ZU BESUCH BEI HOYER Kostbarer Blütennektar aus Neuseeland 1969 gegründet, vertreibt Hoyer seit über 50 Jahren Honig und verschiedene Bienenprodukte. Seit geraumer Zeit hat der Familienbetrieb auch Manuka-Honig aus Neuseeland in Bio-Qualität im Sortiment. Das Besondere daran: der hohe Methylglyoxal-Wert (MGO). W ie alles begann? In den 1950er-Jahren kam Gerhard Hoyer aus der damaligen DDR nach Westdeutschland, wo er seine zukünftige Frau kennenlernte. Mit seinem Schwiegervater teilte er die Passion fürs Hobbyimkern. 1969 machte er sich mit seiner Imkerei selbstständig, entwickelte ein Blütenpollen-Sammelgerät und wurde zum ersten Blütenpollenimker Bayerns. Aus einer Passion wurde ein Geschäft mit einer immer größeren Produktvielfalt. 16 Jahre nach der Gründung stieg sein Sohn Klaus Hoyer als gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann in den Betrieb seines Vaters ein. Heute ist er Geschäftsführer von zwei Standorten (Polling und Weischlitz) mit insgesamt 19 Mitarbeitenden. »Ich entwickelte nicht die gleiche Leidenschaft für die eigene Imkerei wie mein Vater und habe mich deshalb auf das Verarbeiten und das Vermarkten unserer Produkte konzentriert«, erzählt Klaus Hoyer. Mit Erfolg: Auf diverse Honige und Blütenpollen folgten Propolis, auch bekannt als Bienenharz, und Gelée Royale, der Saft, mit dem Honigbienen ihre Königinnen aufziehen. Später kamen Nahrungsergänzungsmittel wie Kapseln, Trinkampullen und Lutschtabletten und schließlich der immer beliebter werden - de Manuka-Honig hinzu. Inzwischen umfasst das Hoyer-Sorti - ment 66 Artikel. »Wir beliefern Alnatura seit über 30 Jahren mit unseren Produkten und sind stolz auf diese lange Partnerschaft.« Philipp Hauck, Vertriebsleiter bei Hoyer Nach altem Imkerbrauch Herausforderungen gab und gibt es viele: Bio-Betriebe, die Hoyer mit Rohstoffen beliefern, existieren grundsätzlich zu wenige und die Ernten sind durch den Klimawandel immer unberechenbarer. Hinzu kommt die Gesundheit der Bienen, die zum einen durch Parasiten, zum anderen durch Spritzmittel und Pestizide der konventionellen Landwirtschaft geschwächt wird. »Mit Kunden wie Alnatura verlagerten wir unseren Fokus deshalb auf Bio«, betont Klaus Hoyer, der damals noch Jahresgespräche mit Gründer Götz Rehn persönlich führte. »Wir beliefern Alnatura seit über 30 Jahren mit unseren Produkten und sind stolz auf diese lange Partnerschaft«, fügt Philipp Hauck hinzu, der seit über 20 Jahren die Kunden- und Vertriebsbetreuung bei Hoyer übernimmt. Seit mehr als 30 Jahren ist das Unternehmen inzwischen Bio-zertifiziert und seit 15 Jahren Naturland-Partner. Ebenfalls wichtig: die Verbindung von Tradition und Innovation. Alle Produkte werden im Einklang mit der Natur hergestellt und erfüllen höchste Ansprüche an Qualität und Reinheit. Verarbeitet werden Hoyer-Honige noch nach altem Imkerbrauch: kalt gerührt, nicht maschinell gefiltert und anschließend schonend und werterhaltend ins Glas gefüllt. »Das passiert im Grunde so wie bei Imkermeister Gerhard Hoyer zu dessen Anfängen im Keller – nur in größerem Maßstab«, erklärt Philipp Hauck. Klaus Hoyer (links) und Yuriy Soshnikov von TranzAlpine zusammen auf der Biofach- Messe 2024. Exklusiver Manuka-Honig Mischblütenhonig gibt es überall dort, wo Imkerei von den Temperaturen und der Vegetation her möglich ist, manche Honigsorten gibt es aber nur in bestimmten Ländern. Lavendelhonig zum Beispiel kommt aus Frankreich und Bulgarien, Akazienhonig größtenteils aus Osteuropa. Manuka-Honig gibt es nur in Neuseeland. Seit zehn Jahren bezieht Hoyer Letzteren direkt von der Bio-Imkerei TranzAlpine und ist deren Exklusiv-Importeur für Europa. »Wir sind froh, einen so zuverlässigen Partner gefunden zu haben«, erzählt Anna Hoyer begeistert. Die gelernte Industriekauffrau ist vor zwei Jahren in den Betrieb ihres Vaters eingestiegen und neben Marketing und Produktmanagement für die Zusammenarbeit mit der Imkerei zuständig. TranzAlpine ist ebenfalls ein Familienbetrieb und besteht seit über 110 Jahren in mittlerweile fünfter Generation. »Wir führen eine sehr gute Partnerschaft, sind wöchentlich im Austausch und 38 Alnatura Magazin Oktober 2024
Die Bienenvölker von TranzAlpine, die den Manuka- Honig erzeugen, stehen in den Bergen Neuseelands. Der Standort ihres Bienenstocks kann per QR-Code auf dem Etikett jeden Glases zurückverfolgt werden. vertreten gleiche Werte«, so Anna Hoyer. Entscheidend für die Zusammenarbeit ist die Bio-Qualität. Denn von über 6 000 registrierten Imkerinnen und Imkern in Neuseeland sind weniger als ein Dutzend Bio. TranzAlpine ist nicht nur die größte Bio-Imkerei des Inselstaates, sondern seit über 30 Jahren nach den BioGro-Richtlinien für ökologische Bienenhaltung zertifiziert, die vergleichbar sind mit denen der in Deutschland bekannten Bio-Verbände. Original abgefüllt und versiegelt Doch was macht Manuka-Honig, der traditionell als Naturheilmittel verwendet wird, so besonders? Manuka-Honig wird aus dem Nektar der Blüten des Manuka-Strauches, auch Südseemyrte (Leptospermum scoparium) genannt, gewonnen. Der Strauch ist in Neuseeland heimisch. Im Vergleich mit herkömmlichen Honigen enthält Manuka- Honig bis zu hundert Mal mehr Methylglyoxal (MGO), ein Zuckerabbauprodukt, das laut Studien antibakteriell wirkt 1 . »Gerade online gibt es inzwischen Fälschungen des kostbaren Trend-Honigs«, erzählt Anna Hoyer. »Der Manuka-Honig unseres Partners wird in Neuseeland erzeugt, abgefüllt und nach strengen Standards analysiert. Als zusätzlichen Qualitätsfaktor erhalten wir versiegelte Original-Abfüllungen. TranzAlpine legt viel Wert auf Transparenz und das schätzen wir sehr.« jah Von Dezember bis Februar verwa n delt sich der immergrüne Manuka-Strauch in eine weiße bis rosafarbene Blütenwolke. Nicht nur pur als naturreiner Honig, sondern auch als Spray oder als Halspastillen ist Manuka- Honig von Hoyer erhältlich – praktisch für unterwegs. ¹ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18210383/ Alnatura Magazin Oktober 2024 39
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