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Teil 7/12: Eurythmie

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Anthroposophische Perspektiven - In dieser Aufsatzreihe stellen Autoren beispielhaft Perspektiven der Anthroposophie auf das Lebensgebiet ihrer Berufspraxis vor.

cherheit zu trainieren,

cherheit zu trainieren, so ermöglicht Tanz eine Verbindung von innerer und äußerer Ästhetik, Musikalität und Gemeinsamkeit. Man denke nur an so unterschiedliche Ausprägungen wie irischen Volkstanz, Standardtanz oder Breakdance – jede Form fordert und fördert einen anderen ästhetisch-rhythmischen Umgang mit meinem Instrument. Eurythmie fügt dem allem eine selbstverständliche Integration von Geist, Intention, Ausdruck und fühlender Achtsamkeit in das lebendig bewegte Körperinstrument hinzu und unterstützt die Sinnestätigkeit und eine aktive, übende Verbindung mit den Sprachkräften. Für eine harmonische kraftvolle Entwicklung menschlicher Individualität auf der Grundlage eines gesunden integrierten Körperbewusstseins und Bewegungspotenzials ist der Dreiklang Sport, Tanz, Eurythmie absolut wünschenswert. Öffentliche Schulen schaffen Bewegungs-, Tanz- und Eurythmieangebote neu, Waldorfschulen sollten sie nicht abschaffen, um Menschen vom Kindergarten an beweglich und achtsam aufwachsen zu lassen. EURYTHMIE IN SOZIALEN ARBEITSFELDERN Eurythmisten bewegen sich in den letzten Jahrzehnten mit vielfältigsten Angeboten bewusst in den soziokulturellen Raum hinein. Einerseits gibt Vitaleurythmie Bewegungen, die jeder eigenverantwortlich im Alltag üben kann, um sich frisch und lebendig zu erhalten. Dies ist ein wichtiges Thema salutogenetischer Prophylaxe und ein Grenzgebiet zur Heileurythmie. Eurythmie in sozialen Arbeitsfeldern wird andererseits überall dort eingesetzt, wo einseitige Bewegungsabläufe oder Gewohnheiten Ausgleich erfahren sollen, innovative Ideen und Kreativität gefragt sind. Eurythmisten, die hier tätig sind, stellen Menschen aller Lebensalter und in unterschiedlichsten Situationen die Möglichkeiten der Eurythmie als Schulungsmittel zur Entwicklung persönlicher, fachlicher, sozialer und methodischer Kompetenzen zur Verfügung. THERAPIE UND HEILKUNST Bewegungskünste gehen heute mannigfache Wege, und die therapeutische Wirkung von nicht nur motorischer, sondern außerdem noch achtsam geführter sinnvoller Bewegung ist längst Erfahrungswert. Untersuchungsreihen werden gestartet, um auch dem gängigen Wissenschaftsideal entsprechende Nachweise zu erbringen. Das europäische Gesundheitssystem und seine Gesetzgebung fordern Beweise, Eingliederung und Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Behandlungs- und Heilmethoden. Auf diesem Weg gilt es für die Heileurythmie, aus Gründen der internationalen Vergleichbarkeit heute oft Eurythmietherapie genannt, eine Berufsidentität offensiv zu fassen und vertreten. Hier ist besonders ein starker öffentlicher Bezug gefragt und die Erweiterung der Ausbildung auf Masterniveau zu begrüßen, die es staatlichen Organen leichter macht, mit therapeutischen Angeboten umzugehen, die nicht dem Mainstream entsprechen. In der Eurythmietherapie werden eurythmische Bewegungen bis in medizinische Wirksamkeit verstärkt. Indikationen werden mit dem verantwortlichen Arzt ausgearbeitet. Die Therapie selbst wird in Klinken, Therapeutika oder individuellen Praxen angeboten. Die Abrechnung über die Krankenkasse ist möglich. Nicht nur auf dem Feld organischer Erkrankungen, sondern auch im funktionalen und psychischen Bereich sind die Wirkungen der Heileurythmie deutlich spürbar. Gerade auch der intensive persönliche Kontakt zwischen Patient und begleitendem Heileurythmisten macht diese Art von Therapie zu etwas ganz Besonderem. DIE AUTORIN Andrea Heidekorn, geboren 1959, Eurythmie, Musik, Gesang, Chorleitung, Focussing- Begleitung, Kulturpädagogik. Universitätsstudium in Bonn von Musikwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte. Kantorenexamen in Bayern. Elementarer Tanz und Bewegungspädagogik im Orff-Schulwerk Deutschland. Seminare und künstlerische Interventionen in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Interdisziplinäre Kunstprojekte im öffentlichen Raum. Professorin für Eurythmie an der Alanus Hochschule in Alfter. LESE-TIPPS: Wennerschou, Lasse: »Was ist Heil-Eurythmie?«, 4. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 2004. Groot, Cara: »Marie Savitch«, Verlag am Goetheanum, Dornach 1989. Brater, Michael / Heidekorn, Andrea: »Eurythmie in sozialen Arbeitsfeldern: Arbeitsbereiche, Aufgaben und Qualifikationsbedarf der Sozialeurythmie – ein Forschungsbericht«, Verlag am Goetheanum, Dornach 2011. WEITERE INFORMATIONEN: Berufsverband der Eurythmisten in Deutschland e.V.: www.eurythmie-info.de Berufsverband Heileurythmie e.V.: www.berufsverband-heileurythmie.de Informationen zur Sozialeurythmie: www.sozialeurythmie.net 8 Eine Publikation von

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