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Alnatura Magazin November 2018

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Rezepte für traditionelle Plätzchen und originelle Varianten

SLOW FOOD Ist drin, was

SLOW FOOD Ist drin, was draufsteht? Aroma- und Zusatzstoffe in verarbeiteten Lebensmitteln sind für viele Verbraucherinnen und Verbraucher kein grundsätzliches ­Novum. Die legalen Schlupflöcher ihrer Kennzeichnung bei Lebensmitteln jedoch sind den wenigsten bekannt. Slow Food Deutschland fordert mehr Transparenz auf dem Warenetikett. Hilfs-, Aroma- und Zusatzstoffe werden in der industriellen Lebensmittelfertigung unter anderem dafür eingesetzt, Reifeprozesse von Nahrungsmitteln zu beschleunigen, sie optisch zu perfektionieren und länger haltbar zu machen. Mit Zusatz- und Aro mastoffen ist es der Industrie außerdem möglich, unabhängig vom Ausgangsmaterial die gleiche Geschmacksnote für das Endprodukt zu gewinnen. Entsprechend verlieren unsere Lebensmittel durch sie an Geschmacksvielfalt. Verbraucherinnen und Verbraucher, die wissen möchten, woraus ihr Lebensmittel zusammengesetzt ist, lesen zumeist als Erstes die Zutatenliste und erwarten von ihr einen vollständigen Überblick – leider vergeblich. Denn unser derzeitiges System der Lebensmittelkennzeichnung lässt legale Schlupflöcher für Lebensmittelproduzenten zu, die »scheinbar« versuchen, das wachsende Bedürfnis der Menschen nach Transparenz zu erfüllen. Sie ersetzen beispielsweise Zusatzstoffe durch andere Zutaten, die im Produkt die gleiche Wirkung entfalten, aber positiver assoziiert werden oder nicht deklarationspflichtig sind. So wird etwa Acerola anstelle von Ascorbinsäure eingesetzt oder Hefeextrakt als Geschmacksverstärker. Dadurch entstehen sogenannte »Clean Labels«, die das Produkt aufwerten und suggerieren, es sei frei von Zusatzstoffen. Das trifft auch beim Aroma zu: Die Kennzeichnung »natürliches Aroma« führt in die Irre. Es hat zwar einen natürlichen Ausgangsstoff als Basis, der jedoch nicht aus der Frucht stammt, nach der er benannt ist. Mithilfe von Schimmelpilzkulturen gewinnt man Geschmacksrichtungen wie Kokos, Nuss oder Himbeere. Es gibt rund 2 000 solcher Aromastoffe, über deren Rohstoffe und Zusammensetzung die Zutatenlisten keine Rückschlüsse zulassen. Als weiterer Verkaufsschlager wird auf Warenetiketten inzwischen inflationär mit Regionalität geworben. Doch sind Siegel wie »Aus der Region« und »Von lokalen Erzeugern« weder geschützt noch geografisch einheitlich definiert. Sie sagen nichts darüber aus, wie ökologisch Mit frischen, ökologisch angebauten Lebensmitteln können Sie zahlreichen Aroma- und Zusatzstoffen in Lebensmitteln aus dem Weg gehen. Slow Food setzt sich für bewussten Genuss und natürliche Geschmacksvielfalt ein. 46 Alnatura Magazin November 2018

ANZEIGE Slow Food macht sich mit Bildungsprojekten und Veranstaltungen in über 170 Ländern dafür stark, die Art, wie wir Lebensmittel produzieren und konsumieren, zukunftsfähig zu gestalten. Ziel ist eine bäuerlich-ökolo gische Landwirtschaft, die Förderung des traditionellen Handwerks sowie Verbraucherinnen und Verbraucher, die Genuss und Verantwortung miteinander verbinden. Seit 1995 baut Slow Food Deutsch land e. V. Kompetenz im Bereich Ernährung bei Jung und Alt auf. Werden Sie Mitglied und unterstützen Sie Slow Food dabei, seine Ziele zu verwirklichen. slowfood.de nachhaltig, nährstoffreich und qualitativ hoch wertig das einzelne Produkt ist. Slow Food Deutschland fordert eine transparente Lebensmittelkennzeichnung und vollständige Deklarationspflicht auch für Hilfsstoffe wie etwa Enzyme in Backmitteln – sowohl für verpackte als auch für verpackungsfreie Lebensmittel an Bedientheken und in der Gastronomie. Doch um dem Etikettenwirrwarr ein Ende zu setzen, braucht es einheitliche gesetzliche Richtlinien und praktikable Lösungen. Dazu Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland: »Leider ist eine solche Praktikabilität im gegenwärtigen Lebensmittelsystem schwierig. Denn die Verarbeitung der Lebensmittel, die wir zu uns nehmen, ist so komplex, dass die wahren Angaben über Inhaltsstoffe die Verpackungen sprengen würden. Deshalb ist unsere Minimalforderung, Inhalts-, Zusatz- sowie Aromaund Hilfsstoffe zu deklarieren. Und dann kommt es auf den aufgeklärten Verbraucher an, der genau hinschaut und bewusst entscheidet, was er zu sich nehmen möchte und was nicht. Ohne ihn werden wir eine Ernährungswende und damit eine echte Reduzierung von Komplexität nicht umsetzen können.« ››› Gastbeitrag Slow Food Deutschland e. V. Meine Creme de la Crème für natürlich schöne Hände. Intensive Pflege mit wertvollen Bio-Inhaltsstoffen. Optimal abgestimmt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von trockener, anspruchsvoller und beanspruchter Haut - für natürlich schön gepflegte Hände. 100 % zertifizierte Naturkosmetik lavera. wirkt natürlich schön.

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