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Alnatura Magazin April 2021

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WISSENSWERTES More

WISSENSWERTES More Moorschutz, please! Dr. Greta Gaudig ist Diplom-Biologin und seit 2004 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Greifswald mit dem Arbeitsschwerpunkt Paludikultur/ Torfmooskultivierung. Seit 2015 ist sie eine der beiden Leiterinnen des Greifswald Moor Centrum – einer Koope ration der Universität Greifswald, der Michael Succow Stiftung und von DUENE e. V. Sie arbeitet mit über 70 Moorkundlerinnen und -kundlern aller Disziplinen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis. Warum Moore wichtig für den Klimaschutz sind, wie sie funktionieren und warum die Anstrengungen zu ihrer Bewahrung verstärkt werden sollten – das erklärt Ihnen Dr. Greta Gaudig. F ür viele Menschen sind Moore nebelige, mystische Orte, in denen man versinken kann. Dabei sind Moore faszinierende Ökosysteme mit zahlreichen »Talenten«. Moore entstehen dort, wo es nass ist. Hier siedeln sich Pflanzen wie Torfmoos, Schilf oder Erlen an. Sterben sie ab, werden sie aufgrund der Nässe nur unvollständig zersetzt und bilden so Torf. Innerhalb eines Jahres wächst die Torfschicht um circa einen Millimeter. So entstanden über die Jahrtausende mehrere Meter dicke Moore. Torf besteht zur Hälfte aus Kohlenstoff. Moore sind deshalb riesige Kohlenstoffspeicher, die weltweit doppelt so viel Kohlenstoff enthalten wie alle Wälder. Sie sind ebenso einzigartige Lebensräume für viele spezialisierte Tier- und Pflanzenarten und wichtige Wasserspeicher. Moore wirken kühlend und werden als »Nieren in der Landschaft« bezeichnet, weil sie Nähr- und Schadstoffe Fast drei Viertel der Moore in Deutschland werden landwirtschaftlich genutzt und dafür entwässert - mit enormen Folgen für Klima und Umwelt. filtern. Heutzutage sind nur noch zwei Prozent der Moore in Deutschland intakt. Alle anderen wurden entwässert, um sie land- und forstwirtschaftlich oder für den Torfabbau zu nutzen. WAS HABEN MOORE MIT LEBENSMITTELN ZU TUN? Zahlreiche Lebensmittel werden direkt oder indirekt auf Moorböden beziehungsweise Torf produziert. Fast drei Viertel der Moorböden in Deutschland werden landwirtschaftlich genutzt. Auf einem Großteil wird Futter für Milchkühe oder Fleischrinder produziert, auf anderen Moorböden werden Kartoffeln, Mohrrüben, 48 Alnatura Magazin April 2021

HERSTELLER-EMPFEHLUNG* Mais und Getreide angebaut – konventionell wie biologisch. Gemüse- Jungpflanzen, Salate und Kräuter wachsen meist auf torf haltigen Substraten. Doch die Entwässerung von Mooren und der Torf abbau haben erhebliche Folgen. ÖKOLOGISCHE FOLGEN DER MOORENTWÄSSERUNG Wie auf einem Komposthaufen kommen in entwässerten Mooren die Pflanzenreste mit Sauerstoff in Kontakt. So wird der Kohlenstoff oxidiert und entweicht als Kohlenstoffdioxid (CO 2), einem Treibhausgas. Die Klimabelastung ist durch ein Kilogramm Moor-Milch ungefähr doppelt so hoch wie durch einen Liter Benzin, was sich für Käse und Butter entsprechend vervielfacht. In der Summe verursachen die entwässerten Moore in Deutschland derzeit jährlich 47 Millionen Tonnen CO 2-Äquivalente, also circa 5,4 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen. Betrachtet man nur die Landwirtschaft, stammt ein Drittel der Emissionen aus entwässerten Moorböden, obwohl deren Anteil an der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland nur sieben Prozent beträgt. Die Entwässerung von Mooren führt aber nicht nur zu erheblichen Treibhausgasemissionen, auch die spezifische Bio diversität der Moore geht verloren und sie können nicht weiter als Wasserspeicher und »Nieren« wirken. DIE LÖSUNG: MOOR MUSS NASS Nur durch den Stopp der Entwässerung von Mooren und die dauerhafte Anhebung der Wasserstände können die CO 2- Emissionen stark reduziert oder die Moore sogar als Kohlenstoff senke sowie als Habitat für seltene Arten, Wasserfilter und -speicher, reaktiviert werden. Moore können dabei weiter genutzt werden, jedoch mit Pflanzen- und Tierarten, die an nasse Moore angepasst sind. Hierzu befinden sich sogenannte »Paludikulturen« (landwirtschaft liche Nutzung von wiedervernässten Moorböden) in der Erprobung. Die so klima freundlich produzierte Biomasse kann zudem fossile Rohstoffe ersetzen: Schilf und Rohrkolben liefern Ausgangsmaterial für Bau- und Dämmstoffe, Torfmoose sind eine Alternative für Torf im Gartenbau. Die Lebens mittelproduktion sollte zukünftig weitestgehend auf Mineralbodenstandorten Kleine Schritte für den Moorschutz Moorschutz ist Klima-, Biodiversitäts- und Gewässerschutz. Deshalb lohnt sich der Einsatz dafür in vielfacher Hinsicht. Jede und jeder Einzelne kann zum Beispiel beim Kauf von Blumenerde auf torffreie Varianten achten. Mehr Infos unter moorwissen.de stattfinden. Um die Klimaschutzziele von Deutschland und der Welt zu erreichen, ist ein Paradigmen wechsel bei der Moorbewirtschaftung notwendig. Lösungen dafür sind vorhanden. Für die Umsetzung zählt insbesondere der politische Wille! We Love The Planet Deo-Stick Luscious Lime** vegan Das Deodorant hat einen frischen Duft von Limone, Mandarine und Bergamotte. Der Deo-Stick basiert unter anderem auf Natron, Kokosöl, Maisstärkepulver und Sheabutter. Er sorgt für eine lang anhaltende Frische, ohne die Poren zu verstopfen. Natron hat eine effektive desodorierende Wirkung; es neutralisiert Gerüche auf natürliche Weise. Zu hundert Prozent aus Inhaltsstoffen natürlichen Ursprungs. Zero-Waste-Verpackung: Karton komplett recycelbar. Ein Stick reicht für circa zwei bis drei Monate. 65 g 9,95 € (100 g = 15,31 €) * Bei dieser Produktvorstellung handelt es sich um eine Anzeige. Sie erhalten das Produkt in Ihrem Alnatura Super Natur Markt. ** Nicht in allen Märkten erhältlich. Alnatura Magazin April 2021 49

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