie nutzt, um nach Frankreich zu reisen. Sie verliebt sich in jeder Hinsicht in Paris und zieht wenig später mit ihrem Verlobten Barney Rosset an die Côte d’Azur, um zu malen. In diesen Jahren löst sich Mitchell von den formalistischen Strukturen, die ihre Malerei in den USA noch stark geprägt haben, und die Farben in ihren Arbeiten stehen fortan im Vordergrund. Später lässt sie sich in Vétheuil, einer kleinen Gemeinde in der Île-de- France an der Seine, unweit von Paris, nieder, in der auch Claude Monet für einige Jahre lebte. Der neue Wohnsitz verstärkt ihre Naturverbundenheit, was sich auch in ihren Arbeiten widerspiegelt. Doch ihre Liebe zu Großstadtszenen verliert Mitchell nicht, bezeichnet diese vielmehr als menschengemachte Natur. FREIER AUSDRUCK TRIFFT EIGENE EMOTIONEN Sie geht vor dem Malen häufig spazieren und lässt sich von der Natur inspi rieren. Doch Mitchell malt nicht die Natur selbst, sondern vielmehr die Gefühle, die die Natur in ihr auslöst. Damit steht Joan Mitchell in der Tradition von Piet Mondrian oder Claude Monet, allerdings wirkt ihre Kunst spontaner, ist deutlich abstrakter, freier und von einer überwältigen den Farbigkeit eines wilden Pinsel striches. Bereits früh, 1959, erhielt sie eine Einladung, an der documenta II in Kassel teilzunehmen (die in diesem Jahr wieder in Kassel stattfindet). 1982 ist sie mit »Joan Mitchell: Choix de Peintures, 1970–1982« die erste amerikanische Frau, der eine Solo- Ausstellung im Musée d’art moderne de la Ville de Paris gewidmet wird. Dieses Jahr sind die Werke der 1992 in Paris verstorbenen Künstlerin in der Fondation Louis Vuitton im Pariser Bois de Boulogne zu sehen. MF Der amerikanische Architekt Frank O. Gehry zeichnet für die spektakuläre Architektur des 2014 eröffneten Museums für zeitgenössische Kunst im Pariser Westen, im Bois de Boulogne, im Jardin d’Acclimatation verantwortlich. Das außergewöhnliche Bauwerk um fasst elf Galerien mit 3 850 Quadratmetern Ausstel lungsfläche. Unter den gläsernen »Segeln« wird voraussichtlich ab 5. Oktober 2022 die Retrospektive Joan Mitchell präsentiert. fondationlouisvuitton.fr Alnatura Magazin August 2022 55

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