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Alnatura Magazin Mai 2021

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Neun Monate Saison: Am Bodensee wächst Bio-Qualität für Alnatura // Alnatura Babysortiment: Tipps zum Beikost-Start // Was gibt's heute? Ideen für die Familienküche

In grüner Mission Es

In grüner Mission Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Windeln und Hygieneprodukte umweltverträglich zu gestalten. Die Firma Naty setzt auf nachwachsende Rohstoffe sowie Kompostierbarkeit und stellt sich dabei allen Herausforderungen: von der Entwicklung abbaubarer, aber trotzdem saugfähiger Materialien bis hin zur EU-Gesetzeslage. D ie Geschichte von Naty beginnt vor 26 Jahren in Schweden, als Marlene Sandberg, Mutter von damals zwei kleinen Jungs, sich dazu entschließt, die Regeln der Windelindustrie neu zu denken und umweltverträgliche Öko-Windeln auf den Markt zu bringen – aus hundert Prozent unabhängig zertifizierten Materialien auf Pflanzenbasis sowie frei von Latex, Chlor und Duftstoffen. Aus einer Mission wurde ein Unternehmen, das mittlerweile in über 30 Ländern weltweit tätig und mit seiner Marke Eco by Naty Marktführer für »grüne« Windeln, Feuchttücher und Damenhygieneartikel ist. »Wir wollen nicht nur einen gesünderen Planeten, wir wollen auch gesündere Babys 32 Alnatura Magazin Mai 2021

und Frauen«, sagt Maria Behn, Europa- Chefin bei Naty. Konventionelle Windelprodukte bestehen bis zu 80 Prozent aus Plastik, das aus Erdöl hergestellt wird, und sind für durchschnittlich 10 Prozent des gesamten Müllaufkommens in Deutschland verantwortlich. Im Bereich der Damenhygiene sieht es nicht anders aus. In ihrer Lebenszeit wirft eine Frau allein durch die Benutzung von Tampons und Binden durchschnittlich 200 Kilogramm Plastikmüll weg. 1 Das ist eine große Belastung für die Umwelt, die es zu vermeiden gilt. »Stoffe, die mit der Haut in Kontakt kommen, können von ihr absorbiert werden. Pflanzenbasierte Materialien sind daher das Einzige, was wir auf unserer Haut akzeptieren sollten«, erklärt Gründerin Marlene Sandberg. Der Großteil der Produkte von Eco by Naty enthält kein Plastik, und wenn, basiert dieses größtenteils auf nachwachsenden Rohstoffen – genauer gesagt auf Maisstärke aus nicht genmanipuliertem Ursprung. Außerdem bestehen sie aus Zuckerrohr, Bio-Baumwolle und Zellulose. Sie sind somit vegan und hautverträglich. Alle Inhaltsstoffe sind auf den Verpackungen aufgelistet. »Transparenz ist uns wichtig«, betont Maria Behn. »Wir wollen, dass unsere Kundinnen und Kunden uns vertrauen. Wir haben nichts zu verstecken!« »WHAT NATURE WELCOMES, YOUR BODY WILL LOVE« So lautet das Motto, das seit März dieses Jahres auf allen Damenhygieneartikeln von Naty zu lesen ist. Und dieses Versprechen will das Unternehmen halten: »Wenn wir etwas biologisch abbaubar machen, dann machen wir es richtig«, erläutert Behn die Unternehmensphilosophie. »Nur wenn etwas zertifiziert kompostierbar ist, sind so wenige Chemikalien enthalten, dass man das Produkt wirklich gerne auf der Haut tragen will.« Ein Zertifikat für Kompostierbarkeit erhalten nur jene Produkte, deren organische Materie innerhalb von 180 Tagen zu mindestens 90 Prozent abgebaut werden kann. Bis zu 10 Prozent der Originalmasse können als Rückstände verbleiben. Überzeugt von seiner Vision macht sich Naty die Bewältigung dieser Hürde zur Aufgabe: Während Feuchttücher bereits zu hundert Prozent kompostierbar sind, erreichen Tampons, Binden und Slipeinlagen derzeit eine Kompostierbarkeit von 97 bis 98 Prozent. An der Überwindung der verbleibenden drei Prozent wird weiter gearbeitet. Windeln stellen die größte Herausforderung dar. Sie sind derzeit noch nicht kompostierbar. ZU BESUCH BEI NATY »Würden Sie gerne den ganzen Tag eine Plastiktüte anstatt Unterwäsche tragen? Das ist die Realität dessen, was Frauen und Babys heute tun, wenn sie konventio nelle Standard windeln, Binden und Slip einlagen verwenden. Mit Eco by Naty wollen wir das ändern, denn unsere Produkte erlauben es, nur pflanzenbasierte Materialien auf der Haut zu tragen.« Marlene Sandberg, Gründerin und CEO von Naty Die Feuchttücher lassen sich nicht nur in der Erde kompostieren, sondern lösen sich auch in Wasser auf. Die Damenhygieneartikel sind seit März 2021 kompostierbar – zumindest theoretisch. Praktisch gehören sie in den Restmüll. Denn selbst Produkte, die aus hundert Prozent kompostierbaren Materialien bestehen, dürfen nach den Vorschriften der EU nicht auf dem Hauskompost oder in der Biotonne entsorgt werden, wenn sie Blut oder Fäkalien enthalten. Um ÜBER NATY • 1994 gegründet • schwedisches Familienunternehmen mit knapp 50 Mitarbeitenden in Stockholm • Marktführer in der Herstellung von pflanzenbasierten, kompostierbaren und unabhängig zertifizierten Öko- Hygieneprodukten und -Windeln das zu ändern, arbeitet das Unternehmen derzeit an einer Lösung. Dabei steht das Entwicklungsteam im ständigen Austausch mit weltweit führenden Fachleuten und staatlichen Organisationen, um Veränderungen in der Politik zu bewirken. Gemeinsam strebt man nach Lösungen für umweltverträglichere Materialen und eine bessere Abfallwirtschaft. Für seine Vision geht Naty sogar noch ein Stück weiter: Anstatt errungene Entwicklungen mit Patenten zu sperren, stellt es das Unternehmen Wettbewerbern frei, sie zu übernehmen. »Je mehr gute Lösungen es auf dem Markt gibt, desto besser«, erklärt Maria Behn diese Entscheidung. Naty ist fest entschlossen, seinen Weg hin zu ökologischen Alternativen im Bereich Windeln und Damenhygieneartikel weiter voranzutreiben – durch die Verwendung nachwachsender Rohstoffe als auch die Kompostierbarkeit. Die Mission des schwedischen Familienunternehmens ist seit 1994 dieselbe: das »grünste« Produkt für Eltern, Frauen und die Umwelt herstellen. Dafür wird stetig weitergeforscht, entwickelt und ausprobiert. »Stillstand ist keine Option«, so Maria Behn. JAH Die unabhängig zertifizierten Öko-Windeln sind gut hautverträglich und halten Babys trocken. Demnächst sind auch die kompostierbaren Damenbinden bei Alnatura erhältlich. 1 london.gov.uk/sites/default/files/plastics_unflushables_-_submited_evidence.pdf Alnatura Magazin Mai 2021 33

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