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Alnatura Magazin Dezember 2020

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ALNATURA EINBLICKE Im

ALNATURA EINBLICKE Im Meer der Fischmythen Fisch steht bei vielen von uns regelmäßig auf dem Speiseplan – wenn auch nicht an jedem Freitag, wie früher in vielen Familien üblich. Letzteres könnte unter anderem daran liegen, dass unsere Meere als überfischt gelten und Bilder von Aquakulturen, die nur mit massivem Medikamenteneinsatz betrieben werden können, uns öfter an der Fischtheke vorbeigehen lassen. Dr. Manon Haccius, verantwortlich für den Bereich Qualitätsmanagement bei Alnatura, erklärt uns im Gespräch, wie nachhaltiger Fischgenuss möglich sein kann. Es ist nicht so leicht, sich beim Fischkauf zu orientieren. Man hört viel von Überfischung und Antibiotikaeinsatz in der Aquakultur. Was ist beim Fisch von Alnatura anders? Dr. Manon Haccius: »Zunächst muss man zwischen Bio-Aquakultur und konventioneller unterscheiden. Bei Fisch aus bio-zertifizierter Aquakultur gelten strenge gesetzliche Regeln, die Fische und Umwelt schonen. Ihre Einhaltung wird durch unabhängige Fachleute kontrolliert. Die Vorgaben stehen in der EU-Bio-Verordnung. Der Bio-Verband Naturland, mit dem Alnatura in verschiedenen Projekten zusammenarbeitet, hat darüber hinausgehende Regeln für die Bio-Aquakultur erlassen. Bei Bio haben die Fische deutlich mehr Platz als in konventionellen Haltungen. Sie werden mit Bio-Futter beziehungsweise nachhaltig gewonnenen Fischfutterkomponenten versorgt. Der Einsatz von Medikamenten ist eng begrenzt. Strenge Regeln gelten für die Jungtieraufzucht. »Wir haben uns bewusst für die Zusammenarbeit mit Naturland entschieden. Dort verfügt man über viel Expertise in Sachen Fisch.« Dr. Manon Haccius Bio-Aquakultur-Fisch ist also eine gute Wahl. Für zertifizierten wild gefangenen Fisch, wie beispiels weise in unseren Fischstäbchen, gelten anspruchsvolle Nachhaltigkeitskriterien.« Kann Wildfisch überhaupt Bio sein? »Die EU-Bio-Verordnung macht keine Vorgaben für Wildfisch, sondern beschränkt sich auf Regeln für Fisch in Bio-Aquakultur. Aber Organisationen wie Naturland haben Regeln für zertifi- zierten Wildfisch-Fang erlassen. Für den Seelachs, aus dem unsere Fischstäbchen sind, arbeitet Naturland mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen, die überwachen, dass die Fischbestände nicht leer gefischt werden und dass Meeresgebiete, in denen es viele Jungfische gibt, nicht befischt werden. Wo Fanggeschirre den Meeresboden oder Korallenwälder schädigen könnten, wird nicht gefischt.« Und wenn gefischt werden darf, mit welchen Vorgaben? »Die Netze, sogenannte semipelagische Scherbrett-Schleppnetze, sind mit einer Höhe von gut fünf Metern und einer Breite von 30 Metern deutlich kleiner – konventionelle Netze sind 60 Meter breit und 100 Meter hoch. Die Maschenweite ist mit 120 Millimetern um 20 Prozent größer als gesetzlich vorgeschrieben. Der Beifang wird nach Art und Menge überwacht und macht mit fünf bis sieben Prozent nur sehr geringe Anteile des Fangs aus. Der Naturkost-Fachverband BNN hat in seinen Sortimentsrichtlinien festgelegt, wie die nachhaltige und meeresverträgliche Gewinnung von Wildfisch nachzuweisen ist, der in Bio-Läden, die dem Verband angehören, in die Regale gestellt werden darf. In unseren Märkten sind die Kundinnen und Kunden damit auf der sicheren Seite.« Man hört immer wieder, dass die Meere überfischt sind und man keinen Wildfisch essen sollte. Stimmt das? »Viele Bestände sind in der Tat überfischt. Zugleich gibt es aber auch Fischbestände, bei denen eine umweltverträgliche Fischerei durchaus möglich ist. Dafür stehen die Zeichen zertifizierter, nachhaltig gewonnener Wildfischprodukte. Wissenschaftliche Institutionen wie das Thünen-Institut überwachen die Fischbestände und legen kleinräumig fest, wo gefischt werden darf. Die Kutter, mit denen zum Fischen ausgefahren wird, dokumentieren GPS-gesteuert, wo sie wann auf Fang waren. Solche Fischerei ist in Ordnung. Große, fabrikartige, auf maximale Fangmengen getrimmte Hochsee-Fischereiflotten dagegen sind ein Problem für die Gesundheit und den Reichtum der Meere.« Wie werden die Vorgaben bei den Alnatura Wildfischprodukten umgesetzt? »Mit viel Sorgfalt – von der Produktidee an. Wir haben uns bewusst für die Zusammenarbeit mit Naturland entschieden. Dort verfügt man über viel Expertise in Sachen Fisch, sowohl bei der Bio-Aquakultur als auch beim zertifizierten Fang von Wildfisch. 40 Alnatura Magazin Dezember 2020

