Mehr Interesse? bund.net/elbauen burg-lenzen.de biologischevielfalt.de GESELLSCHAFT Reiseziel Elbtalaue: Der BUND lässt wilde Auen wachsen Nur ein Prozent der einstigen Auwälder Deutschlands gibt es heute noch. Sie sind ein wahrer Hotspot der Artenvielfalt, haben einen großen Nutzen für die Gesellschaft – und sind ein wunderbarer Ort, die Natur zu entdecken. Vor allem rund um die Burg Lenzen an der Elbe, wo sich der BUND für naturnahe Flüsse und Auen einsetzt. Dutzende Vogelarten flöten und singen, das satte Grün des Waldes ist fast undurchdringlich, auf einer Lichtung tanzen bunte Schmetterlinge. Der große Strom glitzert mit seinen weißen Sandufern, hoch oben zieht ein Seeadler seine Kreise. Was klingt, als sei man am Amazonas, ist doch mitten in Deutschland, in den Auen der Elbe. Denn im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe konnte der Fluss im Schatten der ehemaligen innerdeutschen Grenze viel von seiner Ursprünglichkeit bewahren. Damit dies so bleibt und sich die wilden, aber inzwischen sehr seltenen Auen-Lebensräume wieder ausbreiten können, ist der BUND seit vielen Jahren vor Ort aktiv. So aktuell in dem Projekt »Lebendige Auen für die Elbe«: Gemeinsam mit zahlreichen Partnern schützt der Verband einen alten Auwald auf der Elbe-Halbinsel Hohe Garbe. In den dichten Beständen aus Eichen und Flatterulmen leben bedrohte Arten wie Schwarzstorch, Seeadler, Biber und Fischotter. Der BUND erwirbt die wertvollen Flächen, pflanzt weiteren Auwald und schließt die Hohe Garbe durch den Rückbau eines alten Deiches wieder an die Elbe an. Denn erst das Kommen und Gehen des Wassers lässt Auen so artenreich werden. »Durch den natürlichen Wechsel aus Hoch- und Niedrigwasser gestaltet die Elbe die Landschaft immer wieder aufs Neue«, sagt Dr. Meike Kleinwächter, Leiterin des BUND-Auenzentrums. »Tümpel, Feuchtwiesen und Wälder wechseln sich ab. Hier finden zahlreiche bedrohte Arten einen Lebensraum.« Diese Refugien sind selten geworden, inzwischen sind in Deutschland die meisten Flüsse künstlich vertieft, begradigt, gesäumt von Deichen, unterbrochen von Staustufen. Für Auwälder mit ihrem pulsierenden Leben ist kein Platz mehr – sie bedecken nur noch rund ein Prozent ihrer ursprünglichen Fläche. »Dabei haben intakte Auen einen großen Nutzen für die Gesellschaft«, so Kleinwächter. Ihre typischen Pflanzen und Böden reinigen das Wasser, indem sie große Mengen Nitrat und Phosphat aufnehmen. Diese gelangen etwa durch intensivierte Landwirtschaft in Flüsse und belasten neben Grund- und Trinkwasser auch die Meere. Weiterhin speichern naturnahe Auen viele Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids. Zudem sind sie der beste Schutz vor Hochwasser: Kann sich der Fluss bis in die Auen ausbreiten, nehmen diese die Wassermassen wie ein Schwamm auf. 38 Alnatura Magazin April 2018
ANZEIGE Das Projekt »Lebendige Auen für die Elbe« wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Und nicht zuletzt sind Flussauen ein einzigartiger Erholungsraum. So ist der Elberadweg seit vielen Jahren der beliebteste in Deutschland. Er führt direkt zur Burg Lenzen, von wo das BUND-Besucherzentrum zahlreiche Touren in die Elbtalaue anbietet, etwa zur bislang größten Deichrückverlegung Deutschlands. Hier hat der BUND mit dem Land Brandenburg der Elbe 400 Hektar Überflutungsraum zurückgegeben. Heute lassen sich Störche, Kraniche und Graugänse beobachten, in den Wiesen grasen Wildpferde, die Rufe der seltenen Rotbauchunke tönen aus den Tümpeln. Auch zum natürlichen Hochwasserschutz hat das Gebiet beigetragen. »Beim Jahrhunderthochwasser 2013 fielen die Pegel im Raum Lenzen dank der Deichrückverlegung fast 50 Zentimeter niedriger aus«, berichtet Kleinwächter. Auf der anderen Seite des Flusses lädt eine GPS-Auentour zu einem spannenden Radausflug ein. Eine App begleitet die Besucherinnen und Besucher, gesprochene Texte und eingespielte Bilder vermitteln Einblicke in Natur und Historie im früheren Grenzgebiet. Und im Park der mittelalterlichen Burg bietet das »AuenReich« mit Forscher-Floß, Baumklettersteig und Wasserspieltisch vielfältige Erlebnisse und Erkenntnisse zum Thema. ››› Gastbeitrag BUND GEWINNSPIEL Gewinnen Sie ein Wochenende für zwei Personen im Bio-Hotel Burg Lenzen! »Wie viel Prozent ihrer ursprünglichen Fläche bedecken Auwälder in Deutschland heute noch?« Beantworten Sie die Frage bis zum 30. April 2018 richtig und gewinnen Sie ein Wochenende im Bio-Hotel Burg Lenzen für zwei Personen. Inbegriffen sind Halbpension im Bio- Restaurant sowie freier Eintritt in die Ausstellung. Geben Sie Ihre Antwort ein unter bund.net/gewinnspiel oder senden Sie sie per Post an den BUND, Gewinnspiel, Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin. Teilnahmebedingungen unter bund.net/gewinnspiel. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Rasur-Kultur pur. * *www.ionc.info
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