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Alnatura Magazin Mai 2018

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HERSTELLER-REPORTAGE

HERSTELLER-REPORTAGE Milch mit Herkunft Rundum fair, zu Mensch und Natur. Ein Prinzip, das die bayerische Molkerei-Genossenschaft Berchtesgadener Land einhalten möchte. Das Alnatura Magazin war vor Ort. Pure Idylle. Die Postkartenmotive von glücklichen Kühen und zufriedenen Bauern muten beinahe kitschig an, sind aber tatsächlich echt. Auch die über 800 000 Besucher, die jedes Jahr in die Region kommen, schätzen diese Bilderbuchlandschaft. Dort, im Berchtesgadener Land, kurz vor der österreichischen Grenze, einen Katzen sprung von Salzburg entfernt, liegt Piding. Und in Piding befindet sich die erste und eine der größten Bio-Molkereien Bayerns: die Milch werke Berchtesgadener Land Chiemgau eG, eine Genossenschaft mit über 1700 Bauern. Ein Drittel der Bauern ist Bio- zertifiziert. Im letzten Jahr feierte die Genossenschaft ihr 90. Jubiläum. Schon seit 40 Jahren liefern knapp hundert Demeter-Bauern ihre Milch nach Piding, vor 20 Jahren kamen Naturland-Bauern dazu. Seit 2010 sind die Berchtesgadener Milchwerke – als erste Molkerei überhaupt – auch »Naturland Fair«-zertifiziert. Seither wurden die Bio-Rohstoffe Rohrohrzucker, Kakao, Bananen und Mangos auf »garantiert fair gehandelt« umgestellt. Und natürlich erhalten auch die eigenen Milchbauern einen fairen Preis für ihre Milch. Am meisten zahlt die Berchtesgadener Genossenschaft für die Bio-Milch: 60 Cent brutto pro Liter Milch. Und auch der Preis, den die Molkerei an ihre konventionellen Milchbauern bezahlt, liegt deutlich höher als der üb liche Milchpreis. Es gibt zusätzliche Prä mien für konventionelle Milchbauern, die die Tierwohl-Regeln befolgen. Für Bio- Bauern ist die Einhaltung sowieso verpflichtend. Die Verarbeitung der Bio- und der konventionellen Milch erfolgt streng getrennt. »Wir stellen aber fest, dass das Interesse an Fortbildungen wie beispielsweise zum Einsatz von Homöopathie anstatt Antibiotika auch bei konventionellen Bauern zugenommen hat«, erzählt Barbara Steiner-Hainz erfreut. »Das Ziel ist, dass immer mehr Bauern auf Bio umstellen.« Sie ist Ökotrophologin, leitet unter anderem das Produktmanagement und arbeitet schon seit über 25 Jahren für die Genossenschaft. Jeden Tag bei Wind und Wetter holen die Milchsammelwagen rund 800 000 Liter Milch frisch von den teils auch höher in den Bergen gelegenen Bauernhöfen ab, die in der Molkerei täglich im Zwei-Schicht- System zu Joghurt, Quark, Butter sowie abgepackter Frisch- und H-Milch verarbeitet werden. Strengstes Qualitätsmanagement, höchste Hygieneanforderungen, Hightech- Produktions- und Abfüllanlagen sind Voraussetzung für qualitativ hochwertige Milchprodukte. Zur Hälfte werden die An lagen mit aus eigenem Erdgas erzeugtem Strom betrieben. Die dabei entstehende Abwärme wird für Erhitzungsprozesse wie das Haltbarmachen der Milch wiederverwertet. Für ihren regio- 16 Alnatura Magazin Mai 2018

Wer sich selbst von den Berchtesgadener Almen und Milchbauern ein Bild machen will, dem seien diese Almwanderungen empfohlen: berchtesgaden.de/wandern/wanderwege/ almerlebnisweg-ramsau berchtesgaden.de/kallbrunnalm nalen Rohstoff, die Alpenmilch, geben die Berchtesgadener eine Herkunftsgarantie: Sie kommt ausschließlich von Bauern zwischen Watz mann und Zugspitze. Die Kühe fressen frisches Gras im Sommer und Heu beziehungsweise Grassilage im Winter. Durchschnittlich halten die Berchtesgadener Bauern 27 Kühe. Es sind allesamt kleinbäuerliche Betriebe, die neben ihrer guten Milch noch einen wich tigen Beitrag zur Pflege der Kulturlandschaft leisten. So tragen sie zur landschaftlichen Idylle bei, die wir im Berchtesgadener Land für unsere Erholung suchen. SUS Der Blick nach Süden von Bischofswiesen auf die Berchtesgadener Berge; in der Bergkette von links: Hoher Göll, Jenner (oben). Julia Stöger, die Tochter eines Bio-Landwirts aus Schleching (unten). Alnatura Magazin Mai 2018 17

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