ANZEIGE Im Projekt, das den Fisch für die Alnatura Fischstäbchen fängt, arbeiten handwerklich tätige Fischerinnen und Fischer mit Naturland sowie dem Thünen-Institut und mit verschiedenen Umweltschutzorganisationen zusammen. Durch diese Struktur können wir gewährleisten, dass Menschen, die gerne Fisch essen, dies mit gutem Gewissen hinsichtlich Nachhaltigkeit tun können.« LIBANON: Im Flüchtlingslager für syrische Flüchtlinge hält unsere libanesische Hebamme Marcelle Kronbie ein Neugeborenes. © Carmen Yahchouchi NATURLAND-KRITERIEN FÜR WILDFISCH • Nachhaltige Nutzung der Fischbestände nach detaillierten, unabhängig kontrollierten Vorgaben. • Ökologische Weiterverarbeitung nach Naturland-Standards. • Hohe Sozialstandards für Angestellte in Fischerei und der Seafood-Verarbeitung. • Öffentlich einsehbares, transparentes Anerkennungsverfahren. NATURLAND-KRITERIEN FÜR DIE SEELACHS FISCHEREI IN DER NORDSEE • Befischung von nur 20 Prozent der im Fanggebiet möglichen Meeresfläche. • Fanggerät: semipelagische Scherbrett-Schleppnetze (5,5 Meter hoch und 30 Meter breit). • Teilnahme am »Marine Litter Programme« (das Fischfangunternehmen Kutterfisch sammelt »Geister netze« und Meeresmüll). • Fanggebiete: nördliche Nordsee und Skagerrak (FAO 27.4.a und 27.3.a). FISCH IN NATURLAND-QUALITÄT Die Fischstäbchen von Alnatura werden zu hundert Prozent aus Seelachsfilet hergestellt und sind von einer knusp rigen Bio-Panade umhüllt. Der Fisch wird in der nördlichen Nordsee sowie im Skagerrak gefangen und entspricht den Naturland-Wildfisch-Kriterien. Demnächst von Alnatura: ein Schlemmerfilet. Auch dieses wird zu hundert Prozent aus Seelachsfilet hergestellt. Der Fisch wird im Nordatlantik gefangen und entspricht ebenfalls den strengen Naturland-Wildfisch-Kriterien. SPENDEN SIE ZUVERSICHT IN BANGEN MOMENTEN IHRE SPENDE RETTET LEBEN: 50 Euro kostet das sterile Material für fünf Geburten. Ohne dieses erleiden Frauen häufig lebensbedrohliche Infektionen. Private Spender*innen ermöglichen unsere unabhängige Hilfe – jede Spende macht uns stark! Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE72 3702 0500 0009 7097 00 BIC: BFSWDE33XXX www.aerzte-ohne-grenzen.de/spenden Weitere Infos unter naturland.de

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