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Alnatura Magazin - August 2017

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HERSTELLER-REPORTAGE

HERSTELLER-REPORTAGE Eine MorgenLand-Fahrt Dort, wo die Sonne aufgeht, beginnt nicht nur der Tag, sondern auch die Geschichte des Bio-Unternehmens MorgenLand. Vor mehr als 30 Jahren waren Bio-Sultaninen und -Feigen die ersten Projekte, die MorgenLand in der Türkei initiiert hat. Hinzu kam das Bio-Kirschen-Projekt im anatolischen Dorf Deştiğin – das Ziel unserer Reise. Um fünf Uhr morgens geht es los. Noch schläft die sonst lebhafte Millionenmetropole Izmir unter einem dunklen, warmen Himmel. Die Luft steht still. Ziel der Reise ist die Heimat der MorgenLand-Bio-Kirsche, ein kleines anatolisches Dorf in der Nähe von Konya. Der Weg führt nach Osten Richtung Sonnenaufgang und die ersten Strahlen des Sonnenlichts offenbaren die weitläufigen Landschaften der Türkei. Vereinzelt sieht man ein, zwei Bauern auf Feldern, manchmal einen Hirten mit seiner Schafherde. Nicht nur das Klima ändert sich auf der Strecke vom mediterranen Izmir zu Deştiğin mit seinem Kontinentalklima. Mit jedem Kilometer vorwärts scheint die Zeit rückwärts zu laufen. Ein Pferd zieht eine Kutsche auf der Landstraße und wird von einem SUV überholt. Ein extremer Kontrast zur westlichen Urbanität in der Ägäismetropole. Die Gegend um Konya ist von Bio-Landwirtschaft geprägt. Das ist für alle Landwirte optimal, denn Kontaminationen konventioneller Landwirte stellen somit keine Gefahr dar. Das Dorf Deştiğin liegt 1 600 Meter über dem Meeresspiegel und ist somit auch vor Schädlingen und Pilzen geschützt. Denn in den sehr kalten, schneereichen Wintern mit bis zu minus 30 Grad Celsius überleben Insekten hier kaum. Die prallen roten Früchte der Sauerkirschplantage leuchten schon von Weitem. Auf 550 Hektar wachsen Kirschen, das ergibt einen Ertrag von 1 700 Tonnen im Jahr. Kirschen werden hier schon seit Generationen genauso wie heute angebaut. Bio-Anbau gab es also eigentlich schon immer, zertifiziert ist er seit zwölf Jahren. Gepflückt wird gemeinschaftlich, in Nachbarschaftshilfe, und alle helfen mit. Erst pflücken sie die Früchte auf dem Feld des einen, dann die auf dem Feld des nächsten Bauern. Und zwar 60 bis 70 Kilo Kirschen pro Tag, so viel sammelt jeder im Laufe eines Arbeitstages von sechs Stunden. Begonnen wird wegen der hohen Mittagstemperaturen schon sehr früh. Beim Pflücken muss man vorsichtig sein, sonst kann man die Fruchtknospen beschädigen und im Folgejahr würde dort keine Frucht mehr wachsen. Profi Ahmet Remzi Kizilcay zeigt mit einer routinierten Bewegung, wie es geht: Der Stiel wird umfasst, nach oben gerichtet und vorsichtig gepflückt. Kizilcay ist Bio-Agrarberater und berät Bauern in allen Fragen des Bio- Anbaus und der Zertifizierung. Der Baum ist nicht hoch, eine Leiter braucht man nicht. Das ändert sich, wenn er älter wird. Sein Höchstalter erreicht er mit 15 Jahren, dann gibt er auch keine Früchte mehr. Ist er zu alt, wird er gefällt, das Holz dient den Bauern in den kalten Wintern zum Heizen. Im Oktober müssen sich die Bauern um den Baumnachwuchs kümmern. Grundlage ist ein stark verwurzelter Unterstamm. Er trägt kaum Früchte, deshalb veredelt man ihn in einem Prozess, den man »Pfropfen« nennt: Dabei wird der angespitzte Zweig eines Triebes mit Blattknospen in den ab- und eingeschnittenen Stamm einer Jungpflanze gesteckt. Die Stelle wird von außen fest verbunden, Zweig und Stamm wachsen hier zusammen. Nach etwa drei Jahren trägt der junge Kirschbaum zum ersten Mal Früchte. Der Fruchtertrag steigert sich im Laufe eines Baumlebens auf bis zu 200 Kilogramm im Jahr. Über 1 600 Meter hoch liegt der anatolische Ort Deştiğin, aus dem die Sauerkirschen für MorgenLand stammen. 60 bis 70 Kilogramm Kirschen werden an einem Arbeitstag pro Person geerntet. Die Ernte geschieht in Gemeinschaftsarbeit der Dorfbewohner. Alnatura Magazin 08.2017 17

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