ZU BESUCH BEI FLOR DE DOÑANA Agraringenieur Juan María Rodríguez Borrero stammt aus Almonte, einer Gemeinde mit fast 25 000 Einwohnerinnen und Einwohnern in der Nähe des Doñana-Nationalparks. 2001 gründete er sein Unternehmen, das seitdem Pionierarbeit im biologischen Landbau in Spanien leistet. ÜBER FLOR DE DOÑANA BIORGANIC • 2001 gegründet • Gesamtproduktionsfläche: 85 Hektar, davon 80 Prozent Folien tunnel und 20 Prozent Freiland • Förderung der regionalen Strukturen in und um Almonte • neben Erd-, Heidel- und Himbeeren bezieht Alnatura Brombeeren, Granatäpfel und Feigen von Flor de Doñana Hier steuert die Pflanze das System: Bewässerung auf Nachfrage. STOLZ, MIT ALNATURA ZU ARBEITEN Juan María Rodríguez Borrero ist stolz, seit über acht Jahren Partner von Alnatura für Bio-Beeren zu sein. »Wir von Alnatura haben uns 2020 persönlich von dem nachhaltigen Konzept des Produzenten überzeugt, sodass wir mit gutem Gewissen unseren Kundinnen und Kunden am Rande der heimischen Saison diese in Andalusien gereiften Beeren im Markt anbieten können«, sagt Christian Weinheimer, verantwortlicher Sortimentsmanager – Obst & Gemüse, Eier bei Alnatura, zur Zusammenarbeit. Denn bis die Früchte als saisonale Ware aus Deutschland stammen, werden die Beeren aus Südspanien bezogen, wo auch im Winter meist die Sonne scheint und Minusgrade eher die Ausnahme sind. Stolz ist aber nicht nur der Gründer selbst, sondern auch die Menschen in der Gegend. Denn für Juan María gibt es keine Alternative zum biologischen Landbau. Es gibt für ihn auch keine Alternative dazu, ein vorbildlicher Arbeitgeber zu sein. In seinem Büro hängen die Wände voller Auszeichnungen: Naturland-zertifiziert, Bio-Suisse-zertifiziert und mit dem Zertifikat von B Corp ausgezeichnet. »Wir sind das erste spanische Agrar- und Lebensmittelunternehmen, das die B-Corp- Zertifizierung erhalten hat, ein Gütesiegel für die positiven Auswirkungen auf Mitarbeitende, Gemeinschaft und Umwelt.« Man sieht Juan María an, wie stolz er gerade auf diese Auszeichnung ist. Viele aus der Gegend wollen bei ihm arbeiten. Rund 80 Mitarbeitende zählt das Unternehmen. Zur Erntezeit kommen viele überwiegend aus der Region stammende Saisonkräfte hinzu. MIT HIGHTECH UND ESELN Frühmorgens stehen wir auf den Feldern, die von weißen Gewächshausplanen geschützt sind. »Die harte Sonne würde den sensiblen Beeren nicht guttun. Auch ein plötzlicher starker Regen kann einiges zunichte machen«, erklärt Juan María den Nutzen der schützenden Planen. Was uns beeindruckt, sind die biologische 34 Alnatura Magazin April 2022
ZU BESUCH BEI FLOR DE DOÑANA Kontrolle und Kontrolle: Juan María und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind täglich in den Feldern. Die gezielte Ausbringung von Nützlingen an der Pflanze ersetzt Pestizide. »Wir sind das erste spanische Agrar- und Lebensmittelunternehmen, das die B-Corp-Zertifizierung erhalten hat, ein Gütesiegel für die positiven Auswirkungen auf Mitarbeitende, Gemeinschaft und Umwelt.« Juan María Rodríguez Borrero Schädlingsbekämpfung durch eine punkt genaue Ausbringung von Nützlingen an der Pflanze sowie die bedarfsgerechte Bewässerung und Düngung, die über Sensoren in der Erde gesteuert sind. Diese sitzen in 8, 15 und 25 Zentimeter Tiefe und erfassen alles Wichtige für die Versorgung der Pflanzen. »Einfache Tröpfchenbewässerung war gestern. Heute steuert die Pflanze das System, wir nennen das Bewässerung auf Nachfrage«, so der Agraringenieur, dessen Unternehmen über ein zertifiziertes Süßwassermanagement verfügt. Eine solche bedarfsgerechte und sparsame Bewässerung ist in der Nähe des Nationalparks besonders wichtig. »Wir befinden uns in Sachen Wassermanagement auch in permanentem Austausch mit der Universität in Sevilla.« Weniger Hightech, dafür aber nachhaltig und clever: Auf den abgeernteten Feldern setzt das Unternehmen Esel ein. »Die Esel fressen die Überreste der Pflanzen auf und ihre Hinterlassenschaften bein halten Stickstoff. Ein perfekter Dünger!« Und eben Kreislaufwirtschaft à la España. MF Lange Zeit vom Aussterben bedroht, kommt der Iberische Luchs, auch Pardelluchs genannt, heute vor allem im Süden der Iberischen Halbinsel wieder vor. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft ihn aber weiterhin als gefährdete Spezies ein. Alnatura Magazin April 2022 35
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