AUS UNSEREM SORTIMENTSegel-Kaffee von Café Chavalo:Gemeinsam arbeiten,gemeinsam Verantwortung tragenFein-nussiger Bio-Kaffee aus solidarischem Handel aus Nicaragua,der mit einem Segelschiff emissionsarm über den Atlantikgebracht wird – der Segel-Kaffee und -Espresso von Café Chavalo,seit Kurzem in den Alnatura Märkten erhältlich, ist besonders!Ja, es ist möglich! Ein weltweiter Handel, von demalle Beteiligten leben können, eine respektvolleBeziehung der Handelspartner und eine nachhaltige,ökologische Landwirtschaft. Nur so können einegerechte Zukunft und der Erhalt der Lebensgrundlagen inden Anbauländern funktionieren«, erläutert uns JensKlein, der Gründer von Café Chavalo, den wir in seinemBüro in Leipzig treffen. »Das Projekt Café Chavalo ist dasResultat einer Reise. Ich bin 2013 durch Nicaragua gereist,um mir selbst ein Bild von bäuerlichen Kooperativen zumachen. Zuvor hatte ich ehrenamtlich in Weltläden mitgearbeitetund das Thema Kooperative hat mich schonimmer beschäftigt. Eigentlich hatte ich gar nicht den Plan,eine Firma aufzubauen. Aber Land und Leute haben michbegeistert, deshalb ist am Ende das Projekt in Nicaraguaentstanden.« Jens Klein hat aber dort vor Ort auch verstanden,was die Kleinbäuerinnen und -bauern leistenund was hinter Kaffeeanbau steckt. Und für den jungenIdealisten aus Bitburg in der Eifel hat es auch »mit demErbe der Kolonialzeit zu tun«, sowie damit, »ein StückVerantwortung zu übernehmen«. Er erzählt weiter: »VomKaffeeanbau in Nicaragua leben sehr viele Kleinbäuerinnenund -bauern mit ihren Familien. Und denen geht esum ganz grundlegende Fragen: Wie kann ich meine Kinderzur Schule schicken und den Bus bezahlen? Da machtes einen Unterschied zwischen Kaffee, der fair gehandeltist, und solchem, der zu schlechten Preisen an Zwischenhändlerabgegeben wird.«Dem fairen Handel verschriebenIm Grunde ist Café Chavalo ein Start-up. Anfangs zogJens Klein mit seinen fair gehandelten Kaffee- undEspressoröstungen klinkenputzend durch die Geschäfteund Restaurants seiner Wahlheimat Leipzig. Mit Erfolg:Irgendwann gab es dann über hundert Verkaufsstättenfür die Produkte. 2017 wurde daraus eine Genossenschaftmit inzwischen rund 90 Mitgliedern. DarunterFreunde, Familienmitglieder, ein Kaffeeröster sowie dieKooperativen »Miraflor« und »Tierra Nueva«. »Mir warganz wichtig, dasseinige der AgrargemeinschafteninNicaragua ebensoTeil der Genossenschaftwerden. DieKaffeebäuerinnenund -bauern derAgrargemeinschaften sind eingebunden in Diskussionenund Abstimmungen. Sie nehmen zudem online an denGeneralversammlungen der Café Chavalo eG teil. So entstehteine völlig neue Beziehung zwischen Lieferant undKunde. Das verdeutlicht einmal mehr meinen Grundgedanken:gemeinsam arbeiten, gemeinsam Verantwortungtragen«, ist Jens Klein stolz auf das Entstandene.Ohne ZwischenhändlerDas Konzept: direkte, partnerschaftliche und vertrauensvolleZusammenarbeit auf Augenhöhe. Das spiegelt sichvor allen Dingen bei den Preisen wider, wenngleich dieseam Weltmarkt aktuell enorm gestiegen sind. »NiedrigeErnten und Ernteaussichten in den beiden größten Anbauländernder Welt, Brasilien und Vietnam, haben zueinem starken Anstieg des Börsenpreises geführt. Derweltweit steigende Bedarf an Kaffee heizt die Situationweiter an«, erklärt Klein, der den nicaraguanischenBäuerinnen und Bauern immer deutlich mehr als dennormalen Fairtrade-Preis für Rohkaffee zahlt. Auch aktuellprofitieren die Produzenten von der Zusammenarbeitmit Café Chavalo: Zusätzlich zum derzeit hohen Börsenpreiswerden diverse Prämien gezahlt. Einmal im Jahr reistJens Klein nach Nicaragua. Er kennt viele Landwirtinnenund Landwirte persönlich. Man tauscht sich über vielesaus und spricht zum Beispiel über Probleme bei der Ernte.44 Alnatura Magazin April 2025
Mit dem mehr als hundertJahre alten GaffelschonerAvontuur transportiertCafé Chavalo jedes Jahrbis zu 30 Tonnen Kaffeenach Europa.Für die Kaffeebäuerinnen und -bauern der Kooperativein Nicaragua bleibt etwas über, was ihnen direkt zugutekommt.So kann in Gemeinschaftsprojekte investiertwerden – in die Ausstattung von Schulen und Arztpraxenund in die Zukunft der Kinder.Lebenswerte Zukunft sichernWörtlich übersetzt bedeutet Chavalo »Kind«. »Darin liegtdie Hoffnung – auf ein würdevolles Aufwachsen und einelebenswerte Zukunft. Unser ›Kind‹ Café Chavalo wurde2014 geboren. Ein Jahr später kam der erste Schiffscontainermit fair gehandeltem Bio-Kaffee nach Deutschland«,so Jens Klein. Seit 2018 wird ein Teil des Kaffeesper Frachtsegler über den Atlantik gebracht. Und so istder Kaffee von Café Chavalo in vier Versionen (Kaffeeund Espresso, jeweils gemahlen und als ganze Bohnen),den es seit Kurzem bei Alnatura im Sortiment gibt, ausschließlichSegel-Kaffee. »Bei der Verschiffung perFrachtsegler wird deutlich weniger CO 2 freigesetzt alsbeim konventionellen Transport. Es hat auch mit demMeeresschutz zu tun, denn der Lebensraum der Tiere imMeer wird nicht durch Motoren beeinträchtigt. Ich kameinfach darauf, als ich mir die gesamte Lieferkette desKaffeehandels angeschaut habe.« Rund sechs Monate istder Segler von Mittelamerika nach Hamburg unterwegs.Im Bauch des in den Niederlanden gebauten FrachtseglersAvontuur finden sich neben Jens Kleins Kaffee auchKakao und ein paar Fässer Rum. 15 bis 30 Tonnen Kaffeeaus Nicaragua werden so jedes Jahr emissionsarm undfair über den Atlantik nach Deutschland gesegelt. JensKlein beweist mit Café Chavalo, dass es möglich ist. mf»Unsere Ziele sind es, den Bäuerinnen und BauernPreise zu bezahlen, von denen ihre Familienleben können, selbstverwaltete Kooperativenzu unterstützen sowie Eigenverantwortlichkeitund eine hohe Produktqualität zu fördern.«Jens Klein, Gründer von Café Chavalo (links)Segel-Kaffee und Segel-Espresso von Café Chavalo: Dasist fair gehandelter Bio-Kaffee,der emissionsarm per Frachtsegleraus Mittelamerika nachDeutschland kommt – erhältlichin fast allen Alnatura Märkten.Alnatura Magazin April 202545
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